Samstag, 17. Dezember 2016

dauerhaft bleiben

bin noch immer beim gehen durchs leben
irgendwo hinter dem anfänglichen schritt

denk ich zurück mich
über jahrzehnte
ist alles wie
eben gerade
geschehn

als hätte sich bei mir gerade soeben
ganz neu ein dauerndes lieben geboren

im vergehenden licht
ein innerer blitz
und noch nicht
einmal hier
ein kuss

und das lebt und trägt noch immer das fragen
und das staunen und alle die wunder der welt

das leben und
wie soll es werden
und wird es uns tragen
und binden zu unserer zeit

ein erster schritt nur und so gegenwärtig
im dankbaren fragen und zweifeln und sein

die zeit sie hat
uns wunder getragen
und dennoch immer das eine

wie konnte das sein

(copyright © 17.12.2016, bernd pol)

Montag, 28. November 2016

erinnern in schlaflosen zeiten

das ist wenn ich liege
in deinem lauten schlaf

und einem träumen lausche
und alten sehnsüchten
und neuem verlangen

und eines nie war vielleicht
und anderes niemals geschieht

und alles ist eines
und eines im andern
und im andern die welt

das ist in möglichkeiten geschehen
in wirklichkeiten abgesperrt und
eingetötet im täglichen sein
wo daneben doch wieder
wünschen aufkeimt und
fantastisch erinnernd sich
vergangenheit neu schafft
wie ein erzählen in
geschlossener form aus
innerem wirklich und
als möglichkeit wahrem

aus fetzen geschaffen
aus unbedachtem reden
aus sturzbächen die und
aus all dem kleinen gestehen

all das was wahr ist im augenblick
und morgen nicht mehr lebt und
kein wort mehr findet und
kein erinnern mehr in
keiner lebendigen welt

hab ich dich im träumen lieben gesehen
schöpfend aus ungesagten quellen
leben geteilt mit neu wieder fremden
die es gab und dann wieder nicht
wo all das in allem so ungemein
wichtig zum weiterleben war

was schert es da die wirklichkeit
dann wenn du zurückkehrst aus
all deinem lauten schlaf
wo aus den augen leuchtet
neu in allen formen des
möglichen scheins

du bist mir unendlich lieb

(copyright © 28.11.2016, bernd pol)

Mittwoch, 14. September 2016

unschuld

ich dachte ich wollt
den morgen mir fangen
um den tag davor zu halten
bevor er ganz verloren war

das war vor den heutigen zeiten
als das träumen noch lebte
und wunder die welten betäubten

wo du lagst im gras mit kindlichem staunen
jeder käfer wurde zum mittler im sein
und jeder halm um dich wuchs himmelweit
zum pfeiler eines zeitlosen glücks

selbst die wolken konnten
der dauer nicht schaden
auch die tropfen nicht
von sanft warm erhaltenden
bis zu lebenstreibenden
harten gewittersturzbächen

alles eins gewesen
in den kindlichen zeiten
bis zum erwachen
heute im altmenschentreiben

(copyright © 14.9.2016, bernd pol)

Sonntag, 28. August 2016

immer wieder neu begegnen

du bist mein fleisch
mein herzensleben
bist mir die haut
ins wiedersein

wie ich dich seh
zum neu begehren
im alten spiel

in dir zu treiben
über grenzen und grenzen
all das zu werden
was uns war und wird und ist

und dann des einen glück im andern sein
das dauer will und leben fordert
immer fort im wilden menschenwerden
bis du mir laut und innig bist

ungezählt vom ersten bäumen
wie schaum in aller erdenfülle
bis hin zum auseinandersinken

lebensvoll im dauerhaften
friedensförmig ausgefüllt
nur noch ewig eines sein

(copyright © 28.8.2016, bernd pol)

Samstag, 27. August 2016

ein letztes fragen

es ist als hätt ich dich ewig getragen
hier im herzen und auf jeder hand
doch das verstehen hielt
kaum dabei schritt

gespürt hab ich still was uns gut war
wenn auch das fragen zumeist verging
unter den worten die nur schwach
dies wunder richtig erfassten

doch du warst um mich
und hast mich gehalten
dass ich tragen konnte
ohne ein übriges wort

und nun mit
dem ziel so
menschfern
erreichbar

verstummt jedes fragen
ganz bis auf dies eine

bleibst du mir weiterhin nah

(copyright 27.8.2016, bernd pol)

Dienstag, 16. August 2016

sommermorgenträumen

es ist ein kühler sommersonnenmorgen
und ich hänge letzten träumen nach

jenen die erzählen und vom leben handeln
jenen die im alb verluste überhäufen
jenen die versprechen ohne je zu halten
jenen die fast glücksgesättigt sind

und schlag ich hier die augen auf
tröst ich mich an deinem schlaf
und einem sachten berühren ohne
dir zu früh die träume aufzustören

so wird die welt im morgen schön
und über all die letzten träume
vergoldet sich bei dir mein tag

(copyright © 16.8.2016, bernd pol)

Samstag, 13. August 2016

schicksalstreiben

hab mich wenn ich dich so sehe
in meiner welt ein stück gedreht
gerad so weit dass deine nähe
mir nicht in feuern untergeht

es ist ein sturm
der mich beflügelt
ein schauer voller
schicksalsfugen

ein rondo immer gleicher themen
ein wesenskreisen hier um dich
ein manchmal neu um dich verzagen
ein immer wieder eingefangen sein

ich seh dich an
und spüre deine worte
und wer du bist
ich werd es einmal wissen

dann wenn der sturm nachlässt
und all das schicksalstreiben
in unser zentrum eingefallen ist

und ich dich seh
und ruhig bleibe

ganz hier
und zart
um dich

(copyright © 13.8.2016, bernd pol)

Donnerstag, 11. August 2016

kosmisches träumen

bin eben wieder in alte träume gefallen
schwebend um unendlich liebende sterne
wie sie mir durch deine augen begegnen
am tag die und die aus lustvoller nacht

als söge ein universum
einen vollständig ein
und ein lieben füllte es
ganz unendlich aus

ewig zum eins sein sich leben erborgen
wie sie frisch aus der nähe erstehen
die ständig wächst im neuen umarmen

und wenn wir ineinander fallen
zieht die zeit die vorhänge zu

damit dies lieben
neu ersteht vom
unendlichen sein

(copyright © 11.8.2016, bernd pol)

Montag, 8. August 2016

sinnlosigkeiten

dies ist das zweifeln nach dem glück
das ob es hier wirklich richtig war
und das danach ob es auch reicht
und wieder das
war es denn wahr

wie mit scheinwerfern
grell durch nebelwände
verganges durchsuchen mögen
blind vor einem vorhang
von vorgefasstem sein

es gibt kein lösen aus vergangnem
das glück ist jetzt oder auch nicht
vertrauen ist es und sich fallen lassen
wenn es gelingt im rechten augenblick

und doch ist da stets dies hinterfragen
immer wieder ein neu erhaschen mögen
von schmetterlingen in fremden gärten

sie flattern fort
fehlt jenes netz
mit fadenknoten
aus urvertauen

ist doch kein fragen nötig
weil alle zweifel treiben
dies glück hier wieder
weit fort aus unsrer welt

(copyright © 8.8.2016, bernd pol)

morgen leben

dieser morgen trägt gedanken zu
wie gerüche aus erinnerung
ein schnuppern am bestehenden
und ein wissen um vergangenheit

es ist nicht nur das lieben gewesen
das hier frisch den tag mit trägt
und nicht dort der sonnenstrahl
im gewollten fensterladenspalt

auch nicht dies da sein allerorten
vom frühameisenflug bis hin
zum ruf aus wildnisblütenduft

ein ahnen ist es
ein wissen darum
wie die welt
tief im widerspruch
im draußen lebt

es ist ein duft vom wachsen wollen
vom reifen und zugrunde gehen
und ein mahnen zur barmherzigkeit

mit dem was ist und was
unter all dem schönen
hofft und wird und
kämpft und leidet

besteht und stirbt
im morgenleben

(copyright © 8.8.2016, bernd pol)

Samstag, 6. August 2016

mitunter

wenn alle welten schweigen
wenn die tage dunkel werden
wenn zukunft schwarz erscheint
wenn vertrauen nicht mehr trägt

dann wenn plötzlich kein lieben ist
und es lebt sich wie auf entzug

wo das sehnen überhand nimmt
und die welt nur noch im schlaf
ertragbar ist zwischen traurigkeiten

und jeder gedanke nur noch
um das eine kreist

wieso
seit wann
und was nun

da mitunter
bleibt nur noch
dies unausgedrückte
hoffen in die tage zu füllen

auf einen gangbaren weg
wie ein leuchten hier
ganz unerwartet
aus beinahe
nichts

auch wenn es schwierig war
mitunter
hat unverhofft sich die welt
mitunter
doch wieder mit neuem gefüllt
mitunter
vielleicht ein trost im vergessen
mitunter
jedoch schwer dauernd im sein

(copyright © 6.8.2016, bernd pol)

Mittwoch, 3. August 2016

fernerkundung

tage gibt es
da sehnt es mich nach deiner haut
stunden gibts
da möcht ich dich
mit fingerkuppen zeichen

jeder strich eine frage
jeder strich eine antwort
erinnernd in dir fort zu leben

und bist du fern
dann träum ich mich
von deinen fingerspitzen
ganz sacht den arm hinauf
hinter wissenden augenlidern
dein genießen durchzukosten
als wär es grade wirklich wahr

dein haar aus dem nacken streichen
denk ich aus dem sehnen mir
noch den ohren folgend
den augenbrauen nach
lippen zu erspüren

händespürend weiter zeichnen
den rücken ab und wieder auf
auf den schultern zu verweilen
von hinten diese brüste spüren
als seist du hier und dicht
auszukosten wie nahe wir
warm und einig sind

dann von vorn beginnend
still vom anderen ende her
den zehen nach
ein jedes bein
leben träumend
recht mit dir einig sein

und leise auf den bauch gelegt
dann schauen wie die hand da
sacht der schenkelkurve folgt
um am ende lippen streichelnd
der lust vollends genüge tut

wenn du fern bist
ach was

werd die augen öffen
dich wirklich suchen gehn

(copyright © 3.8.2016, bernd pol)

Montag, 1. August 2016

perseiden

jetzt beginnt die zeit der fallenden sterne
bevor der himmel in wolkentrübe erstickt
lass uns gehen und die nacht erobern
ganz für uns ein regen aus licht

einen platz aus leben
uns zu bereiten für
ein sommerwunder

so leib an leib
welten genießen

im untergang
zur nacht

(copyright © 1.8.2016, bernd pol)

Sonntag, 31. Juli 2016

auch ein ende

wenn die worte
keine wirklichkeit
vom leben mehr tragen

wenn berühren
ohne antwort bleibt
im lauten nebeneinander

wenn die leben
auseinander streben
ohne jedes neue vereinen

wenn die wege
sich in den sümpfen
fremder alltage verlieren

und kein blick sich mehr trift
im verstehen und vertrauen
und die welt steht trauerstill

weil du nicht weißt wo dein anderes lebt
und im leeren das sehnen bleibt und
das erinnern vergangenen liebens

dies gewissliche ahnen
da geht wirkend keine
gemeinsamkeit mehr

ein ende hier oder aber
vielleicht jenes wunder

dich zu dem anderlieben
von dir fort zu begeben

und dort womöglich
mitgenommen zu sein

auf einen verzweifelt
garantie losen weg

(copyright © 31.7.2016, bernd pol)

Samstag, 30. Juli 2016

am anbeginn

das wichtige war der da glanz deiner augen
und die fülle der haare sacht unter der hand
wie schauend sich ein ohr nachzeichnen ließ
schüchtern vor dem schwung dieser lippen

noch weit vor jedem einleitenden kuss
hat dich die sonne bei den wäldern gesehen
wo die haare strahlten im gegenschein

und du hast die hände vor dich gehoben
zum schutz vielleicht vor
jenem begehrenden blick
der da war und doch wieder nicht

es war noch die zeit beieinander zu stehen
derweil sich ganz langsam nähe erschuf
im ersten gemeinsam erkennbaren sein

noch ohne ein wort
da am anbeginn
unserer zeit

(copyright © 30.7.2016, bernd pol)

Samstag, 23. Juli 2016

fassungslos

der tag ist heute menschenschwer
ein schritt mehr fort vom kinderlachen
greift trauer heftig nach den herzen
mit welten zweifelndem verstand

als ob sich unheilswolken öffnen
aus dunkelschlünden erdenwärts
stürzt schicksal wasserfällen gleich
auf menschen werk und menschen sein

da kommt grad eine welt abhanden
zieht mensch sein wider alle zeit
bleibt liebe weithin unverstanden
und jeder schritt führt leicht zu weit

dem menschen wird der tag zu schwer
die kindlichkeiten sind verloren
im herzen treibt ein trauerdunkel
und in den hirnen fassungslosigkeit

(copyright © 23.7.2016, bernd pol)

Freitag, 15. Juli 2016

zu viel sehnen

und dann die sehnsucht
wo ich nicht warten mag
ob du kommst oder gehst

und was dir gerade geschieht
und was mich dabei betrifft
und dann bei all dem doch

würd ich dich erdrücken wenn
ich dich jede minute bei mir
haben wollte jeglichen tag
es bräche mir das herz

schwer ist die sehnsucht
bist du fern von mir
in anderen welten
auf eigenem weg

so ganz ohne eifersucht nur
einfach dieses sehnen
ich wüsste um dich
dir wäre es gut

wärs doch zu viel hier
dir und mir den atem rauben
den weiten den das leben braucht

im kommen
im gehen
im wirklich sein

so ganz aus uns selbst
wenn du nur immer bleibst
eine blütendauer lang

damit reifezeit bleibt
in sehnsucht gebettet

für eine lebensliebe

(copyright © 15.7.2016, bernd pol)

Dienstag, 12. Juli 2016

so nahe sein

zu zweien auf stets eigenen wegen
erzählen können von gemeinsamkeit
mitleben mitleiden und nahe sein

nicht hindern mögen
was nicht das eigene ist
doch teilhaben in allen seiten
dessen was wichtig ist und
lebendiges echo serzeugt
nicht hindern mögen
wie es geschieht

ein leben führen in unbedingtheit
selbst sein und dabei lieben mögen
die wege sehen und mitleben dürfen
auf die ferne vielleicht und dabei
kaum synchron in lebendiger zeit
so unbedingt einander gebunden

viel leben führen
viel leben teilen
viel leben erzählen
viel leben gestalten

viel lieben lang einfach nur sein

(copyright © 12.7.2016, bernd pol)

neu wieder finden

bin ganz für dich hier diesen tag
wenn du nur magst
auch jene nacht dazu

weil wer sich so oft wie wir
gefunden hat
so über leben lang

mag die stunden nicht zählen
kein augenblick
sei ungelebt mit uns

das lieben hat uns eingebunden
mit langen fäden unzerreißbar
wie gummileinen alle male
immer weit und immer hier

dies enge nahsein heute wieder
dicht und neu mit dir zu spüren
wieder mal für tag und nacht
und dann vertrauend mehr und mehr

ohne zu richten
ohne zu zählen
hier und jetzt
wie gestern sein

(copyright © 12.7.2016, bernd pol)

Sonntag, 10. Juli 2016

hymne auf einen tag

hab dein lächeln eingesogen
einen tiefen langen neuen kuss
seidenvoll im nahebleiben
träumegleiche innigkeit

bin dir heut so dicht gewachsen
dass ein trennen sicheln bräuchte
ein halm der wiese dieser liebe
ein früchtekern der neuen zeit

das ist was uns vom gestern trennte
im heute alles dennoch mitgetragen

mag doch ein leben kaum erfassen
was gestern noch das lieben war

(copyright © 10.7.2016, bernd pol)

Samstag, 9. Juli 2016

morgenreisegedenken

was brauch ich noch nach fernen sternen greifen
wenn deine innenfülle universen birgt
durch die sich reisen lässt in zeitlosigkeit
dann wenn wir so ganz bei uns sind
lebendig liebend als gälte es die welt

und jetzt im morgen
so vertraut im letzten schlaf
klingt es noch einmal
durch wie sphärenklänge
dies einfach urvertraute
grundlegende menschensein

noch einmal deine wärme trinken
noch einmal jenseits arm in arm
noch einmal liebend uns durchtauchen
noch einmal du und ich und wir zu sein

es ist so schön
mit dir im all zu reisen
es ist so schön
nachzulieben in gewesenheit

und von den sternen zu träumen
in unsren innenuniversen
und dabei sicher zu wissen
all das wird wieder unser sein

(copyright © 9.7.2016, bernd pol)

Freitag, 8. Juli 2016

lebendig liebend verliebt

es ist ganz leicht
sich zu verlieben
ein tagesgeschäft
ein augen blick

es ist ganz leicht
so viele zu lieben
zur selben zeit

getrennte universen
zeiten überbordend

es ist so leicht

doch wieviel mühe kostet ein leben
das auf einer liebe gebaut ist
die den ganzen menschen umfasst
in stets neu gewachsenem ernst

wenn du nur in liebe hältst
wenn du gehalten bleibst in ihr
wenn du vertrauend gehst und kommst
wenn sprechen dauerhaft bindet

im auf und ab gemeinsam
so ganz ohne angst

dann
genau dann
wird es leicht
sich neu zu verlieben
jeglichen tag
in sanftmut
in treue
fest

es braucht kein kämpfen mehr
einfach nur leben
in konsequenz
der einzigen
wirkenden
liebe

(copyright © 8.7.2016, bernd pol)

traumfantasien

in meinen träumen hatte ich lieben gesehen
einfach nur im glück mit bloßer haut
und gleich mit wem nur dieses aufgehen
in purer wilder existenz

ich musste mich verbergen in diesen träumen
um dir das glück nicht aufzustören
das leben auszuschöpfen wie es treibt
einfach nur elementar zu sein

und dann bin ich erwacht
und meistens lag die welt dann leer
doch die sehnsucht trieb dein bild
noch ewigkeiten vor mir her

ich weiß nicht
will ich dich auch
außerhalb der träume
so lebenslieben sehen

aber dass du es schön hast
immer mal wieder in wärme
und nähe und geilheit

so ganz existenziell
das wäre mir lieb

(copyright © 8.7.2016, bernd pol)

Donnerstag, 7. Juli 2016

morgenlied verborgen

ein kleiner vers zum frühen morgen
nur dass du weißt
ich bin noch da
und all die großen kleinen sorgen
ich bin dir nah
was das auch heißt

ich mach dir alles was ich kann
ich würd dich jetzt sogar gern küssen
ich schau dich nur beim schlafen an
ich mein ich könnt dich besser wissen

es ist so viele jahre her
ich konnt dich über keine schwelle tragen
mitunter warst du mir zu schwer
doch dies lieben würd ich wieder wagen

ich wollt dich niemals nicht besitzen
ich wollt nur wissen wie man dich liebt
ich wollt dich nicht einmal beschützen
ich wollt nur dass dies leben blieb

so steh ich hier an deiner seite
mit meinen hände voller blüten
und blick in die vergangne weite
dich und jeden tag zu hüten

am frühen tag
still und leise
wie ich dich mag
auf unsrer reise

(copyright © 7.7.2016, bernd pol)

Mittwoch, 6. Juli 2016

universen gleich zusammen sein

ich hab mich dir ins herz geborgen
irgendwo an einem weichen ort
um eingekuschelt liebe träumen
ganz erdenfern und leicht in dir

lass ich die zeiten überlaufen
lass liebeswelten wolkentreiben
lass uns ins hier und heute fallen
lass wiegen mich im lebenspuls

es ist beinah wie dauerküssen
ewig vereinen wie das götter tun
irgendwo fern auf pagodenstufen
ein dauerdasein voller liebeslust

welten werden so erhalten
tage können nächte sein
nächte stille sternenzeiten
ungezählter universen

parallele welten voller lieben
und wir in weiten eingebunden
unendlich viel in gleichen zügen
hingegeben nur uns eins zu sein

in deinem herzen mag ichs spüren
und weiterreichen in die welt
ein dasein wie in zauberküssen
tief treiben ineinander ohne end

(copyright © 6.7.2016, bernd pol)

traumküssen

wollt mich in dein leben träumen
da mit einem tiefen langen kuss
schon in ganz frühen liebestagen
bedingungslos eins und frei zu sein

wissen wer du bist im seitenleben
und was du lebst in tiefer treue
und wie es geht daraus zu lieben
in all der kraft aus früher zeit

träumen ja
das ging im
frühen leben
küssen auch nur
das war schwerer
wenn es mit mühe war
da sein und fort sein
und doch vertrauen
dass dieses leben
hier harmonisch
in fülle geht

dein leben wollt ich mir träumen
vom spiegelbild im freien kuss
was du mir bist warst du gewesen
wie du mir bliebst gilt mir die welt

träumen in sanften alten winden
und immer wieder tragen lassen
durch das was wir geworden sind

(copyright © 6.7.2016, bernd pol)

zum welttag des kusses zu wissen

als wir das küssen lernten wussten wir
noch nicht wieviel uns noch zu lernen blieb
ein ganzes leben voller versuch und irrtum
und dem glück immer neuen entdeckens

so ganz aufgehen in dir
so ganz dich spüren
nur mit lippen und zungen
und ganz ohne angst

es ist ein wunder sich nah sein zu dürfen
mit oder ohne unmittelbare folgen
auch wenn es schön ist die
geilheit spontan gemeinsam
genießen zu dürfen

von zeit zu zeit
bergen küsse überraschungen
hier und heute
vertraulich nahe zu sein

wo wann und mit wem
auch immer das leben
hingabe treibt

(copyright © 6.7.2016, bernd pol)

Montag, 4. Juli 2016

wankelgedanken

dies ist ein tag im freien schweben
zwischen glück hier und sehnsucht
und erfüllen bedauern betrauern
im wissen möchten was war und
wie sind wir hier her gekommen

und dann doch nur unwissend
vertrauen zu dürfen als ob
eine zukunft nur wahr wird
wo viel vergangenes schläft

es scheint doch so leicht im wissen zu lieben
doch ginge zu leicht uns dies lieben vorloren
es scheint doch so leicht wär erinnern geboten
doch ging uns zu leicht dies vertrauen entzwei

es ist hier so leicht
in unsern armen geborgen
einfach nur nah und gemeinsam zu sein

doch bist du auch nur
zwei wände getrennt
treibt sie blüten
die sehnsucht

nach dir und diesem
wachsend durchwirkten
liebend lebendigen sein

(copyright © 4.7.2016, bernd pol)

Sonntag, 3. Juli 2016

vom ende gesehen

es kommt was ist und
wird was war und
was sein will
soll sein

ich hab mich durch unsere leben gesehen
da war nichts einfach und einfach nur klar
doch selbstverständlich und folgerichtig
vom schluss gesehen längst wunderbar

was war schien anders zu sein als heute
was wurde war so nie wirklich geplant
was gerade scheint sind schleifenwege gewesen
was wir träumten hat sich doch anders erfüllt

und dennoch ist alles
dann richtig gelaufen
vom ende gesehen wenn
auch durch verluste
und mühegewebe

in all jenem dennoch
im trotz alledem
vom ende gesehen
was sein sollte
kam ins leben

und die liebe flog als phoenix
durch ewige feuer unzählbar
erneuert durch lebendige zeit

so war es letztlich
vom ende gesehen
der mut zu vertrauen
auf gegabelten wegen
unterm gehen sich doch
wieder neu zu vereinen

was bleibt ist
der dank und
das glück und
das wissen

was sein will
soll wirklichkeit sein

(copyright © 3.7.2016, bernd pol)

Samstag, 2. Juli 2016

paradiesisches

im mondschein liegen und
seelen nachträumen und
ohne worte wissen
wer du bist und
lebendig sein

da lebt frühes freuen
im waldboden fort
unter dem mond

trägt alles
in dauer
zur welt

was gilt es noch immer ein wenig verrückt zu bleiben
auch wenn ich wüsste dass morgen die welt untergeht
würd ich dir heut noch den liebesapfel stehlen
aus den goldenen bäumen der anderen seite

und dann gemeinsam genießen
als wesensgleiches gottesgeschenk
ganz gleich was die schlange verspricht

im mondlicht
ein paradies

(copyright © 2.7.2016, bernd pol)

Mittwoch, 29. Juni 2016

unausgesprochen sinnenleben

werd ich heut vor deinen worten taub
oder hat es mir nur den einen sinn verschlagen
so dass du mir in träumebildern erscheinst
in den wortlosen und ganz ohne die
allgewohnten innenfarbenräusche

ich seh wie du hier sprichst
und ich lass mich fangen
in deinen gebärden
in dieser nähe
zu mir

es ist heut ein tag
um gegen zu hören
ich sehe diese laute
ich verstehe sie nicht

sind mir deine worte entkommen
jag ich ihnen nicht gut hinterher
sonst bist du doch so völlig in mir
in aller fülle aus lebensweltlichem sein

vielleicht werd ich heut
doch vor deinen worten taub
nur weil dein klang mich erfüllt
kaum schließ ich die augen über dir

komm gib mir deinen arm
und halt mich zuzeiten
damit es uns wirklich
keine äußeren worte
mehr braucht

(copyright © 29.6.2016, bernd pol)

Dienstag, 28. Juni 2016

träumehüter

mitunter hilft ein kleiner weg zur nacht
die bäume haben fremde nester eingeborgen
und ab und an entfährt wie leichter wind ein traum

sind sterne hier
ich glaub es nicht
will lieber mich
an freie wolken halten

an jene die in menschenlichtern glänzen
im widerschein aus tausendeinem lieben
will ich mir wieder träume pflanzen
in meinem wolkenschloss im raum

auch wenn schon weit im horizont
ein ferner morgen sich
mit meinen träumewolken paart

hier ist noch zeit die bäumenester abzusuchen
und schauen ob die träume junge kriegen
und an den sanften sammelrufen
tief unter dichten schalen ihres schlafs
schaun ob es sich lohnt sie aufzuziehen

doch ist es stets ein viel zu kurzer weg zur nacht
die ersten amseln rufen schon das dämmern her
und meine bäume halten sich an wolken fest
und schweben fort ins frühe licht

da hilft es nur
auf erste farben warten
und einmal noch vielleicht
ein stilles graues nachtlied sein

(copyright © 28.6.2016, bernd pol)

Montag, 27. Juni 2016

körperkult

es ist kein kunststück
schöne körper zu mögen
wenn diese in voller blüte sind

das lieben aber
reicht völlig darüber hinweg
zum menschen drinnen
im ganz selbstverständlich
lebendigen sein

so kommt es dass liebende blind sind
weil sie einander seelen trinken
denn die körper sind ihnen
lediglich werkzeuge dazu

es ist kein kunststück
im anderen schöne körper zu lieben
kein kunststück denn dies
muss nicht lebenswichtig sein

es hilft dich schön wachsen zu wissen
ganz gegen das entäußern einer
besitzergreifenden welt

(copyright © 27.6.2016, bernd pol)

Freitag, 24. Juni 2016

begehren

wie soll ich dich begehren lehren
wenn es das leben ganz allein
durch alles werden treibt
in jener fülle doch
von ja und ja
ich und ich will
will dürfen können
ohne welt vor allem
aber frei vor dir und mir
und uns und diesem einssein selbst

das ist nicht nur des liebens wegen
ein volles dasein will es werden
jetzt und hier und im augenblick
dort bei allem und eins und ganz

und unverstellt im freien raum
der körperzeit ein ewiges
ein unzerstörbar eines
götterweltengleiches
leberlebnis sein

lass uns ein begehren hier
in diesen zaubermantel flüstern
zum tragen und schützen vor der welt
unwidersprochen dies eine mal
nur dieses du und ich und
wir und zeitlos lieben

(copyright © 24.6.2016, bernd pol)

Freitag, 17. Juni 2016

im sternenmeer

irgendwo da
gibt es das

ein sternenmeer weit
hinter den wolken
einer verregneten nacht

lass ich mich treiben
wie du da schläfst
such ich aus vielen
den einen heraus
der uns trägt durchs
licht dieses traums

da werde ich ein floß bereiten
aus den regenstürmen der nacht
im einen atmen fort getragen
verloren ganz in sternenglanz

nichts denken
leben träumen
schlaf im wachen
nur leidenschaft

dort im weiten lebensstrahlen
wo wir ohne uns zu wecken
dieser nacht ein leuchten schenken
eng einander du und ich
aus diesem atem einer
regen vollen weiten
um geschaffnen
liebesnacht

ein sternenmeer
zum eines werden

weit ab in uns
weit hin im licht
weit träumend sein

(copyright © 17.6.2016, bernd pol)

Donnerstag, 16. Juni 2016

nachtbetrachtungen

was treibt mich an
wenn ich dich sehe
wie du da schläfst
so ganz bei dir
und ich mag dabei
mich von all diesem
schauen gar nicht wenden

es ist eine ganze lange lebenszeit
die liegt dort über dir gebunden
und ich ahne und erinnre
was war und blieb und
gemeinsam kam und
gemeinsam trennte

ein leben in unterschiedlichem takt
doch immer neu synchron gebunden
leben hier durch deinen schlaf
so viele strecken ohne uns
und so viel leben ungeteilt
und doch uns beiden eingegeben

was du da bist
in deinem schlaf
und was du warst
so ohne oder
gar vielleicht
auch gegen mich

es zählt was ist
und ich mag dabei
mich von diesem leben
nun mal bestimmt nicht wenden

nur

was treibt mich an
wenn ich unverwandt
mit heißem herzen dich
so liebend schlafen sehe

(copyright © 16.06.2016, bernd pol)

Dienstag, 14. Juni 2016

in neuer tiefe sein

tief in dir
ein neues leben wagen
tief in mir
ein lieben neu verankern
tief in uns
einer neuen zukunft traun

es ist so viel was uns die jahre bieten
es ist so viel was war und wieder lebt
es ist so viel einander neu zu schauen
es ist so viel an augenscheinen hier

tief im leben
anzunehmen was sich schenkt
tief im dasein
wirklichkeiten auszukosten
tief im morgen
wieder neu das heute finden
tief im jahr
tagesgrenzen überschreiten

das ist das glück
wenn die liebe neu wird
wenn wiederleben sich
aus dem erinnern speist

komm halt mich fest in diesen armen
und wird die nacht dabei zu kurz
lass uns vom tag ein stück verschwenden

einfach nur da sein
tief in uns

(copyright © 14.6.2016, bernd pol)

Montag, 13. Juni 2016

schlaflos zur welt

da haben sich träume zusammengefunden
jeder ähnlich und keiner gleich
untereinander nicht und nicht
den menschen die sie tragen

ungesondert geträumt und
mitunter alp geworden
und doch gemeinsam
aus leben gezogen

und immer wieder doch
dies eine gewissen
welten gerecht

den menschen
dem menschen
der menschen

lieben machen
umfassend bleiben
in menschlicher
wahrhaftigkeit

da haben sich träume zusammengefunden
in mir aus lebendigem sehnen
zur welt zu gehen und
friedlich zu sein

und doch
es fehlt noch
ein wirklicher schritt
über all mein träumen hinaus

(copyright © 13.6.2016, bernd pol)

Sonntag, 12. Juni 2016

tagestrübe

ich bin so müde im grau
diese tropfen am fenster
verleiden mir jeglichen tag
und all das sprechen vergeht

da fliehen heut die möglichen worte
denn all das schaffenmögen ertränkt
solch allgegenwärtiges rauschen
ungedachtes unsagbar und ungelebt

ich wünsch mir nur ein bett
am verlängerten morgen
und jemand still zu liebendes
bei mir mitspürend im arm

und dann nur liegen und lauschen
und den tag doch wachsen lassen
trotz alledem frisch in innere glut

und gemeinsam dann spüren
auch das bringt uns fort
in eine lebendige welt

(copyright © 12.6.2016, bernd pol)

ich liebe dein strömen

ich liebe dieses strömen
in deinem wesen
treibt licht

und mein lieben lebt
im aufsaugen darin
jegliche nacht

da ist kein dunkel das mich schreckt
weiß ich nur dich nahe bei
wenn ich die augen schließe
und du mir deutlich bleibst
unter all der beweglichen zeit

steht nur das lieben
uns nicht mehr still
und das sehnen
behält seinen platz
und das berühren
und unsere lust

und dieses lichtvolle strömen
in dir in mir in
all dem gemeinsamen sein

es ist ein wunder
und soll weiter treiben
über jegliches friedvolle jahr

(copyright © 12.6.2016, bernd pol)

Freitag, 10. Juni 2016

sterne sammeln

hab mir sterne sammeln mögen
einfach nur so des universums wegen
und dafür meinen platz zu bestimmen
in all der fülle der welt

allein
es ist zu schwer
allein

hab dir sterne sammeln mögen
ein lieben gründen in unendlichkeit
und meinen platz bei dir zu finden
in der nähe unsrer nacht

allein
es ist zu schwer
allein

sie sind zu weit
all diese sterne
mir wieder zu nahe
in all dem lieben
und all dem leben
fernab der welt

lieber les ich sie in diesen augen
so deutlich ins dunkel gezeichnet
und lass sie wachsen in dir
und diesem inneren leuchten

(copyright © 10.6.2016, bernd pol)

Mittwoch, 8. Juni 2016

zeitlos lieben dürfen

lass die uhren ruhig ticken
wir leben unsere eigene zeit
mit augenblicken aus sekunden
mit stiller lust aus ewigkeit

liebesleben
dutzendjahre
immer wieder neu gesucht
immer wieder vorgefunden
augenstrahlen
doppelmünder

hab mich in deine lust gebunden
hab uns das wärmen eingetragen
hab ausgegeben im geschehen
hab dich gelernt
hab dich still nah

das ging so nur in dauerzeiten
im leichten sein
in schweren welten
im aufzugeben einzuholen
im warten hoffen
leben schaffend wieder sein

es ist ein dauerglück
uhren neu zu überlisten
über alle durchgelebte jahre
ungewesen dauer schaffend
lebend wie im frühen lieben
ohne zeit zu sein

(copyright © 8.6.2016, bernd pol)

Montag, 23. Mai 2016

eine liebesweise

ist uns das lieben zugeflogen
wie ein stern mit vogelschlag
haben es völlig aufgesogen
nächte reich aus vollem tag

das ist wie ich dich kennen lerne
immer neu so haut an haut und arm in arm
und leben darf aus deiner lust
wenn sie in wolken uns umfängt

mit sanften die
und mit gewitter gleichen
und die mit sturm
und die aus sachten winden

und immer wieder neue lebensformen

einfach nur aufgehen gemeinsam in dir
einfach nur hier liebensweise sein
einfach nur verschenken lassen
einfach nur ein stiller seelendank

(copyright © 23.5.2016, bernd pol)

Samstag, 21. Mai 2016

und wieder unsicher sein

ich leb zurzeit in freiem schweben
in meiner welt und andern leben
treibt ein fernes anderssein
aus heute hier und noch
zu einem gestern dort
und morgen irgendwo

es ist als hätt ein boden mich verlassen
als wäre da kein neuer grund
lässt sich im schweben fast nichts fassen
und überhaupt nichts wirkt gesund

ich lebe zwischen tod und scheinen
im hoffen treib ich ein und aus
zum wiederleben neues widermeinen
fragen füllt ein leeres haus

was kommt ist doch
von festem sein umgeben
was wird bereitet sich im kern
alt aus fernem kaum erkanntem reinen
ein boden gründe zu verleihen
lebenswege neu zu einen
einfach neu und
wieder sein

ich will die welt im menschen finden
dort wo sie neu und friedlich ist
soll boden sein in freiem leben
und ewigkeit und liebesschein

(copyright 21.5.2016, bernd pol)

Dienstag, 3. Mai 2016

so über zeiten gehen

wie das so ist
einander die wege begleiten
eines im andern
vertrauend in dauer vertraut
neben einander

auch wenn spuren sich trennen
weit auseinander gezogen
wo durch hügel und berge
das leben ein schauen verbaut

oder dann wieder ein hohlweg
mit unverhofftem begegnen
gemeinsamkeit ausbremst
über fremd wachsende zeit

und dann doch aufs neue
wie das wieder so ist
beim kreuzen der spuren
dies sehnende hoffen

still wartend vertrauend
dass ins gemeinsame treibt
wem immer man gehört um
geläutert hier eines zu sein

so eines im andern
wieder pfade zu bahnen
um jenen gefestigten kern
einer andauernden liebe

wie sie immer noch ist
im hier und im heute
trotz vergangener pfade
von herzen stets neu

(copyright © 3.5.2016, bernd pol)

Samstag, 30. April 2016

vom wachsen über die zeit

wenn das glück vom erinnern zehrt
an das was war und das was nicht
und das gewusste im ungefähren bleibt
und das ungewusste kein gefährden
im dennoch verborgen erinnerten bleibt

wenn ist was ist
und wahr wird
was war einzig hier
und allein

mitunter in einsamkeit getrieben
in fremdem sehnen gefangen sein
und doch wieder in der wärme des wissens
dass ist was lebt und bleibt
weit über die liebende zeit

es ist nichts vergebens
und nichts zu vergeben
und nichts vergebenes fehlt
wenn die liebe dauert
über die brüche der zeit

denn da ist was ist
und wird wahr
was wächst einzig hier
nicht allein

(copyright © 30.4.2016, bernd pol)

Freitag, 29. April 2016

im spiegelmond

ich hab gelernt mich mit dir
im mond zu spiegeln
gleich in welcher phase
immer wechselnd du zu sein

wenn das träumen dich durchdringt
und manchmal nachtigallen singen
oder vielleicht auch nur ein käuzchen
nicht gar zu nah nicht gar zu weit

nur das eine
dass der klang trägt
im mondgesang
und träumelieben

und ich lieg und schau und bin
und atme all das lieben
von dir für dich
in uns bei uns
lebensvoll
tief mit

denn das bist du im wechselnden mod
und ich mag das spüren wie es lebt
durch dich in mir aus vollem leben

ganze nächte
ganze tage
ganze leben

und so ganz
einfach
ich und du

im spiegelmond

(copyright © 29.4.2016, bernd pol)

Donnerstag, 28. April 2016

liebeslebensdank

doch frag ich mich in diesen alten tagen
lebte diese liebe noch
so in intensität
wären wir nicht
ihr treu geblieben
damals immer wieder in
all den fallen die wir dem leben stellten

es ist ein wunder sich eins zu wissen
und genießen können wie jeder lebt
so ganz für sich und ganz zusammen
und das vielleicht auf dauer jetzt
nach all den weit verzweigten bahnen

nie aufgegeben
hätt ich dich
auch im fernen
immer wieder
sehnsuchtsvoll
gebraucht sein

denn dieses lieben trägt sich aus sich selbst
und das warten und das rufen und das immer wieder
neu einander finden ganz gleich was war
und annehmen ohne gar zu weit zu fragen
und doch neu sich diesem leben anvertrauen
das wieder eigne wege will über die zeit

es ist du gehst
mitunter wieder
ganz von uns
verschiedne wege
und das lieben sagt
es soll so sein

es ist ein wunder sich eins zu wissen
und in diesen alten tagen
dem lieben treu geblieben zu sein

(copyright © 28.4.2016, bernd pol)

Freitag, 22. April 2016

waldsee

du bist mir so lieb
die tränen im waldsee
leuchten vertraut
wie deine augen mir
wenn sie im spiegel
still aus der tiefe
herauf tauchen
zu mir

(copyright © 22.4.2016, bernd pol)

Donnerstag, 21. April 2016

vollmondwanderwege

ich hab mir einen vollen mond ersehen
der wird aus reinem glanz gemacht

jenem extrazauber aus leisem licht
das gerade eben schatten wirft
und seelen sanft durchdringt
und die schritte weicher macht
und ziele führt in unbedeutsamkeit

heut treibt er mich
mein voller mond
in eines treuen
sternes fester
begleitung
unter die
singende
zauber
nacht

es ist die zeit in der
hier wege farben treiben
die noch nie einen tag gesehen
im sehen lernen über welten
hinab tief in seelengründe
dass hier schöpferkräfte
worte klingen lassen

still
singen
mag ich
in meinen
mondenwegen
weltenvoll allein
gerade glücklich sein
bei solchem wandertreiben
zur nächsten tagesmenschenwelt

(copyright © 21.4.2016, bernd pol)

Dienstag, 19. April 2016

noch eine liebeserklärung

ich möchte dich noch einmal hier
wieder recht von ganzem lieben

so völlig du sein wenn
du mir lieb bist und
ganz bei uns in
zeitloser
inniger
dauer
sein

es ist wenn dunkelblumen treiben
und uns hier bergen vor aller welt
ein du ein ich und nur wir zwei
ein universum schaffen
aus treibender zeit
in jenen funken die
wieder immer neu
im lebenstreiben
schaffend sind

wir sind die felsen und der grund
aus denen seelenbäume sprießen
wir sind die blüten
und der honig der
lebensquellen
in stiller
sanftheit
nährt

so recht von ganzem geliebt
will ich eins sein mit dir
und wiederlieben solange
diese welt noch still
uns beide sanft hält

(copyright 19.4.2016, bernd pol)

frühwache

es ist im grau
dass sich die welt
öffnet zum zusammen sein
in den sanften farben
manchmal sogar nur
in nebeltönen

und wieder doch die scharfen schatten
dieser grellen morgensonne
die langen bis zum horizont
beinah noch zeugen allzu klarer nacht

voller geflohenem schlaf
und sanftem grübeln und
dieser wärme andrerseits
jener wachen augenblicke
im reinen anders sein

kein schwarz und weiß mehr
kein ja ja und kein nein nein
eher noch wie sanftes aquarell
beim wachen über liebem schlaf
und fremdem träumen tief in
vertrauten augenlidern

und ein nachschwingen
dessen was lieb war
und in morgenfrühe
hier um uns sanft
ganz unverbraucht
in treue schwebt

(copyright © 19.4.2016, bernd pol)

Samstag, 16. April 2016

auch ein vorsatz

nein
ich schreib
dir nicht noch
ein liebesgedicht

weil
das schreibt
mich ganz von
selber für dich

ich könnt dich grad auf der stelle vernaschen
wenn ich könnt wenn ich dürft wenn du wolltst

aber zumindest umarmen und küssen
ist was ich will und mit dir brauch

einfach nur da sein und
einander dicht spüren

und ohne weiterworte
einfach klar wissen

es ist ein gedicht
und wir sind da

(copyright © 16.4.2016, bernd pol)

vom hoffen in unmenschlicher zeit

lege meine sehnsucht in den mond
lass sie von dort herunter regnen
über dächer einer verlorenen welt
so weit zurück wie wahrheit ist

ein dauerleben lang
dem lieben nachgespürt
zwischen den menschen
verlorene barmherzigkeit

ziellos tastend in den nebeln
gegenwärtiger vergangenheit
nur wege die ins dunkel führen
friedlos in unendlichkeit

all das hoffen aufgegeben
unbekannt ob wann und wo

da ist keine straße in den mond
da ist kein leben frei geblieben
da ist nur menschenzeit verloren
sind menschenwerke heimatlos

will dennoch mich in häuser stehlen
die längst schon ohne dächer sind
will worte dort zum schirmen legen
trotz nebelzeiten ohne mond

ein wenig nur
in neuem hoffen
vielleicht doch noch wieder
menschlich unter menschen sein

(copyright © 16.4.2016, bernd pol)

Freitag, 15. April 2016

rückschauzweifel

tage gibt es

an denen du nicht weißt
ob die wege hinter dir
die waren die du glaubst
einmal gegangen zu sein

wenn einem das leben fremd wird
das eigene und das in der nähe
und du fragst was war und
ob das sichtbare die wirklichkeit
in all diesen gemeinsamen leben war

und die antworten fehlen
wo sich fragen nicht erlaubt

diese tage

an denen du zweifelst
am nahen und am geliebten
und am lieben selbst
und am gemeinsamen sein

jene tage

tragen im grunde
ein ganzes leben
an dich heran

zum überdenken
zum annehmen
zum wieder neu sein

in anderen tagen

(copyright © 15.4.2016, bernd pol)

Donnerstag, 14. April 2016

l-anagrammige leseliebe

lass leise liebe leben leihen
langsam lenken lebensweise
lauter lange lasten legen
lachen lieben lautgesang

leidenschaftlich lieben lernen
leise lieder liebzuhaben
leere lieber liegen lassen
lautgefüllte lust

leidend lächelnd langmut leben
lose leinen leimen lernen
lebenslange liebeslüfte
leise leben loszulassen

(copyright © 14.4.2016, bernd pol)

Anmerkung:
Das "annagrammige" ist im Grunde falsch.

Es ist eigentlich ein Tautogramm.
Ein Versehen beim ersten Aufschreiben.
Aber dann war das "l-anagrammige" eine
so hübsche Wortschöpfung, dass es
einfach stehenblieb.

Mittwoch, 13. April 2016

die welt zu wenden

wenn ich mir das treiben ansehe
und die fetzen böse zerissener worte
flirren durch einen verpesteten raum

und schreie sind da
aus dem leiden die
und die zum gehört werden
und ich sehe und spüre

da schänden zu viele
noch immer die welt

es ist so vieles was dem leben getan wird
und allem im grunde was nur existiert
und meine kraft ist so klein
und meine stimme so schwach

und doch

ich will sie mit allen vereinen
zum zauberruf über jegliches sein
dann werden die steine sich drehen
und die mauern werden fallen
und die worte werden
aus der fülle strömen
und die gedanken in einem
ungestört wirkend gehört sein

auch wenn ich mir das treiben ansehe
wie die welt stöhnt und die menschen weinen
eines bin ich gewiss

es wird irgendwann sein

(copyright © 13.4.2016, bernd pol)

erfüllung

du
wie du
die erde
gerade schmilzt
und ich seh und hör
schmieg mich in die lava
diese eine unsre lebensglut

heut werd ich einmal vergehen mit dir
und auferstehen zu neuem lieben
weil es zeit gewesen ist
zum wachsen und
zum bestehen

alles in einem
solcher zauber

mit uns
mit dir

die erde soll uns immer gehören
und die meere sollen uns fluten
und der mond der die wasser treibt
soll unser sein und die sterne
und alles was ist ungetrennt
in diesem einen augenblick

und das
immer wieder
und wieder
und wieder

weil

ich bin dein
und ich mag dich
nicht lassen
nie wieder
nie mehr

(copyright © 13.4.2016, bernd pol)

Sonntag, 10. April 2016

dauerhaftig unsicher sein

es ist nicht so dass ich keine zweifel kennte
die welt nagt an mir fast jeden tag
und das ob ich genug liebe und
ob ich das richtige tu
gemeinsam zu leben
gerade mit dir

war es recht wie ich dich liebte
oder fehlte ein wichtiger teil
oder nahm ich dich nicht
an deiner richtigen seite

oder bist du doch wer anders gewesen
und ich gab nicht das was dir angehört
oder die sehnsucht hatte dich weiter geführt
und ich war zu blind im tastenden sein

manchmal trieb es uns weit auseinander
wir hatten uns kaum im gemeinsamen blick
und es war ein wunder sich wieder zu finden
wohl immer wieder weit am ende der welt
wenn uns das lieben noch einmal fing

und das zweifeln verging
in dauernder ewigkeit

und jetzt
es ist nicht so
dass ich keine zweifel
kennte um die dauer der liebe
und um unser einzig lebendiges sein

aber es ist in allem das lieben
und das zweifeln bindet im leben
ein alles im wahrhaftigen sein

(copyright © 10.4.2016, bernd pol)

dies einfache vertrauen

treiben zwischen dunkelblüten
diese nacht unter dem fehlenden mond
einen stern mir suchen und dir weiterschenken
einen möglichst jungen dass es hält
ewig wie solche blüten sind

zeit und raumlos diese nähe spüren
immer dort wo man nicht sieht
still aufs dasein hinvertrauen
dass das lieben nicht mehr flieht
oder doch in seinen schleifen
immer wieder wiederkehrt

ein eins zu sein im vielleicht vielen
es zählt nicht ob du mir gehörst
doch immer wieder neu verschenken
und ohne bitternis zu denken
dein anderleben ungestört

alles im einen fest gehalten
in einem alles freigelebt
teilzuhaben leben wissen
lieben dürfen durchgeglaubt

(copyright 10.4.2016, bernd pol)

Samstag, 9. April 2016

alptraumbannung

hat sich schon der tag verschoben
nah bis an sein dunkelleben
wo die plagen sich erheben
menschenträume zu durchtoben

der mond muss wieder trauer tragen
blaß bis an die frühen sterne
wartend auf zu nahe ferne
neu einen alten streit zu wagen

würd diese nacht gern überspringen
möchte hier von diesen dingen
die mir sonst die träume fingen
auf keinen fall gefunden sein

immer wieder traumgelichter
lieber mond schau nicht nur zu
brauche einen friedensrichter
möchte glück und brauche ruh

das ist die zeit wo reime brechen
erlass den alp
ich bin nicht sein
heut werd ich nicht in träume stechen
ich will nicht halb
und ganz allein
all die seelenmühen zu besprechen
einsam sein

hier wird kein schlaf
komm gib mir wein
dies ist die nacht
gegen ängste anzusingen

tanzen will ich
tausendweise
traumhaft drehen

weit zum
eingedrillten
zwischentod

(copyright © 9.4.2016, bernd pol)

frühes begegnen

es ist so schön sich im morgen zu küssen
wenn man sich trifft noch beinah im traum
traumhaft im beinah schon wachen genuss
da sein und weg sein und ganz weit fort
einander intensiv aufs neue zu spüren

und vor dem fenster singt eine amsel
die sonne deckt uns das lieben neu zu
ein blütenzweig sagt es sei frühling
und hat uns gerne das küssen erlaubt

da möcht ich mich weicher
deinen lippen anschmiegen
und die wärme fort treiben
ins wieder lebendige sein

und die sonne deckt
die liebe noch zu
für eine stunde
in diesen tag

(copyright © 9.4.2016, bernd pol)

zukunftssorgen

ich wünsch mir dass die menschen gärtner werden
ganz in und neben der natur

einfach nur dem wachsen dienen
und dem blühen zur gegebenen zeit
und dem in liebe früchte tragen
und einem friedlichen tod

ich wünsch mir dass die menschen pfleger werden
ganz in und neben der natur

den löwen sehn als läge er beim lamm
und doch nicht zwingen was sein muss
und die wunden pflegen alter zeiten
und leben geben ohne ziel

ich wünsch mir dass die menschen wandrer werden
ganz in und neben der natur

die berge und die seen steigen sehen
und ungebaute wege unerkannt begehen
und all die größe in sich weiter tragen
und demut wagen in der zeit

ich wünsch mir
ich dürfte mensch sein
in einer nicht untertan
gemachten welt

(copyright © 9.4.2016, bernd pol)

Freitag, 8. April 2016

was auch sein muss

ich mag die schleifenwege meiner fantasien
mag den unsinn den sie hin und wieder treiben
kann widersprüchen fast nicht wiederstreben
und paradoxa kleiden mich zu zeiten

es ist als ob die welt
im kopf zu meinen füßen liegt
und völlig in mich eingeknotet
ungeahnte leben treibt

wie könnt ich lieben ohne weltenknäuel
wie könnt ich leben was die fremde glaubt
wie könnt ich allerwelt begreifen

und wie nur wie
könnt ich sonst frei
im viel zu festen
logik denken sein

ich geb der logik ihre chance
vorausgesetzt sie spielt mit mir
sie gegen ihren strich zu denken
die welt im chaos einzurenken
das ungeahnte fortzuschenken

bin ich erst fort
bin ich erst hier

schleifenwegen sinn zu geben
der ganzen weltkomplexität
die altgewohnte zunge zeigen
dann hammer und die nägel greifen
und fremdes durch die worte schleifen
bis alles auf den füßen steht

(copyright © 8.4.2016, bernd pol)

einkehr und ankunft

mit dir hab ich gern leben gelernt
schienen die lehren auch manchmal schwer
fernsein hatte nähe aufgewogen
nahsein immer wieder fern getrieben

denn darin bist du da
eine zart gewachsne blüte
eine wurzel uns zu halten
eine frucht die ewig bleibt
auch darin bist du da

ich hab dir beim träumen zugesehen
noch eben in meinem arm
hab das genossen du zu werden
den atem zu haben
die leise lust der nähe erspüren
einfach nur da sein

ein leben mit uns
ein leben mit dir

das lernen war mitunter schon schwer
und die ängste werden wohl nie verfliegen
ich könnt dich verlieren sogar
jetzt noch auf den allerletzten tag

die freude aber wiegt all das auf
und das nicht wissen vielleicht
von vergangenem lieben
von vergangener not

(copyright © 8.4.2016, bernd pol)

Donnerstag, 7. April 2016

sterntaler

komm lass uns einen stern
vom himmel schütteln
oder vielleicht auch zwei
ehrlich geteilt für jeden

die tauschen wir dann
bei tiefen augenblicken
und wünschen jeder jedem
noch ein liebesstück

die zeit war lang
und genug mitunter
die uns hierher getragen
bis unter diesen lebensbaum
mit seiner himmelweiten krone
der uns neu lieben macht und
unterdessen leise schützt
bis zum sterneschütteln
neu im abendmond

ich will dich doch beregnet sehen
mit all dem gold und silber dieser
alten nahen immer wieder neuen liebe
wie das sterntalermädchen nur
vielleicht ganz ohne hemd

(copyright © 7.4.2016, bernd pol)

Mittwoch, 6. April 2016

frühlingsgefühle

rote tulpen blühen hier
gleich neben den narzissen
frühling ists und die welt
ist schon ein jahrstück weiter

wie dies neue leben durch uns zieht
und die geilheit draußen in uns treibt
und die bäume raunen leise über uns
im blütenschaum mit bienenscharen

da ist das lieben über uns gekommen
hat uns das leben leise fort genommen
und alles hat von vorn begonnen
was immer alt neu richtig war

halt dich im arm und schaue blumen
träum noch im kuss den bäumen nach
der tag will uns nach drinnen treiben
komm nur wir tuns den bienen nach

(copyright © 6.4.2016, bernd pol)

eine wichtige frage

die sonne scheint
ich liebe dich

sag mir ob ich glücklich bin

(copyright © 6.4.2016, bernd pol)

Dienstag, 5. April 2016

wunder am ende eines langen tags

am ende eines liebelangen tages
dann wenn du dich noch wunder traust
und leben spendend neben mir
noch einmal nahe auf mich schaust
und ich vergeh

alleine unter diesem blick
hätt ich die welt dir zugetragen
und in die arme dir gehoben
ganz ungezählt und ungewogen
ganz uns nur dein

in solchen reichtum eingebettet
von wegesrändern eingewoben
mit tausendfarbnen zauberblumen
zieht dieses leben mannigfaltig
weit über unser jahr

soviel zeit
soviel zu treiben
soviel vertrauen
soviel gelebt

die liebe will noch jahre schauen
will im vertrauen zauber bauen
und tag um tag im alten streben
doch immer wilder weiter leben

denn so

ich sehe dich
und deine wunder
sind noch immer
zum leben nah

(copyright © 5.4.2016, bernd Pol)

die zeit gesehen

die zeit ich habe sie leben gesehen
in den menschen den dingen der welt
in allem was ist und was werden mag
in allem die zeit

oder doch nicht
ist solche zeit
nicht erst geschaffen
vom werdenden leben
vom lebend vergehen

ganz eins in einem
und allem zugleich

es ist ein menschending
die zeit
für alles andere genügt es
zu sein

(copyright © 5.4.2016, bernd pol)

Samstag, 2. April 2016

und wieder neues treiben

nun locken die gelben blüten wieder
und das jahr öffnet hier sich weit

ein amselpaar sammelt zweige
geblieben vom vorigen jahr
und es ist doch so früh
wird viele bruten geben
auch mit genügend überleben

das leben fordert frühe opfer
ich habe heut die erste schnecke
schon wieder ungewollt zertreten
doch dafür einen regenwurm gerettet
das gleicht die neue schuld
vielleicht ein wenig aus

und doch ist es die reine freude
ich warte auf den ersten warmen tag
da will ich uns ein nest bereiten
an einer stillen sonnenstelle
dort will ich deine augen trinken
und spüren wie dies leben treibt

ein jahr ist uns aufs neue aufgegeben
machen wir das allerliebste draus

(copyright © 2.4.2016, bernd pol)

Dieses Gedicht kann hier angehört werden:
https://soundcloud.com/bernd-pol/und-wieder-neues-treiben

Donnerstag, 31. März 2016

innigkeit

teilst du mit mir die reichen tage
das wichtig sein aus ganzer fülle
das einssein in verschiedenheiten
ein inniges zufrieden sein

teilst du mit mir die hellen tage
die lebensselbstverständlichkeit
das wunder alles zu verstehen
ein leuchtend wahres glück

teilst du mit mir die schweren tage
das stolpern im gewohnten gang
das nicht mehr wie jetzt weiter wissen
ein gegendruck vor jedem schritt

teilst du mit mir die dunklen tage
oder die schwarzen ohne welt
oder die vollkommen leeren

ein ganzes leben
ich teils mit dir
nimm du mich mit
ins unverschämte
tief verrückt hier
immer durch und durch
einbewegte alltagsglück

(copyright © 31.3.2016, bernd pol)

Mittwoch, 30. März 2016

lebendig umeinander sein

es ist wie ich im leben stehe
ein du beständig mitgedacht
ein da sein ohne menschennähe
auch wenn ich eigne wege gehe
hätt mich ums innensein gebracht

ich sehe mich durch deine augen
durch deine hände spür ich mich
durch liebevolles gegenschauen
durch immer wieder neu vertrauen
leb ich durch dich ein liebe mich

ich bin nicht immer leicht zu sehen
ich liebe einen leisen schritt
ich schweb wie frühlingswinde wehen
ich treib im tiefer seen gehen
ich bin nur hier und liebe mit

ganz einfach nur hier bei dir warten
ein wächter unsrer beider selbst
die leben pflegen wie den garten
zigtausend jung erwachsne arten
wo ich dich halt wie du mich hältst

es muss nicht sein mich zu bemerken
hauptsache ist du bleibst mir nah
müssen wir auch im kleinen werken
uns glücklich beieinander bergen
so treibt es uns und hält uns da

(copyright © 30.3.2016, bernd pol)

und warum gedichte

es geht mir ums gedichte machen
und das nicht nur weil ich dich mag
oder die welt mir so am nächsten wächst

es ist nun mal der sprache wegen
des sprechens ganz in menschennähe
und nicht zuletzt weil ich dich mag

es geht mir ums gedichte lesen
ums schauen wie sich sprache bewegt
die vielfalt zu spüren in der fülle des worts

und ja es geht mir darum
dass ich dich mag

(copyright © 30.3.2016, bernd pol)

Dienstag, 29. März 2016

lebensfarben

ich werde uns in farbenfelder legen
nur blau rot gelb das sollte reichen
um uns zu lieben uns zu leben
um uns und in uns eines zu sein

blau
das soll für viele himmel stehen
für die sehnsucht und für die vollkommenheit
für das erleben des höchsten
was immer lieben vermag
und für das verstehen
verzeihen vergehen
jeglichen tag

rot
für das feuer das dasein die lust
das alltägliche sehnen wenn du hier fehlst
und wieder dieses augenleuchten
im nahen beieinander spüren
die wärme um uns da und
das gemeinsam bestehen
beleben begegnen
jeglichen tag

gelb
für all das gold in diesem leben
für das glück immer wieder umeinander sein
und doch dabei das andere wieder
trauer neid und jene angst
sich ganz zu verlieren
im auseinander sein
und wiederfinden
jeglichen tag

all diese felder zusammen gebunden
vom kranz aus vertrauen und liebe
vom verstehen und lebendigen sein
vom wissen du bist auf eigenen wegen
mitunter fern und fast unerrreichbar
um dann doch wieder heimwärts zu finden
und zu wissen wenn es dies braucht –
wir sind gewiss einander nah

(copyright © 29.3.2016, bernd pol)

Sonntag, 27. März 2016

aurora leben

es ist die morgenröte
ich muss dich sehen
dies leuchten erleben
so ganz aus dir

auch wenn du schläfst
und vom farbenen himmel
ein junges rosenrot dich
bis in die poren erfüllt

und wie dein atem sich hebt
einen glücklichen augenblick
aurora zwischen augenlidern
im allerletzten traum

ich muss dich sehen
muss dich spüren
wie du lebst
diese röte
mit uns
in dir

(copyright © 27.3.2016, bernd pol)

manchmal

manchmal wenn ich träumen mag
und meine liebe ist noch weit
denk ich einen lieblingsbaum
und kuschel mich hinein

dich wachsen fühlen
im unterborkensaft
wo unterm schließen der augen
dies lauschen mich durchdringt
ganz zart wie bäume sind

manchmal wenn die liebe
kaum erreichbar weit ist
such ich mir ein blumenbeet
und kuschel mich hinein

im farbenduftgewölk
dich schauen lernen
wo unterm schließen der augen
dies spüren mich durchdringt
ganz leicht wie blumen sind

manchmal wenn du nahe bist
und doch nur fern zu kriegen
such ich mir ein wolkenschiff
und kuschel mich hinein

dann mit dir treiben
so nah bei deiner haut
wo unterm schließen der augen
diese wärme mich durchdringt
ganz weich wie wolken sind

denn manchmal hat
ein leben kaum genug
von stillen augenblicken
einer ausgekannten
nahen fernen liebe

(copyright © 27.3.2016, bernd pol)

Samstag, 26. März 2016

sysiphos liebt

geht es beim lieben nicht
leicht wie bei sysiphos zu

kaum ist sie endlich
droben am berg
und man genießt und
schaut sich leis
lächelnd zu

da rollt sie schon wieder
sanft unaufhaltsam bergab
und man mag nur heulen in
all dieser vergeblichkeit

und dann aber doch
wenn man im herzen noch treu ist
geht man neu diesen weg
und fängt ganz von vorn mit
solch einem lieben an

und langsam langsam
mit zaudernder mühe
und dem ewigen fragen
ob es sich wirklich
auch immer noch lohnt

hält man oben am berg
mit beiden händen sie fest
und schaut sich um und genießt
und mag aufjauchzen im glück

doch jauchzen ist schlecht
es braucht zum jauchzen die hände
und schon rollt sie fort
in ein nächstliegendes tal

so also
wenn ich
bedenke was
immer geschieht
werd ich dich bitten
jetzt oben am berg
komm und halte am
ende mit mir
dies lieben
andauernd
uns fest

(copyright © 26.3.2016, bernd pol)

wunder leben

ich möcht dich noch
in deinen wundern sehn
die leichtigkeit des seins
mit dir zusammen tragen

so ohne zweifel
wege bahnen
von heut ins
letzte jahre
daseinsglück

dein leuchten möcht ich
immer wieder um mich haben
und deine stimme wenn
du so ganz bei dir bei uns
in deinem außerleben bist

spüren möcht ich
wie du wächst mit uns
und all die wärme
dabei in dir durch
weltenräume tragen

denn dieses ist es
dass all die wunder
gerade eben jetzt
noch immer wieder
völlig neu erwachsen

und ich möchte nicht
ihr allerkleinstes
hier neben dir
verpassen

(copyright © 25.3.2016, bernd pol)

Freitag, 25. März 2016

gewesen sein

spann zauberschleier
vor alle gefahr
für diese liebe
ist hier nichts
wirklich zu schwer

teil ruhig dies leben
und lass es doch
in stillheit ruhend
fortgelebt sein

für heute zählt uns
alleine ein augenblick

in dem all das spüren
was immer war
was kommen mag
ganz wesenslos wird

wo bedingungslos zeit
unserem leben verfällt

steht solches lieben
in all seiner vielfalt
doch unendlich fest

(copyright © 25.3.2016, bernd pol)

friedvolles wachen

ein mond zieht hier den ersten regen
über frühe kirschenknospen
und von dunklen zweigespitzen
treiben tropfen in die welt

von osten wächst ein leises licht
durch zerrissne morgenwolken
und die stadt erwacht im rauschen

in nachbarsbäumen reden krähen
sich den tag im alten glauben
rabengleich erneut zurecht

und du drehst in meinen armen
dich zu deinen nächsten träumen

ich aber lausche meiner erde
und wachs in deinen atemzügen

noch mag ich hier an frieden glauben
und diese glücksgeschaffne welt

solang der mond noch regen trägt
solang die krähen noch nicht fliegen
solang die kirschenknospen treiben
solang dein träumen mich erhält

(copyright © 25.3.2016, bernd pol)

Donnerstag, 24. März 2016

morgenträume

so geht es
da ist tiefe nacht draußen
und in mir ein früher morgen
und ich sitze am fenster
und trinke den rest dieser welt
und es treibt sehnsucht

im radio spielt einer morgenklavier
und ich sehe die tasten fliegen
und die klänge mit farbenbildern
und die sonne geht auf vor ihrer zeit
und ich denk in ihrer wärme an dich
und es treibt sehnsucht

wie wäre es einfach nur das leben zu nehmen
umzukehren und ohne bedenken nur du sein
nur du nur ich alt gewohnte weltengebäude
allein nur für uns in sonne und morgen
und nachtgesänge unter fliegenden tasten

und dann dich spüren
und nicht einmal mehr fortgeben
das was wir sind
für einen schimmer von morgen
zu unserer nacht

(copyright © 24.3.2016, bernd pol)

Dienstag, 22. März 2016

nachschwingen

ein morgen ist hier eingebrochen
in mein schönstes traumgeschehen
so hell und überraschend nah
und hat den traum mir aufgehoben
für einen langen freudentag

da war die nacht
für einen tag
und war ein tag
für eine nacht

und war ein leben in der welt
das menschenferne überwallt
und frieden zeugt und wohlergehen

war nur im traum
ich nehms als omen
und richte mir den tag
für einen liebeshandel ein

(copyright © 22.3.2016, bernd pol)

Montag, 21. März 2016

still auf der suche

ich sehe dich
wo du im verborgenen lebst
spüre ich dich

und was du gestern warst
möchte ich morgen
ganz mit dir sein

heute forsch ich in vergangenen tagen
was immer du gern hier wegschenken magst
will ich mit dir im träumen durchleben
gemeinsam durch dieses werden und sein

denn eines sind wir bei allem gewesen
in all jenem beständigen leben
frei in wie immer eigener welt
und doch im liebenden wachen
aus allem vertrauend vereint

dies wünschen ist wohl
niemals zu stillen
nach dem was du warst
und was du wirst
im gerade gemeinsam
neu lebendig gewachsen
zusammen gehörenden sein

lass dich entdecken
zum leben von mir
und siehe ich
öffne mich
auch

(copyright © 21.3.2016, bernd pol)

Sonntag, 20. März 2016

ich liebe

diesen würzigen duft deiner haare
dies augenleuchten davor und danach
diesen mund wenn er an mir vergeht
und dies wenn dein gesicht noch
immer rosig wird im schauen

ja noch immer

diese hände
diese brüste
diesen bauch
dies geschlecht

so alles von dir
wie es uns angehört
bei licht und im
dunkelgespür

leuchtest du mir
doch noch immer
so weltennah

was schert es dass
die jahre nunmehr uns
runzeln bescheren

denn auch die
liebe ich
mit dir

(copyright © 20.3.2016, bernd pol)

Samstag, 19. März 2016

grübelszeiten lang

dann drücken noch die abgebrochenen wege
lasten die längst ungetragen blieben
versprechen unerwartet unerfüllt
und still vergebne liebestage

mitunter wird es gut
wenn man nicht weiß
fremdes begegnen
zu anderen orten
zu anderer zeit

mitunter aber auch
drängt es ein leben
dem verlassenen nach

und die welt
steht still
grübels
zeiten
lang

und doch
täglich neu
vertrauen können
dürfen auf lebenswege

dies ist ein teil
vom großen glück

(copyright © 19.3.2016, bernd pol)

Mittwoch, 16. März 2016

widerstand

nicht selten macht die welt mich stumm
vor ungeheuern im nämlichen tag
zieh ich den kopf nicht ein und doch
verschlägt es mir die sprache

im zorn ist
schreien sinnlos
wie schlagen ist

nur weinen mag ich
und trauer sinnen
und doch

da ist verantworten in der welt
es lässt sich auch im stummen streiten
zählt doch das sinnen und die tat
erst einmal zur ruhe gekommen
aber nicht mit kaltem herz

tun was aus dir geht
und doch nicht schweigen
die welt ist umfassend
genug dass du wirkst

mit liebendem sein
selbst vor ungeheuern

(copyright © 16.3.2016, bernd pol)

Donnerstag, 10. März 2016

zärtliches abendlied

seidenfäden frisch gesponnen
will ich dir zu schleiern weben
um aus neuen alten wonnen
sanft dich in den schlaf zu geben

fäden wärmer als die sonne
zärter als ein sternenlicht
leichter als ein frühlingsdüftchen
fester als ein zauberberg

sinnenzart sollst du gedeckt sein
traumgesellt in mondenwegen
zauberfäden übersponnen
friedensweich wie wiesenschaum

werde dir den schlaf bewachen
will in frühen abendwinden
still die schleier zärtlich halten
und später engeln übergeben

ruhen will ich menschenweise
meinen arm um deinen schlaf
deinen kopf bei meinem fühlen
lebensdauerlang zu atmen

(copyright © 10.3.2016, bernd pol)

Mittwoch, 9. März 2016

ekstasis

wie in diesen nächtetagen
welten wieder neu erstehen
und die zeit sich dehnt ins
unermessen dauerhafte

das ist wenn wir lebendig waren
in allereines umgeschmolzen
völlig im verbunden sein
ein du ein ich ein wieder
wir gefunden sternennah
und erdenfern erneuert
frischgeboren doch
dies eine hier und
nur ein allerjetzt

als wär da nie wer fort gewesen
in einen atem eingebunden
beidgestaltes menschensein

ich ein du und
du ein ich und
wir ein eins und
aurengleich
vereint

in diesen nächtetagen
zählen all die jahre nicht
und all die fernen augenblicke
wachsen um und auf und wieder ein
und haben neu die welt geschaffen
zu einem wohlgefügten
einig einig einig
einzig sein

denn bei solcher zaubernacht
reißen all die himmel oben
und streuen sternenstaub
zum mantel über dies
was wir geworden sind
und wieder bleiben werden

über nächtetage
tagesnächte
jahredauer
ewigkeit

(copyright © 9.3.2016, bernd pol)

Mittwoch, 2. März 2016

dabei sein

denn das ist
wenn die welt still steht
der augenblick

immer wieder

bei dir
leb ich mich
dauerhaft schön

(copyright © 2.3.2016, bernd pol)

Donnerstag, 18. Februar 2016

rückblick

das ist
wenn dich das leben tritt
auf dass du achtsam wirst
der endlichkeit

und du spürst die ungesponnenen fäden
durchs gewebe von alt farb gewordenem dasein
das du bist und doch ganz anders wolltest
so eins sein ganz in und über der welt

die lücken da
werden wohl nicht mehr geschlossen
und die vom dasein gerissenen löcher
fransen zusehends unhaltbar aus

und doch mag ich noch immer
all jene vergebenen stunden
aus nichtstun im drängen der zeit
die zum betrachten der welt und
die im verschwenden der liebe und
die rückschau auf all das
trotz allem vollbrachte

und siehe
dies leben war mir
unendlich gut

(copyright © 18.2.2016, bernd pol)

Montag, 25. Januar 2016

daseinsfantasien

ich hab mir ein leuchten gegeben
das besteht
aus ausgebürgerter zeit

vom werdenden
vom ausgeweideten sein
von dem was war von mir
von dem was wird

und jenem teil außerhalb der zeit
weil ich bin aus dem leuchten
und wachsen werde
ins dunkel des strahlens

das noch wird auf den schattenseiten
einer überhell bekannten
wirklichen welt

das ist wenn sich wissen einknotet
in die tausen fäden eines täglichen lebens
und das begehren die welt zu lehren
übervoll in sinnlosigkeit stürzt

da soll das leuchten mich stützen
zum wesensfeuern gestaltet
umfassend zukünftig geworden
ganz ein mensch welten sein

(copyright © 25.1.2016, bernd pol)

Sonntag, 24. Januar 2016

wanderlieben

ich hab dich über die zeiten gesehen
das war als die sonne blühte und
tausend gärten wanderten
in unsrer eigen welt

geboren bin ich in dir
und gestorben und
wieder erstanden
in liebe und
sehnsucht
hoffend

vor allem dies
dass das blühen
anhält in den tagen
und dein duft uns umfängt
lebenswarm in liebesnächten
all diesem dauer verleiht
leise im mitunter doch
gar zu überlauten
gemeinsam so
verschiednen
da und dabei
hierin sein

durch die unendlichen zeiten
ruhelos wie wanderhirten
treib ich im blühen
unsrer sonne der
wandergärten
und liebe

(copyright © 24.1.2016, bernd pol)

Sonntag, 17. Januar 2016

verortung lebensweise

bin hier
in tausend formen
doch immer noch
nicht da

dort bin ich zeitenweise
ungestüm und hingezogen
hiererorts und
wieder doch
kaum da

wie es mich durchs leben treibt
in ein um einander sein
da und hier in einem
und doch da wieder
so verschieden
im einen sein

bin um dich hier
in tausenderlei gestalt
mag ich dich erfassen
mag mich fassen lassen
hier und dort und da
in allerleigestalt
von dir

leb hier in dir und
habe gelebt
ein wanderdasein

durch tausend wunder
durch tausendes mühen
durch tausendhaft verfehlen
durch tausendvolles wieder sein

aber immer wieder neu gefunden
hier und da und dort
im mehrfach leben
ein weltgeschenk

(copyright © 17.1.2015, bernd pol)

Donnerstag, 7. Januar 2016

eine winter weiterschau

so lange her die alten gewitter
ein wetterleuchten nur im fernen erinnern
treibt es auf in augenblicken
was vielleicht ja doch
so völlig anders war

längst runden sich die scharfen kanten
und sprühen keine funken mehr
es schließen alte brüche sich
und reibeladen sprüht keine spannung aus

es ist wie sich die wege teilten
hin zum gemeinsam angestrebten ziel
sich kreuzten wiederum vereinten
weiter führten im vertraut gemeinten
ums einander fort und aus geführte spiel

was zählt da regen
was zählt sonne
was ein verhallter donnerschlag

wenn immer wieder blitze leuchten
noch eben hinterm horizont
lebenskräfte aus und aufzuteilen

ich stehe unter meinem baum und staune
wie all das lebenswettern uns beschenkt
im blick zurück und dem nach vorne
noch immer neues lieben ausbedenkt

und über mir in kahlen ästen
versammeln sich die knospen leis
wir werden in gewittern wohnen
und doch geschützt von blätterkronen
wo ich uns herbst und sommer weiß

(copyright © 7.1.2015, bernd pol)

Samstag, 2. Januar 2016

ein lebensdank

ich mag dich durch die güte tragen
am ende eines langen wegs
dies du-sein bis zur neige kosten
im da-sein beinah neben dir

da waren wege die sich teilten
und welten bäumten sich
und nächte waren
dunkel leer

aber doch dem leben danken dürfen
eine liebe lang und weiter mehr
einfach nur da sein und spüren wollen
wie nähe lebt über die gemeinsamkeit

es ist noch immer gut
auch zwei zu sein
über nahe fernen
in lebendigkeit

(copyright © 2.1.2016, bernd pol)

im jahres anbeginn

dies war ein erster morgen
der hat das jahr getragen
in stiller nebelart

ganz nah war all das schon
und dennoch wieder weit
im nebelgrau verborgen
in dem was du weißt
und was vielleicht
auch dieses mal
niemals wird

oder doch
soll man sich unwissend fürchten
oder doch
vertrauend stille freudenzeichen senden
oder doch

einfach nur ein kinderhoffen
dass es gut sein wird
im leben
im lieben
im stille sein

hab mich doch in diesen tag verschossen
auch wenn er grau unnahbar blieb
es war ja nur ein schein
vorm großen wachsen
hin bis zum aller
nächsten mal

(copyright © 1.1.2016, bernd pol)