Dienstag, 25. Juni 2013
vernunft auf scheidewegen
immer wieder
neue scheidewege
mit tausend und einer
weiterführung
und kein rat
ein leben hat dich hier vorbei getrieben
und nun lauern im gebüsch rundum
die räuber mit den zahlenwerken auf
das was wohl die rechnung dir ergibt
und du stehst
und lauschst
und willst die wärme spüren
irgendwo am ende dieses laufs
viele wege sind vom rechnen aufgeboten
jetzt schließ die augen und geh
nur einen einzigen schritt
und dann steh fest
und schau zurück
und frag
deckt sich die wahl
mit deiner vernunft
(Copyright © 25. Juni 2013, Bernd Pol)
Sonntag, 16. Juni 2013
So schrecklich vertraut
Ich hab dich mit einem Andern gesehen —
und, nein, ich spionier dir nicht nach —
aber ihr ward so schrecklich vertraut …
Irgendwo ist mir das Leben entglitten.
Wann fing das an, dass ich dich nicht sah?
Und wann das Gleichgültigwerden?
Und wann dies uns nicht mehr sein?
Ich weiß dich nicht mehr.
Ich hab dich in Routine verloren.
Und war ich bei dir
warst du nicht mehr da.
Es ist wohl vorbei.
Doch dieses eine
verfolgt meinen Tag:
Warum nur ward ihr
so schrecklich vertraut?
(Copyright © 16. Juni 2013, Bernd Pol)
Dienstag, 11. Juni 2013
Rückschau
Ich hab mich heute zurück geträumt,
mit dir durch dieses Weißt-du-noch:
Die Liebesgipfel,
die Wehmutstäler,
die Irrwege und
all die geduldige
Mühe der Ebene.
Weißt du noch?
Mitunter, wenn es
zuzeiten ruhig ist:
Weißt du noch?
So gemeinsam träumen,
so Seite an Seite
im stillen Berühren:
Weißt du noch?
Ja, ich weiß —
und in aller Stille
ein erinnerndes,
gemeinsames Lächeln.
Einfach dies gemeinsame Wissen:
Es braucht kein besonderes Wort.
mit dir durch dieses Weißt-du-noch:
Die Liebesgipfel,
die Wehmutstäler,
die Irrwege und
all die geduldige
Mühe der Ebene.
Weißt du noch?
Mitunter, wenn es
zuzeiten ruhig ist:
Weißt du noch?
So gemeinsam träumen,
so Seite an Seite
im stillen Berühren:
Weißt du noch?
Ja, ich weiß —
und in aller Stille
ein erinnerndes,
gemeinsames Lächeln.
Einfach dies gemeinsame Wissen:
Es braucht kein besonderes Wort.
(Copyright © 11. Juni 2013, Bernd Pol)
Montag, 10. Juni 2013
Hinter allen Zauberzeiten
Das ist, wenn ich dich schweben sehe,
jeden Tag ein Lebensgleiten.
Ein Wärmetragen ists zuzeiten,
ein leises Einverstandensein.
Und doch,
so einfach
Eins gewachsen —
eines du und
eines ich —
das lebt sich nicht
in Tagesstücken,
in Weltenzweisamkeit.
Es gibt sie noch, die Zauberzeiten,
und ich treib in dir, in mir,
ohne jedes Unterscheiden
ein Lebensglück,
ein Liebesweiden,
ein Treiben über Ewigkeiten,
eine Außerweltsein,
jetzt und hier.
Und doch,
so einfach —
manchmal spür ich
Lebensmühe —
manchmal brauch ich
mich allein —
Ich möcht so gern ein Umdichleben,
ein Nehmen hier,
ein Endlosgeben —
Allein —
es ist ein Kräftezehren,
mitunter wirst du mir zuviel,
was willst du mich das Lieben lehren,
wenn es doch Mühe wird
statt Lebensspiel.
Dennoch, wenn ich dich schweben sehe,
dann wird der Tag mir wieder leicht.
Ich treib mit dir durch Wärmehöhe
und weiß, der Weg wird unser sein.
(Copyright © 10. Juni 2013, Bernd Pol)
Sonntag, 9. Juni 2013
vorgewittertraumgespenster
die schwüle treibt hier knoten in die träume
und lässt gespenster wieder auferstehen
die längst gebannt und fortgegraben
die zeiten dennoch überstehen
was hilfts am tag dich nicht zu sehen
in vergessenskammern dich zu treiben
so weitestgehend fortzuschieben
wenn du dich freimachst
in vorgewitternächten
durch drückend dichte
träumeknoten
lass mich doch mit deinem lächeln
geh mit diesen schönen augen fort
du schaust mich an in traumsequenzen
und bindest neu was längst
nicht mehr besteht
lebensstriche liegen hier dazwischen
siehst du dies noch immer nicht
ich liebe dich nicht mehr
was einmal war ist ausgetrieben
und was uns vielleicht band
ist längst verklungen
in fremd gewordener zeit
nimm mir die knoten
aus den schwületräumen
und lass doch die welt
in frieden um uns sein
es ist zu spät für
die gespensternächte
tritt altes leben
nicht mehr ein
ich scheuch dich in vergessenskammern
die dunkelräume bannen dich im tag
wenn nur die schwüle heut nicht wäre
und die gespensterknoten die
sie in mein träumen treibt
(Copyright © 9. Juni 2013, Bernd Pol)
Freitag, 7. Juni 2013
morgen aufwach träumen
ich denke manchmal so an dich
in meinen morgenaufwachträumen
da bist du beinah greifbar nah
und ich wag mich gar nicht zu bewegen
aus angst
zu zeitig
zu erwachen
bist du noch da
wenn ich die augen öffne
und die sonne wieder blendet
aus einem womöglich nüchternen tag
da trag ich lieber das träumeschweben
mit dir herüber in ein wirklichsein
und träum mich leise mit dir weiter
fort durch ein fernes liebes lächeln
in wunderzeiten
immer irgendwann
werden träume wahr
(Copyright © 7. Juni 2013, Bernd Pol)
Mittwoch, 5. Juni 2013
Ein Morgenfreuen
Da liegt stilles Freuen auf diesem Tag,
von jener Art, die man nicht zeigt,
und die dennoch bestimmt, wen
und was und wie ein Leben
heute weiter trägt.
Es ist schön zu wissen,
dass es dich so gibt,
und das nicht alleine
durch diesen Morgen.
Wenn ein Leben so trägt,
was kann schon geschehen?
Alles ist möglich und
vor allem dies eine,
dies innere Lauschen
auf ein Freuen —
still …
(Copyright © 5. Juni 2013, Bernd Pol)
Dienstag, 4. Juni 2013
resignation
das schweigen von dir
es trägt nicht mehr
und letzte worte
verfliegen wie
lauer wind
mir ist nicht mehr kalt vor deinen augen
und kein lächeln macht mir mehr warm
und dieses leise zittern im herzen
ist längst schon verstummt
bevor ich dich seh
wo sind die riesen
die mich einmal getragen
wo die zwerge die
mir heimlich mit lichtgold
die taschen auffüllten
wo die vögel die es trugen
und ausstreuten
wie nebenbei
über dir
da war dieser zaubergesang um dich
dieses heimliche warten
das einen im feuerkranz bannte
nur dieses brennen
im da sein um dich
und dieses aufgehende
wortlose
zeitlose
lauschen
im strom
es war das vergessen das blind gemacht hat
und ein vertrauen das von selber nicht trug
und ein verlorener weg
denn bis hierorts trägt
deine stimme nicht mehr
und mein herz ist mir
müde geworden um dich
und in aller lauheit
nicht einmal leer
(Copyright © 4. Juni 2013, Bernd Pol)
Sonntag, 2. Juni 2013
auch ein rückbesinnen
dies geschieht im abendneigen
im tagesende wirklichsein
dass eine nähe wiederkommt
die dauerhaft verloren war
da zieht ein lächeln wieder
fremd und schüchtern ferngewachsen
fast tränenfroh die brust herauf
und alles ist lebendig
wieder dicht und
wieder wahr
im abenddämmern aufzuspüren
im letzten zarten tagessein
ein schein vielleicht
ein wiedergängerschatten
und doch
die nähe
lebt so
ganz aus
wärme hier
im reinen nahen abendlächeln
so tagestraumbedeutend
was im hoffen wohl
wie sanftes wehen
die nächsten tage
sicher treuzart
liebbar hält
ein traurigkeiten nahespüren
ein hoffenwerden
zukunftsnah
(Copyright © 1. Juni 2013, Bernd Pol)
Samstag, 1. Juni 2013
Ein Sommerhoffnungsgruß
Wenn jetzt auch noch der Regen langsam ebbt
und mir die Glieder vielleicht nicht mehr schmerzen
und alles andre Ungemach sich ins Erinnern senkt,
dann lohnt sich dieser neue Hoffnungstag.
Es ist uns Sonnenschein versprochen
für eine ganze neue Woche,
das treibt den Innenmut hervor,
ein Leben kräftig umzukrempeln
und einfach nur im Jahr zu sein.
Soll heißen: Wo es hingehört
und wo die innern Blüten treiben
und wo sich Frohgemut entfaltet
in innen und außen gesundeter Zeit.
Ich freu mich auf ein neues Schaffen,
ein Lebenslieben und ein Liebesleben
und ein paar Sommertage
ganz Düsternässe frei.
(Copyright © 1. Juni 2013, Bernd Pol)
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