Sonntag, 28. August 2016

immer wieder neu begegnen

du bist mein fleisch
mein herzensleben
bist mir die haut
ins wiedersein

wie ich dich seh
zum neu begehren
im alten spiel

in dir zu treiben
über grenzen und grenzen
all das zu werden
was uns war und wird und ist

und dann des einen glück im andern sein
das dauer will und leben fordert
immer fort im wilden menschenwerden
bis du mir laut und innig bist

ungezählt vom ersten bäumen
wie schaum in aller erdenfülle
bis hin zum auseinandersinken

lebensvoll im dauerhaften
friedensförmig ausgefüllt
nur noch ewig eines sein

(copyright © 28.8.2016, bernd pol)

Samstag, 27. August 2016

ein letztes fragen

es ist als hätt ich dich ewig getragen
hier im herzen und auf jeder hand
doch das verstehen hielt
kaum dabei schritt

gespürt hab ich still was uns gut war
wenn auch das fragen zumeist verging
unter den worten die nur schwach
dies wunder richtig erfassten

doch du warst um mich
und hast mich gehalten
dass ich tragen konnte
ohne ein übriges wort

und nun mit
dem ziel so
menschfern
erreichbar

verstummt jedes fragen
ganz bis auf dies eine

bleibst du mir weiterhin nah

(copyright 27.8.2016, bernd pol)

Dienstag, 16. August 2016

sommermorgenträumen

es ist ein kühler sommersonnenmorgen
und ich hänge letzten träumen nach

jenen die erzählen und vom leben handeln
jenen die im alb verluste überhäufen
jenen die versprechen ohne je zu halten
jenen die fast glücksgesättigt sind

und schlag ich hier die augen auf
tröst ich mich an deinem schlaf
und einem sachten berühren ohne
dir zu früh die träume aufzustören

so wird die welt im morgen schön
und über all die letzten träume
vergoldet sich bei dir mein tag

(copyright © 16.8.2016, bernd pol)

Samstag, 13. August 2016

schicksalstreiben

hab mich wenn ich dich so sehe
in meiner welt ein stück gedreht
gerad so weit dass deine nähe
mir nicht in feuern untergeht

es ist ein sturm
der mich beflügelt
ein schauer voller
schicksalsfugen

ein rondo immer gleicher themen
ein wesenskreisen hier um dich
ein manchmal neu um dich verzagen
ein immer wieder eingefangen sein

ich seh dich an
und spüre deine worte
und wer du bist
ich werd es einmal wissen

dann wenn der sturm nachlässt
und all das schicksalstreiben
in unser zentrum eingefallen ist

und ich dich seh
und ruhig bleibe

ganz hier
und zart
um dich

(copyright © 13.8.2016, bernd pol)

Donnerstag, 11. August 2016

kosmisches träumen

bin eben wieder in alte träume gefallen
schwebend um unendlich liebende sterne
wie sie mir durch deine augen begegnen
am tag die und die aus lustvoller nacht

als söge ein universum
einen vollständig ein
und ein lieben füllte es
ganz unendlich aus

ewig zum eins sein sich leben erborgen
wie sie frisch aus der nähe erstehen
die ständig wächst im neuen umarmen

und wenn wir ineinander fallen
zieht die zeit die vorhänge zu

damit dies lieben
neu ersteht vom
unendlichen sein

(copyright © 11.8.2016, bernd pol)

Montag, 8. August 2016

sinnlosigkeiten

dies ist das zweifeln nach dem glück
das ob es hier wirklich richtig war
und das danach ob es auch reicht
und wieder das
war es denn wahr

wie mit scheinwerfern
grell durch nebelwände
verganges durchsuchen mögen
blind vor einem vorhang
von vorgefasstem sein

es gibt kein lösen aus vergangnem
das glück ist jetzt oder auch nicht
vertrauen ist es und sich fallen lassen
wenn es gelingt im rechten augenblick

und doch ist da stets dies hinterfragen
immer wieder ein neu erhaschen mögen
von schmetterlingen in fremden gärten

sie flattern fort
fehlt jenes netz
mit fadenknoten
aus urvertauen

ist doch kein fragen nötig
weil alle zweifel treiben
dies glück hier wieder
weit fort aus unsrer welt

(copyright © 8.8.2016, bernd pol)

morgen leben

dieser morgen trägt gedanken zu
wie gerüche aus erinnerung
ein schnuppern am bestehenden
und ein wissen um vergangenheit

es ist nicht nur das lieben gewesen
das hier frisch den tag mit trägt
und nicht dort der sonnenstrahl
im gewollten fensterladenspalt

auch nicht dies da sein allerorten
vom frühameisenflug bis hin
zum ruf aus wildnisblütenduft

ein ahnen ist es
ein wissen darum
wie die welt
tief im widerspruch
im draußen lebt

es ist ein duft vom wachsen wollen
vom reifen und zugrunde gehen
und ein mahnen zur barmherzigkeit

mit dem was ist und was
unter all dem schönen
hofft und wird und
kämpft und leidet

besteht und stirbt
im morgenleben

(copyright © 8.8.2016, bernd pol)

Samstag, 6. August 2016

mitunter

wenn alle welten schweigen
wenn die tage dunkel werden
wenn zukunft schwarz erscheint
wenn vertrauen nicht mehr trägt

dann wenn plötzlich kein lieben ist
und es lebt sich wie auf entzug

wo das sehnen überhand nimmt
und die welt nur noch im schlaf
ertragbar ist zwischen traurigkeiten

und jeder gedanke nur noch
um das eine kreist

wieso
seit wann
und was nun

da mitunter
bleibt nur noch
dies unausgedrückte
hoffen in die tage zu füllen

auf einen gangbaren weg
wie ein leuchten hier
ganz unerwartet
aus beinahe
nichts

auch wenn es schwierig war
mitunter
hat unverhofft sich die welt
mitunter
doch wieder mit neuem gefüllt
mitunter
vielleicht ein trost im vergessen
mitunter
jedoch schwer dauernd im sein

(copyright © 6.8.2016, bernd pol)

Mittwoch, 3. August 2016

fernerkundung

tage gibt es
da sehnt es mich nach deiner haut
stunden gibts
da möcht ich dich
mit fingerkuppen zeichen

jeder strich eine frage
jeder strich eine antwort
erinnernd in dir fort zu leben

und bist du fern
dann träum ich mich
von deinen fingerspitzen
ganz sacht den arm hinauf
hinter wissenden augenlidern
dein genießen durchzukosten
als wär es grade wirklich wahr

dein haar aus dem nacken streichen
denk ich aus dem sehnen mir
noch den ohren folgend
den augenbrauen nach
lippen zu erspüren

händespürend weiter zeichnen
den rücken ab und wieder auf
auf den schultern zu verweilen
von hinten diese brüste spüren
als seist du hier und dicht
auszukosten wie nahe wir
warm und einig sind

dann von vorn beginnend
still vom anderen ende her
den zehen nach
ein jedes bein
leben träumend
recht mit dir einig sein

und leise auf den bauch gelegt
dann schauen wie die hand da
sacht der schenkelkurve folgt
um am ende lippen streichelnd
der lust vollends genüge tut

wenn du fern bist
ach was

werd die augen öffen
dich wirklich suchen gehn

(copyright © 3.8.2016, bernd pol)

Montag, 1. August 2016

perseiden

jetzt beginnt die zeit der fallenden sterne
bevor der himmel in wolkentrübe erstickt
lass uns gehen und die nacht erobern
ganz für uns ein regen aus licht

einen platz aus leben
uns zu bereiten für
ein sommerwunder

so leib an leib
welten genießen

im untergang
zur nacht

(copyright © 1.8.2016, bernd pol)