Freitag, 27. September 2013

wieder ein morgengesang


ich hab dich so herzlich lieb
du gehst mir durch die frühgedanken
und lebst in meinem fühlen auf
wenn da nur der eine augenblick
verwandter innennähe ist

und du stehst ganz
urvertraut und still
so dicht vor mir

kann ich da sagen was du für mich bist
und ich dir an diesem frischen tag
an dem sich leben neu entscheidet
an dem was ewig war und dem
was da auch immer wieder
uns neu zukommen mag

dich zu wissen reicht da völlig aus
und dein kennen macht mich froh
und ein dasein eng um dich
auch da wo niemand sieht
und nur vertrauen lebt

zuzeiten bin ich still um dich
zuzeiten kann ich endlos ruhig sein

zuzeiten

ich hab dich bestimmt so herzlich lieb
und es ist gleich was sonst geschieht
bist du so nah bei meiner welt

was will ich mehr
dass du genügst

(Copyright 27. Februar 2013, Bernd Pol)

Donnerstag, 26. September 2013

wenn ein lächeln hier schwebt


da schwebt ein traum von einem lächeln
und dass das erkennen wiederkehrt
und man sich gegenüber steht
und sieht sich an

so oft im schweigen vorüber gegangen
so oft den blick ins ungewisse gelenkt
so oft ein fühlen nieder gerungen
so oft ein lächeln verlegt

es ist die eine gewissheit
ein dennoch ein trotzdem
was all dies begegnen
zum wirklich sein trägt

und ein traum von einem lächeln
und das wissen darum
erkannt zu sein

(Copyright © 26. September 2013, Bernd Pol)

Samstag, 21. September 2013

diese träume bewachen


ich hab meine träume auf dich geworfen
und nun lausch ich was in dir geschieht

durch die nächte
dich im schlaf
zu verorten

still dort am rand
deiner anderen welt

steh ich und warte
auf die inneren worte
auf das sein und das
bleiben und das dürfen
und das was du
in mir bist

das freuen hab ich heut mit dir getragen
und das trauern
den zweifel am
gemeinsamen irgendwie doch möglichen sein

all das treibt mich um
dort in der nähe
bei deinem traum

ganz behutsam dir wachen
und wieder neu staunen
wie still lächelnd
du heut bei mir schläfst

es ist so viel was wir uns beim träumen berichten
es ist so viel was uns im tageslicht fehlt
drum hab ich meine träume auf dich geworfen
in stille geduld dieses lieben gestellt

(Copyright © 21. September 2013, Bernd Pol)

Samstag, 14. September 2013

in den nebelspuren suchen


ich hab mich heute aufgemacht
für mich nach deinen spuren zu suchen

das ist wenn ich dich lang nicht sehe
damit mich nicht ein nebel frisst

und unter mir
dein naheweg
verwischt

so sammle ich die lichterzeiten
und schließ sie mir in kammern ein
verstohlen still dich zu begleiten
und ungesehen nah zu sein

ich würd so gerne mit dir nähe teilen
doch verschwindest du so rasch von mir

und nur die spuren
vor dem verwehen aufgelesen
zeigen dass es uns
zu ihrer zeit gemeinsam gab

verwischt
der naheweg

...

so langes warten
so dauer suchen

...

ich hab mich heute aufgemacht
im nebel neu dir zu zu begegnen

wo immer auch du bist
auf diesen spuren
irgendwo zu mir

(Copyright 14. September 2013, Bernd Pol)

Mittwoch, 11. September 2013

ich wünsch mir dein schweigen wieder


manchmal wenn du so fern bist in diesen nächten
dass mir sogar dein schweigen fehlt
und mit der dunkelheit das zweifeln kommt
da wünsch ich uns die sprache wieder
ein einfach da sein unter trauerbäumen
und warten dass es neu zusammen hält

ein treu vertrauen sollt es sein
ein stilles zueinanderschließen
ein zauberhören ohne worte
ein blindes angesehensein

manchmal wenn sich die ferne senkt
und stillem nähern leise weicht
da wünsch ich mir dein schweigen wieder
und eine zeit die stille hält

Montag, 26. August 2013

so als wärst du ganz nah


du ich denke gerade an dich
so als wärest du eben
wirklich ganz nah
und es ist grad so wie
ein licht durch die nacht

einen morgen hätt ich da gerne mit dir
und einen unverbauten tag
aus stillem dasein
ein leiser blick
so nebenbei
bei dir zu sein

vorher führ mich durch diese nacht
so dicht bei mir wie dieses
aus solcher ferne nur geht
das träumen teil ich ein wenig mit dir
und ein atmen
das gemeinsam
in naher wärme entsteht

ich denk an dich du
so einfach und sacht
wie immer zurzeit
dies lieben vergeht

(Copyright © 26. August 2013, Bernd Pol)

Samstag, 24. August 2013

vertrauenswünsche

ach ich wollte
ungefragt vertrauen schenken
einfach nur leben wie ein kind

dasein bei dir und
dich scherzen spüren
und das weinen
und das lieben
und das weit ins leben greifen

da sein und ein lieben teilen
ohne mehr zu brauchen
mehr zu sein

nur dies eine urvertraut
und das wissen darum dass
es noch geheimes um dich gibt
und dies einfach stehen lassen

stumm in deinen augen lesen
im stillen einklang
ach ich wollte
wortlos mit dir
eines sein

(Copyright © 24. August 2013, Bernd Pol)

Mittwoch, 21. August 2013

hypersensibles zweifeln


ich möchte dich nicht länger spüren
du bist in deiner ferne mir
noch immer viel zu nah

nicht länger wissen möcht ich dich
was dein nicht ist und von all
dem unserleben nicht genug

ist nicht genug
dich neu zu ahnen
zu sehen wie du
unbeteiligt so
vor mir bleibst
und rückst bei
all dem dennoch
viel zu dicht
so viel zu nah

ich möchte dich nicht länger glauben
ich möcht nicht länger deines sein
ich möcht nicht wissen
möcht nicht fühlen
nicht spüren
möcht ich

um dich sein

ich möcht — umsonst —
es ist mir nicht gegeben
du bist am nächsten morgen wieder nah
und seh ich deine tiefen augen
auch wenn sie wegschaun
bist du aus ewigkeiten
wieder unverrückbar
einfach da

ich möchte dich gemeinsam spüren
die ferne ist dabei egal
ich möcht dich wissen

wieder leben

ein teil sein möcht ich
von all dem ganzen
fern mit dir

(Copyright 21. August 2013, Bernd Pol)

Dienstag, 20. August 2013

dich lachen gesehen


lachen habe ich dich heute gesehen
und die welt rückte einen schritt vor
hat brücken über verlorenes geschlagen
und dein hiersein einen augenblick
ins farbige dauern gestellt

lachen habe ich dich gehört
und sacht verhallend klingt
das tief weiter hier drinnen
als gälte es immer noch mir

da zieht erinnern wieder durch einen durch
an albernheiten und tiefernsten spaß
und dieses eine gemeinsam sein
das nicht gehen will
übers jahr nicht
und nicht über tag

lachen spür ich dich
und wirklich ich
bekomme von dir
niemals genug

lachen will ich dich wieder sehen
und lachen will ich dich hören und
wieder durch und durch spüren
wie ich dich so unentwegt mag

(Copyright © 20. August 2013, Bernd Pol)

Samstag, 17. August 2013

lass uns


lass uns einen ausweg finden
einen der die sümpfe nur berührt
und in die horizonte reicht
weit voraus dort wo
sich diese leben
schneiden

ein lieben lass uns
wieder lernen aus den
ungesagten worten
einer trauer fremden
stumm gestellten
dauerwartezeit

wolken lass uns schaffen
und einen wind der
zukunftsbahnen treibt
ohne vorbehalt nur
einfach gleiten in
der aufgetrennten welt

lass uns blicke wiederfinden
ein gemeinsam schweigen das
untrennbar lachen
mit sich bringt

lass uns sein und
lass uns werden
lass uns bleiben
lass uns wachsen

so

dass wir
endlich eines
im vertrauen sind

(Copyright © 17. August 2013, Bernd Pol)

Dienstag, 13. August 2013

trauerwehen dauerhaft


und immer wieder ist es
dass von fernher sacht
ein trauern still herüberweht
als läge hier verborgne schuld

da ist vertrauen unterbrochen
da treibt kein reines hoffen mehr
da klingt ein missverstehen weiter nach

da hat sich lieben fortgestohlen
das vielleicht längst vereinsamt war
und du verbirgst dich
täglich neu
vor mir

das ist
das sprechen
ging verloren
genau als es
unendlich
nötig war

und mit dem mut ging das vertrauen
zum endlich sicher angenommen sein
ganz unbedingt
in eigen art

du lebst hier so
im rückerinnern
in deinen namen
eingeborgen wie
ein eigenteil
von mir

und doch nimmt all das trauerwarten
auf irgendein vertrautes sprechen
nächteweise überhand

tageweise aber dann
gibt es womöglich
mut noch für ein
sanftes
dämmebrechendes
liebes wort

es ist so schwer
dies warten dass
die welt für uns
in festen gleisen läuft

ich will dich wissen
so hör doch
sprich

(Copyright © 13. August 2013, Bernd Pol)

Samstag, 10. August 2013

weltenwärts träumen


träum heute wieder weiße tage
die ein licht in herzen tragen
durch die stillen wartezeiten
weltenwärts

träum von weiten wolkenwiesen
solche aus den kinderzeiten
mit den ungeahnten spielen
weltenwärts

träum von stillen innenräumen
jene die zum lauschen dienen
nah gerückter herzensschläge
weltenwärts

träum von einem freien lachen
das vom menschengrunde wächst
lebensängste überbordend
weltenwärts

träum von tiefen augenblicken
von unbeirrtem liebenbleiben
ohne jedes überzwingen
weltenwärts

weltenwärts und innenleben
ohne furcht gemeinsam sein
lebensträume auszuleben
dauerzeiten weit

(Copyright © 10. August 2013, Bernd Pol)

Freitag, 9. August 2013

Nur eine Viertelstunde


Manchmal wäre ich so gern bei dir
für eine Viertelstunde
durchzuspüren einfach nur
wie es dich heute gibt.

Ich säße still bei dir im Eck
und hörte deinen Wünschen zu,
ein kleines Viertelstündchen nur,
so wie du mich erträgst.

Manchmal trüge ich so gern mit dir
die still gehaltenen Freuden,
im einverstandenen Zusammensein
für diese eine Viertelstunde.

So eine Viertelstunde nur mit dir
gemeinsam etwas schweigen
und dieses Wissen: Du bist da

und ich darf, vielleicht,
auch etwas länger bleiben.

(Copyright © 9. August 2013, Bernd Pol)

Dienstag, 16. Juli 2013

friedensangebot


ich würd so gerne frieden schließen
für einen kampf der keiner war
wo nur dieses trauern noch
immer unbesprochen
neu entsteht

verstehen möcht ich
und verstanden werden
und wissen möcht ich
das was ist und
das was womöglich
doch ganz anders war

vertrauen möcht ich und
vertrauen möcht ich haben
vertraut sein möcht ich
zweifel los und
unzerstört

ein lächeln möcht ich wieder haben
so dann und wann ein augen blick
ein kurzes einverstanden sein
ein wissen darum
wie es nähe gibt

ich möchte wieder neu beginnen
von ferne neues nah sein lernen
geheimes leben neu ergründen

frieden möcht ich wieder schließen
ein stilles einverstanden sein
von weitem vielleicht nur
und dennoch grenzenlos
und ohne furcht vertraut

(Copyright © 16. Juli 2013, Bernd Pol)

Samstag, 13. Juli 2013

ein freudeblitz


war eben jemand hier gewesen

ein feuerstrahl
ein freudeblitz

einfach ein freuen ohne grund

und du darin
ich stell mirs vor

wie schön
wär das

(Copyright © 13. Juli 2013, Bernd Pol)

Freitag, 12. Juli 2013

in stillen kämpfen


was weiß ich von all den stillen kämpfen
und wo sie stürmen in den nächtlichkeiten

all die trauer
all den zweifel
bis in meine
träume treiben

was muss ich leben weiter tragen
die nirgendwo die meinen sind
nirgendwann die meinen waren

nirgendwie
und doch

diese kommen immer wieder
unentrinnbar über zeiten
immer wieder
immer nur

dieses eine
kaum gekannte
viel zu nahe
ungewusste

du

ich kann den kämpfen nicht entrinnen
weil sie dann doch die meinen sind
und stellvertretend ausgefochten
ungewusst und
unerkannt

im irgendwo
im irgendwann
im irgendwie

bin ich
bist du

eins

(Copyright © 12. Juli 2013, Bernd Pol)

Sonntag, 7. Juli 2013

Sicher sein trotz alledem


Dieses Freuen möcht ich
mit dir teilen,
dies Eins sein über alle Welt,
dies Kennen und
dies angenommen sein.

Irgendwann über diese Sonderjahre
irgendwo über alle Trennungsorte
irgendwie wo nur genug
Vertrauen trägt …

Es ist ein Freuen über Ewigkeiten
ein Lebenstragen heut und hier:
Ich seh dich nicht
bist du so nah
ist es fast ein Nähehören,
Gemeinsamspüren,
Sicherwissen:

Du bist da.

(Copyright © 7. Juli 2013, Bernd Pol)

Dienstag, 25. Juni 2013

vernunft auf scheidewegen


immer wieder
neue scheidewege
mit tausend und einer
weiterführung
und kein rat

ein leben hat dich hier vorbei getrieben
und nun lauern im gebüsch rundum
die räuber mit den zahlenwerken auf
das was wohl die rechnung dir ergibt

und du stehst
und lauschst
und willst die wärme spüren
irgendwo am ende dieses laufs

viele wege sind vom rechnen aufgeboten
jetzt schließ die augen und geh
nur einen einzigen schritt

und dann steh fest
und schau zurück
und frag

deckt sich die wahl
mit deiner vernunft

(Copyright © 25. Juni 2013, Bernd Pol)

Sonntag, 16. Juni 2013

So schrecklich vertraut


Ich hab dich mit einem Andern gesehen —
und, nein, ich spionier dir nicht nach —
aber ihr ward so schrecklich vertraut …

Irgendwo ist mir das Leben entglitten.
Wann fing das an, dass ich dich nicht sah?
Und wann das Gleichgültigwerden?
Und wann dies uns nicht mehr sein?

Ich weiß dich nicht mehr.
Ich hab dich in Routine verloren.
Und war ich bei dir
warst du nicht mehr da.

Es ist wohl vorbei.
Doch dieses eine
verfolgt meinen Tag:

Warum nur ward ihr
so schrecklich vertraut?

(Copyright © 16. Juni 2013, Bernd Pol)

Dienstag, 11. Juni 2013

Rückschau

Ich hab mich heute zurück geträumt,
mit dir durch dieses Weißt-du-noch:

Die Liebesgipfel,
die Wehmutstäler,
die Irrwege und
all die geduldige
Mühe der Ebene.

Weißt du noch?
Mitunter, wenn es
zuzeiten ruhig ist:
Weißt du noch?
So gemeinsam träumen,
so Seite an Seite
im stillen Berühren:
Weißt du noch?

Ja, ich weiß —
und in aller Stille
ein erinnerndes,
gemeinsames Lächeln.

Einfach dies gemeinsame Wissen:
Es braucht kein besonderes Wort.

(Copyright © 11. Juni 2013, Bernd Pol)

Montag, 10. Juni 2013

Hinter allen Zauberzeiten


Das ist, wenn ich dich schweben sehe,
jeden Tag ein Lebensgleiten.
Ein Wärmetragen ists zuzeiten,
ein leises Einverstandensein.

Und doch,
so einfach
Eins gewachsen —
eines du und
eines ich —
das lebt sich nicht
in Tagesstücken,
in Weltenzweisamkeit.

Es gibt sie noch, die Zauberzeiten,
und ich treib in dir, in mir,
ohne jedes Unterscheiden
ein Lebensglück,
ein Liebesweiden,
ein Treiben über Ewigkeiten,
eine Außerweltsein,
jetzt und hier.

Und doch,
so einfach —
manchmal spür ich
Lebensmühe —
manchmal brauch ich
mich allein —

Ich möcht so gern ein Umdichleben,
ein Nehmen hier,
ein Endlosgeben —

Allein —
es ist ein Kräftezehren,
mitunter wirst du mir zuviel,
was willst du mich das Lieben lehren,
wenn es doch Mühe wird
statt Lebensspiel.

Dennoch, wenn ich dich schweben sehe,
dann wird der Tag mir wieder leicht.
Ich treib mit dir durch Wärmehöhe
und weiß, der Weg wird unser sein.

(Copyright © 10. Juni 2013, Bernd Pol)

Sonntag, 9. Juni 2013

vorgewittertraumgespenster


die schwüle treibt hier knoten in die träume
und lässt gespenster wieder auferstehen
die längst gebannt und fortgegraben
die zeiten dennoch überstehen

was hilfts am tag dich nicht zu sehen
in vergessenskammern dich zu treiben
so weitestgehend fortzuschieben
wenn du dich freimachst
in vorgewitternächten
durch drückend dichte
träumeknoten

lass mich doch mit deinem lächeln
geh mit diesen schönen augen fort
du schaust mich an in traumsequenzen
und bindest neu was längst
nicht mehr besteht

lebensstriche liegen hier dazwischen
siehst du dies noch immer nicht
ich liebe dich nicht mehr
was einmal war ist ausgetrieben
und was uns vielleicht band
ist längst verklungen
in fremd gewordener zeit

nimm mir die knoten
aus den schwületräumen
und lass doch die welt
in frieden um uns sein

es ist zu spät für
die gespensternächte
tritt altes leben
nicht mehr ein

ich scheuch dich in vergessenskammern
die dunkelräume bannen dich im tag
wenn nur die schwüle heut nicht wäre
und die gespensterknoten die
sie in mein träumen treibt

(Copyright © 9. Juni 2013, Bernd Pol)

Freitag, 7. Juni 2013

morgen aufwach träumen


ich denke manchmal so an dich
in meinen morgenaufwachträumen
da bist du beinah greifbar nah
und ich wag mich gar nicht zu bewegen

aus angst
zu zeitig
zu erwachen

bist du noch da
wenn ich die augen öffne
und die sonne wieder blendet
aus einem womöglich nüchternen tag

da trag ich lieber das träumeschweben
mit dir herüber in ein wirklichsein
und träum mich leise mit dir weiter
fort durch ein fernes liebes lächeln

in wunderzeiten
immer irgendwann
werden träume wahr

(Copyright © 7. Juni 2013, Bernd Pol)

Mittwoch, 5. Juni 2013

Ein Morgenfreuen


Da liegt stilles Freuen auf diesem Tag,
von jener Art, die man nicht zeigt,
und die dennoch bestimmt, wen
und was und wie ein Leben
heute weiter trägt.

Es ist schön zu wissen,
dass es dich so gibt,
und das nicht alleine
durch diesen Morgen.

Wenn ein Leben so trägt,
was kann schon geschehen?

Alles ist möglich und
vor allem dies eine,
dies innere Lauschen
auf ein Freuen —

still …

(Copyright © 5. Juni 2013, Bernd Pol)

Dienstag, 4. Juni 2013

resignation


das schweigen von dir
es trägt nicht mehr
und letzte worte
verfliegen wie
lauer wind

mir ist nicht mehr kalt vor deinen augen
und kein lächeln macht mir mehr warm
und dieses leise zittern im herzen
ist längst schon verstummt
bevor ich dich seh

wo sind die riesen
die mich einmal getragen
wo die zwerge die
mir heimlich mit lichtgold
die taschen auffüllten
wo die vögel die es trugen
und ausstreuten
wie nebenbei
über dir

da war dieser zaubergesang um dich
dieses heimliche warten
das einen im feuerkranz bannte

nur dieses brennen
im da sein um dich
und dieses aufgehende

wortlose
zeitlose
lauschen
im strom

es war das vergessen das blind gemacht hat
und ein vertrauen das von selber nicht trug
und ein verlorener weg

denn bis hierorts trägt
deine stimme nicht mehr

und mein herz ist mir
müde geworden um dich

und in aller lauheit
nicht einmal leer

(Copyright © 4. Juni 2013, Bernd Pol)

Sonntag, 2. Juni 2013

auch ein rückbesinnen


dies geschieht im abendneigen
im tagesende wirklichsein
dass eine nähe wiederkommt
die dauerhaft verloren war

da zieht ein lächeln wieder
fremd und schüchtern ferngewachsen
fast tränenfroh die brust herauf

und alles ist lebendig
wieder dicht und
wieder wahr

im abenddämmern aufzuspüren
im letzten zarten tagessein
ein schein vielleicht
ein wiedergängerschatten

und doch
die nähe
lebt so
ganz aus
wärme hier

im reinen nahen abendlächeln
so tagestraumbedeutend
was im hoffen wohl
wie sanftes wehen
die nächsten tage
sicher treuzart
liebbar hält

ein traurigkeiten nahespüren
ein hoffenwerden
zukunftsnah

(Copyright © 1. Juni 2013, Bernd Pol)

Samstag, 1. Juni 2013

Ein Sommerhoffnungsgruß

Wenn jetzt auch noch der Regen langsam ebbt
und mir die Glieder vielleicht nicht mehr schmerzen
und alles andre Ungemach sich ins Erinnern senkt,
dann lohnt sich dieser neue Hoffnungstag.

Es ist uns Sonnenschein versprochen
für eine ganze neue Woche,
das treibt den Innenmut hervor,
ein Leben kräftig umzukrempeln
und einfach nur im Jahr zu sein.

Soll heißen: Wo es hingehört
und wo die innern Blüten treiben
und wo sich Frohgemut entfaltet
in innen und außen gesundeter Zeit.

Ich freu mich auf ein neues Schaffen,
ein Lebenslieben und ein Liebesleben
und ein paar Sommertage
ganz Düsternässe frei.

(Copyright © 1. Juni 2013, Bernd Pol)

Mittwoch, 22. Mai 2013

So ein Tag


Da hat es einen Tag gegeben,
der war so groß und ungemein neu,
ein fast vollkommenes Leben —
so frei, so nah,
so scheu.

Ein Tag der Innenlichter trug,
ein Tag warm wie sonst nie —

ein Nahetag,
ein Wünscheleben,
ein Ruhesein,
ein Wesenslos.

Ein Tag, sich neu zu begegnen,
ein Daseinstag vertrauensnah,
ein wieder treu sich zu erleben,
ein Du, ein Ich
und solch ein Tag.

Ist es gelungen, ihn zu halten?
Trieb ihn ein Versehen fort?
Gelingt ein Andertag gestalten?
Ein Erinnern nur,
ein scheues Wort.

So scheu wie jener Tag doch war,
so unanrührbar nah,
so vollkommen frei,
so Du und Ich,
so lebensneu.

(Copyright © 22. Mai 2013, Bernd Pol)

Dienstag, 21. Mai 2013

Zerfallende Tage. Jetzt …


Ich hab mich an das Leben übergeben —
an jene Seite, die die Existenzen hegt,
an jenen Ort, den Innerliches kleidet,
an jene Zeit, die Stillgestandenes bewegt.

Mir ist in Teilen eingebrochen,
was anderntags ein Dasein trägt.

Ein Wachtraum ist es,
einer von jenen,
die bewegen heißen,
und gar nichts geht.

Da greift dir Angst die ausgestreuten Stücke auf
und Panik hält dich aus der Welt gefangen.

Das Dasein treibt in Außenwelten weiter —
du ahnst, was ist, und dass es geht —
allein, der Grund dafür ist unbeschrieben
und jedes Ziel ins Nebelsein gelegt.

Gib mir den Leim,
mit Liebe will ich kitten,
ein jedes Stück zu jedem,
bis es neu lebt.

Als Ganzes eins,
ein reines Lächeln —
ein Traum vielleicht,
der ein Begehren trägt.

(Copyright © 21. Mai 2013, Bernd Pol)

Samstag, 11. Mai 2013

ein jahr noch aus den abendwinden


und wenn die abendwinde flieder tragen
und alte lichter leben treiben
und wenn dein duft mir nahe rückt
und deine nähe kostbar wird

dann kommt das jahr zu neuer reife
dann sind die sterne greifbar nah
dann gehe ich mir träume fangen

die reich ich dir in kostbarkeiten
ganz herzenswarm und frisch verpackt

nur lass sie mir
zu ihrer eigenzeit
nicht unerkannt erkalten
sie wollen ausgebreitet
so recht mit fleiß
genossen sein

bevor die sterne untergehen
bevor der abendwind versiegt
bevor die nächsten träume reifen
bevor der schauer überfliegt

es ist noch einmal
neu ein liebesjahr
für uns ein träumenutzen
ein kleiner wiederzauber
aus dieser langen
doppelzeit

ein jahr bestimmt
in dir zu treiben
ein jahr in dauer

ewigkeit

(Copyright © 10. Mai 2013, Bernd Pol)

Donnerstag, 9. Mai 2013

weltenderscheinung


wenn die sonne streifen schneidet
durch unsere wolken an jenem tag
an dem eine welt in stücke fällt
wo allerleben zusammenbricht
und du und ich all diese grenzen
weithin auf ewig fort überschreiten

die berge habe ich da schmelzen gesehen
und die meere alle auf wilder flucht
und der himmel hat alle farbe verloren
und dieses dasein verschwand
wie es in vorzeiten kam
ins lebendige nichts

es ist zu empfindlich
dieses erdenart leben
greift nicht genug aus
in ein bestimmendes all
zu verletzlich der mensch
in ewiger dauer erbautes nur
kurze wimpernschläge aus zeit

und doch

es zählt was gemeinsam geschaffen
jegliches leben bleibt hier aufbewahrt
irgendwo zwischen den wechselnden zeiten
trägt sich weiterhin fort
was ist und was bleibt

vielleicht tief in den nebeln verborgen
vielleicht in den schreien alltiefer nacht
vielleicht im ruhen der letzen bewegung
vielleicht im kreisen unbeachteter kessel
vielleicht eben dort wo sich neusein erdacht

es bleibt sich doch gleich
da ist ein leben geboren
auf enge zeit stets
auf ewig gedacht

und ich möcht mit der welt
dies fortleben erproben
dies hierlieben eben
im wandelnden sein
dieses du sein
wir bleiben
im all und
im schein

(Assoziationen während des Hörens von Bernd Alois Zimmermanns "Photoptosis" von 1968.)

(Copyright © 9. Mai 2013, Bernd Pol)

vielleicht wird es zeit


vielleicht wird es zeit
neue wege zu suchen
oder ein leben erneuert zu teilen
oder einfach nur fortgehn
auf eigene faust
dort hin wo immer noch
unausgeschlüpfte träume reifen

vielleicht wird es zeit
den rücken zu kehren
im hoffen dass da jemand mitkommt
im freude wiedererschaffen
auf eigene faust
alte innigkeiten beleben
neusichtige nähe haut an haut

vielleicht wird es zeit
inne zu halten
auszuschöpfen was immer noch ist
verwandeln in frischegestalt
auf eigene faust
gemeinsames leben bewegen
was im werden alten wegen vertraut

vielleicht wird es zeit
auf eigene faust
liebe zu leben
aufs neue
mit dir

(Copyright © 9. Mai 2013, Bernd Pol)

Montag, 6. Mai 2013

Ein Bilderbuchmorgen


Ein Morgen ist das heute wieder
gerade wie aus einem Bilderbuch —
der Nachbar hat die Rasenwüste blank gemäht
und frühe Tulpen trinken hier
vor dem Verblühen erste Sonnenstrahlen.

Die Drossel hat längst ausgesungen
und im Unkraut lauert eine späte Katze.
Ein Hund bellt fern und klingt schon heiser
und über allem liegt der Lärm
der allzu nahen Stadt.

Ich will dennoch an Bilderbücher glauben,
dieses Träumen trag ich in mir fort —
ich stell mich in den Kirschenblütenregen
und rette rasch noch eine späte Schnecke
ganz heimlich vom Zertrampelweg.

Die Katze hat das Lauern aufgegeben
und auch der Hund ist fern verstummt
und sanfter Wind treibt Blätterschatten
und über alledem schwebt eine Lerche,
die draußen in den Feldern singt.

Ich lieb die bunten Bilderträume,
lass still mich auf die Sonne ein,
leg mich neben ungemähte Kräuter —
ich will nur einfach Frühling sein.

Ein Bilderbuch ist dieser Morgen —
ein Träumetag soll draus erwachsen.
Vielleicht sind es auch Wunderzeiten
die zärtlich sanft vorüberstreichen.

Im Grunde ist mir all das gleich —
Sonne werd ich weiter trinken
und den frühen Lichtertulpen
schau ich beim Verblühen zu.

(Copyright © 6. Mai 2013, Bernd Pol)

Donnerstag, 2. Mai 2013

Immer wieder Augenblicksvertrauen


Mein Leben ist im Augenblick,
gerade so als wär ich Kind,
immer wieder ein blindes Vertrauen,
ein Hingeben ohne Vorbehalt.

Und ist auch immer wieder
der Augenblick danach
ein Schlag von Zusammenbeißern,
von Kettenrasslern, Realismusbuhlern —

mein Leben bleibt im Augenblick,
einfach nur realitätsgebunden
vertrauend hingegeben neu.

(Copyright © 2. Mai 2013, Bernd Pol)

frühjahrsmelancholie


wenn der frühling sehnsucht trägt
nach den früchten im herbst
wenn im fallen des blütenschnees
schon etwas wintertrauer schwingt

wenn du da gehst durch den tag
und im ersten geschnittenen gras
schwingt noch deutlich der duft
vom gerade eben vergangenen jahr

ist es nicht seltsam das
da schwingt das herz sich auf
und du trägst dich in melancholie
weil das jahr schon wieder sich dreht
und im frischen beginnen sich
sein ende in bildern bereits
unruhig durch dich bewegt

ist doch schon wieder zeit schnecken zu jagen
und das unkraut schießt aus frischem gebeet
und du bangst ob der wein den frost überstand
und ob nach diesem winter die bienen noch sind

ja melancholie
der rücken schmerzt
denkst du ans graben und schneiden
auch ist das bücken längst nicht mehr leicht

du wirst alt denkst du und willst
nur einen barmherzigen sommer erreichen
irgendwie sanft das und frühjahrsmüd
in einem sehnsuchtsvoll träumenden schlaf

(Copyright © 1. Mai 2013, Bernd Pol)

Montag, 29. April 2013

morgenwunder


hab dem tag
sein wunder
wieder gegeben
und das lieben
wieder neu
zu leben
gelernt

ist doch
wie du neu
die augen öffnest
jedesmal ein morgengeschenk
und ein kinderstaunen
dass eine nähe wieder lebt
wie diese altvertraute wärme
dieses morgennahesein bei dir

das wunder hat uns wieder eingefangen
nach einer vielleicht schwer durchträumten nacht
das leicht sein dürfen über schweren leben
das morgenspüren umeinander durchberührt

ein blick genügt
ein leises lächeln
ein tage überdauernd
lebensvolles morgenlächeln

du ich wünsch dir wunderzeiten
alle leichtigkeit der welt
an diesem tag will ich dir
lebenssanft bereiten

weil heute wieder wirklich ist
was neue morgenwunder hält

(Copyright © 29. April, Bernd Pol)

Sonntag, 28. April 2013

die alten wege gehen


ich würde so gern
die alten wege wieder
mit dir gehen
dein lächeln spüren
und den blick
auf meiner haut
den quellbach möcht ich
wieder mit dir stauen
mit kieseln und dem
altersgrauen moos
und hinter borkenschiffchen
die fortgerückte zukunft
rückwärts wiederträumen

ich möcht im dämmern wieder
mit dir zu kinderschaukeln schleichen
und dann danach mit weichen beinen
den damm im dunkeln durchzufühlen
dabei mit dir an einer hand
vertrauenslieb erneut
die alten bäume spüren

die uferwiesen träum ich wieder
zu jeder nahen tageszeit
in sonderheit die abendnähe
da wo aus kinderjacken
ein köpfchen schaut
und lebensändern treibt

es ist so viel
der blick ist nicht verloren
und übers teilen
bleibst du mir so erinnrungsnah

wir brauchen diese wege nicht durcheilen
doch immer wieder mal ein leiser schritt
und all die durchgeliebten jahre
sind so im rückwärtsblick
verbindend
treuweit
dauernah

(Copyright © 28. April 2013, Bernd Pol)

Donnerstag, 25. April 2013

meta morphosen

die zeiten hab ich mir geborgt
und alte verse wieder
umgeschrieben

gedanken von vordutzendjahren
neuem sprechen umkleidet
neues denken angeschlossen
dem was menschenweise war

taten nochmal neugeschehen
folgen wieder wirkungwert
liebesgesten eingeboren
menschenwelten aufgezehrt

und dann sind da die vertrauten gesichter
und ein lächeln das immer noch lebt
und worte die sich treu bleibend finden
und ein fühlen das doch nicht vergeht

und leben ist da wo längst nichts mehr wächst
alleine durch neu gelebte worte getragen
die welt wird neu mein
und mir neu eine liebe
eine ewig erfasste
im wirkenden sein

wen kümmern die verse
wenn sie einfach nur alt sind
ich nehm mir die zeiten
und lebe sie neu

(Copyright © 25. April 2013, Bernd Pol)

Mittwoch, 24. April 2013

Begehrensgrenzen


Ist es wirklich,
dass ich dich begehre
und du mich oder
ist all das doch nur
begehrenswertes Spiel.

Wie soll ich all die Tage bestehen
und die endlosen Nächte
traumlos schwer in Sehnsuchtsträumen
wo ich doch bei Gott nicht weiß,
ob ich dies Leben mit dir gehen will.

Deine Wärme möcht ich kosten, ja,
und deine Lippen wieder spüren,
die Haare dir durchkraulen bis
es vom Nacken dich durchschauert …

Und endlos,
endlos weiter tauchen
mit dir, in dir, bis
zum Wesensgrund.

Wege möcht ich mit dir gehen,
horizontelos gemeinsam
in der einen selben Spur,
ohne Ziele vorzuglauben,
zeitlos gleiten,
einfach nur.

All das, ja,
doch wird es reichen
über heute und den
übernächsten Tag?

Will ich nur spielend dich begehren?
Willst du ein lebenslanges Spiel?

(Copyright © 24. April 2013, Bernd Pol)

Montag, 22. April 2013

fünfwortenachtgedicht


den tag hab ich mir aus den schatten gefangen
im netz mit fäden gezogen aus glas
sollen seine zeichen mir heute dienen
für eine glatt durchträumbare nacht

vielleicht gelingt es jetzt träume zu fischen
für den kommendenden tag im schattennetz
nicht einmal zeichen müssen es sein
sie deuten sich oftmals zu glatt

wenn sie nur ausreichend zu lieben versprechen
mögen sie auch rau sein im spiegelnden glas
so lebt sich anschließend noch am besten
solch ein vorversprochener tag

(Copyright © 22. April, Bernd Pol)

Ein Fünfwortegedicht aus "Schatten, Netz, Glas, Zeichen, glatt", mit drei Versen statt zweien leicht abgewandelt aus den Spielvorgaben von Kerstin Seidel.

Sonntag, 21. April 2013

Missverständnisse

Schatten habe ich geworfen
durch die Zeiten wie durch Glas,
glatt gewebte Netze
wie die Schleier,
in denen immer sich
meine Zeichen fangen.

Umgedeutet glatt gestrichen
kehren sie zu mir zurück,
ein Glas mir vorzuhalten,
mit Schatten meiner selbst
gesetzten Zeichen hier
in Netzen mich zu binden.

(Copyright © 21. April 2013, Bernd Pol)

Nach einer Idee von Kerstin Seidel: Zwei Verse, die jeweils diese Wörter enthalten – Schatten, Netz, Glas, Zeichen, glatt.

Samstag, 20. April 2013

lebensweise


das ist wenn sich der morgen hebt
und der abend klingt noch nach
mit menschenwärme haut an haut
und traumlos dichtem
eingeliebt gewesen sein

wie soll man einen tag für sich beschreiben
der sich so tief im vorigen verankert
im grunde allerweltsgeschehen
was sich in heiligkeit verschenkt

immer neu das du das wir
das um und ineinander das
und ewig sein

jahrzehnte über
unausschöpflich
ewigwunder du

dass es dich
in uns gemeinsam
lebensweise
ähnlich gibt

(Copyright © 20. April 2013, Bernd Pol)

Freitag, 19. April 2013

weltenschöpferfantasien


manchmal möchte ich mit sternen werfen
einfach so aus schabernack
um durch die nacht
mir lichterspuren
aufzuzeichnen

wie es wohl sein mag
über lichterwelten
herr zu sein
die welt durchwürfeln
in augenblicken
mal eben alles
übermütig
neu zu machen

zeiten gehen da zugrunde
welten werden umgeschaffen
alles knapp in wimpernschlägen

und immer wieder menschenmachtgelüste
im dauerfragen wo führt das hin
wenn es nicht selbst durch liebe trägt

ein ewigschaffen im vergelten
ein ewigtrennen treu im sein
ein wiederkehren in sternenspuren
ein liebessterben
ein dauersein

die zeiten sind uns eingeboren
und die wechsel machen uns konstant
in träumen sind wir sternewerfer
und schabernack füllt uns den tag

und die spuren
die wir übrig lassen
verglimmen weit vor ewigkeiten

nur ein erinnern bleibt
an leben und an übermut
und dass man dabei
menschenliebt

(Copyright © 19. April 2013, Bernd Pol)

Donnerstag, 18. April 2013

träumend treiben lassen


lass ich keine träume gelten
bleibt dann viel von dir und mir
was da noch trägt über raum und zeiten
sind solche zarte traumgespinste
zum halten von unwirklichkeit

noch lieb ich diesen nächteweg
von dir zu mir auf geisterbahnen
dies spüren was dich bei mir trägt
ein sein sich selber zu erahnen

noch trägt die welt ein stück von dir
ist alles andre auch verborgen
das sorgen bleibt
das trauertreiben
das sein dich dauernd zu umwerben

ich halt mich in der freude fest
im blickerinnern
stimmensein
einfach so beim wesen bleiben
duftend nah mit haut und haar

wenn da auch nur zwei wände trennen
das was du warst in freundlichkeit
das unausschöpfbar nahe du
soll weiter dieses träumen treiben

ich bin in dir
in mir bist du
das ist genug von dir und mir
und soll traumartig leben gelten
raum und zeitlos
körperliebensfrei

(Copyright 18. April 2013, Bernd Pol)

Mittwoch, 17. April 2013

Ein Frühgebrauchsgedicht


Dieses Jahr ist's hier ein Drosselmorgen,
ein freies, neues Vogelweckgedicht,
das mir den Tag so nah entgegenträgt.

Was kümmern da die Muskelschmerzen,
die jedes Frühjahr mit sich bringt?
Dies Graben, Rupfen, Zweige schneiden
treibt auch die innere Natur.

Ich fühle mich ganz blütenneugeboren
und wink der Hummel freundlich zu,
auf ihrem Bildschirmfrühbesuch …

Ein Lebensliebetag will sich entfalten.
Wohlan! Von mir aus mag's geschehn.
Ein letzter Kaffee noch, dann soll es halten —
ich mag nach nahen Menschen sehn.

(Copyright © 17. April 2013, Bernd Pol)

Dienstag, 16. April 2013

über alle zweifel tragen


hab ich dich dazu über die erde getragen
um jetzt nicht dein ein und alles zu sein

diese liebe trägt sich hier nicht schwer
schwer ist nur dieses ewigsinnen
dies beinahzweifeln über du und hier
und ich dabei an welchem platz

ach all das grübeln deckt mir deine farben
und schließt die welt vor meiner liebe zu

ich möchte lieber mit dir liebe tanzen
den staub aufwühlen zum zeichen für die welt
singen möcht ich dir mit lerchenkehlen
hoch über jedem weg den dein schritt geht

durchgenießen möcht ich deinen duft
und nicht denken müssen ob er
womöglich schaden tut
du bist mein rausch
ich möchte darauf trauen
die welt in himmelsfarben tauchen

tragen möcht ich dich durch diese liebe
auch wenn ich nur ein wenig herzensreiche

bleibst du mir nah
bist über jeden zweifel
du meinem lebenslang genug

(Copyright © 16. April 2013, Bernd Pol)

Montag, 15. April 2013

morgenwünsche vorgedacht


herausgerufen von der sonne
und den tag herausgefordert
was soll da heute noch geschehen

es ist wie dem leben abgetrotzt
ein blenden von draußen und
die muskelschmerzen hier
gartengewerk gestern
trägt sich heute
nun sichtlich
zu schwer

doch ist es wieder auch schiere lust
diesem tag neu zu vertrauen
selbst wenn sich zarte
melancholie einschmeichelnd
in diese frühen stunden schleicht

schert es
anscheinend
doch irgendwen
was einen umkümmert
beim erwarten unbenannter
taggewinnungstraumgestalten
die sich grad aus dem leben schälen

was soll heute anders wohl geschehen
als sonne und menschen und tag
und lebensbesorgen bestimmt vielleicht

solch ein tag wird nicht erst am abend gut
er will liebevoll durch die sonne getragen sein
ganz gleich was geschieht ab der sanften melancholie

ein sonnenleben soll es heute sein
und zur neige ausgetrunken werden

(Copyright © 15. April 2013, Bernd Pol)

Samstag, 13. April 2013

doch nicht verloren gegangen


auf den wegen hab ich dich gesucht
in den himmeln und
tief unter dem meer
die erde hab ich nach dir umgekehrt
und die engel nach
deinem dasein
ausgefragt

kann es denn sein du bist
bei all dem verloren gegangen
durch schieres erblinden
vor dieser warmen
eingelebten
nähe du

was will ich dich immer
nur im allerfernsten finden
wenn dieses lieben doch
zeichen einen schritt nur
weiter setzt

kann es sein
dass man erblindet
alleine durch
die gewohnheit der zeit

es ist dann doch immer diese nähe geblieben
dieses vertrautsein tag über tag
und das fernweh hat immer uns beiden gegolten
so selbstverständlich wie
kein antworten uns
anders trägt

wir sind uns doch nicht verloren gegangen
all die jahre manchmal womöglich vielleicht
aus versehen nur ein ganz klein wenig ertaubt
doch die engel haben mir dein dasein gesungen
und ich habe durch dich all die wege gefunden
durch all die himmel erde und meer
bis zu den letzten schritten
ganz nahe hier
bei mir

(Copyright © 13. April 2013, Bernd Pol)

Montag, 1. April 2013

fieberklare nächte teilen


ich möcht mit dir
die nacht aufteilen
das fieber nehmen
mit bloßer haut

den regen möcht ich übergießen
den wind aus jeder ritze treiben
und die wolke dort von
unsern sternen ziehen

den dunst vertreiben möcht ich mit dir
und all die fülle dieser nacht
in klarheit durchgenießen
ohne weiterfragen so
einfach nur
mit dir

es ist ein sonderleben was uns trägt
auch durch die klare kälte dieser nacht
die alles birgt in fieberschauern
im wesensbergen ganz durch bloße haut

die nacht aufteilen
möcht ich mit dir
den teil zum träumen
den teil zum wachen
den teil zum ruhen
den zum gesunden

all das gemeinsam
dir und mir

(Copyright © 1. April 2013, Bernd Pol)

Sonntag, 31. März 2013

Ostermorgengrüße aus dem Paradies


Dies ist ein Ostermorgen grad wie im Paradies:
Hier liegt kein einzig Eckchen mehr voll Schnee
und sogar die Sonne traut sich aus dem hohen Nebel.

Gut, drei weiße Flocken wollten noch
vor meinem Fenster tanzen
und auf einer vergessenen Pfütze
liegt etwas dünnes Eis,

aber dennoch sind am Birnbaum die Knospen am Platzen
und ein Buchfinkpärchen macht sich zur Liebe bereit.
Ein paar Osterglocken haben ihr farbiges Läuten begonnen
gleich neben ersten, vorsichtigen Tulpenblatttrieben.

Es lässt einen hoffen, dies alles,
dass auch andernorts der Winter bald geht.
So einen Ostermorgen wie im Paradies
mag man nicht für sich alleine behalten.

So geh ich denn, mich von der Liebsten wecken zu lassen
und es gemeinsam mit Leben zu füllen, dies Paradies,
um unterm kahlen Apfelbaum unschuldig etwas Sonne zu träumen.

(Copyright © 31. März 2013, Bernd Pol)

Dienstag, 26. März 2013

Eine kleine Frühlingsfantasie


Ich hab dich heut in den Wolken gesehen
und die Erde spiegelte auf sich dein Bild,
wo deine Augen Blütensterne uns schufen
und das Lächeln von dir den Duft darum wob.

Es war als sei endlich Frühling gekommen
und mit ihm all das zerkältete Glück
in eins befreiend ins Leben geronnen
und über all dem lag ein liebender Blick.

Der Wind hatte da sein Schneiden verloren,
der Himmel schlug blau auf und blieb rein

und mir war das Herz nicht mehr gefroren —
mit dir sollte ewig Frühling hier sein.

(Copyright © 26. März 2013, Bernd Pol)

Donnerstag, 21. März 2013

kreisen kreisen


das kreist und kreist
und nimmt kein ende

was ist wenn du gar nicht an mich denkst
und wenn dein sehnen gar nicht meines ist

wenn ich dich selbstverständlich sehe
und es doch nicht deins ist
was sich in mir bewegt

wenn deine nähe noch durch wände dringt
wenn alles ruhig ist
bist du nur da
und all das du womöglich gar nicht bist
nur ein abglanz
ein scheinsein
tief heraus aus mir

das kreist und kreist

ist es denn liebe
und ist sie mein
und hast du diesen teil des tags
mit mir gewonnen
der uns gemeinsam war

es nimmt kein ende dieses kreisen
und bleibt doch unverändert
in diesem einen gleich

diese unerfasste nähe
dieses meindeinsein
dieses immer wieder
neu gemeinsam leben

all dies
das vielleicht
doch lieben ist

(Copyright © 21. März 2013, Bernd Pol)

Mittwoch, 20. März 2013

Ein kleines Schlaflied nur


Schlaf, du nahe Fremde, du!
Ich mag dir deinen Traum bewachen.
Hab du nur um dein Lieben Ruh,
sollst Träumefreude lachen.

Es ist als stünde ich bei dir
und würde dir die Wangen streichen
ganz zart nur und so ganz aus mir
etwas Vertrauen reichen.

Du schläfst doch und du siehst mich nicht
und ich werd dich ganz bestimmt nicht stören.
Ich schau im Traum nur dein Gesicht
und mag dich atmen hören.

Ich bin nur da
falls du mich brauchst
für einen wachen Augenblick
bleib du mir nah
— ich mag dich auch —
und zieh mich still zurück.

(Copyright © 20. März 2013, Bernd Pol)

Dienstag, 19. März 2013

Ein kleines Morgenlied


Ich denk mal wieder gern an dich
an diesem grauen Morgen.
Das Leben lohnt sich doch für mich
will dir etwas Liebes borgen.

Mag wo du bist
ein wenig nur
Leben mit dir wagen.
Du bist so weit,
ich bin so hier —

gefühlt bin ich doch nah bei dir
und will ganz leis die Tage hier
ein Leben lang
in bunten Farben
für dich tragen.

(Copyright © 19. März 2013, Bernd Pol)

Montag, 18. März 2013

nehmen wir an


nehmen wir an
es wäre

ich hätte dich heute
gesehen gefühlt
und treiben gelassen

ganz bei mir
an dir vorbei
einen weg dir gehauen
aus geronnener luft

nur um deinen atem frei strömen zu sehen
und mit den augen dich tragen
solange du schwebst

nehmen wir an

ich wär heute
lange genug
um dich gewesen

dass diese spannung sich
in langen filamenten
entladen hätt dürfen

und in ihrem sog
hätt es uns ineinander getrieben
nahe genug

nehmen wir an

wie es
für so viele
leben hier
reicht

nehmen wir an

ich hätt deine augen gewogen
und mich in deinen ohren
berauschend ertränkt

und wir wären durch einander gezogen
und in uns treibend welten geblieben

solche die ewig sich ballen
solche die bündel sind
solches gemeinsam auf ewig duchlebtes
solches im lieben verrücktes
durch leben getrieben
kindlich erwachsen
gewordenes
sein

ich meine ja nur
nehmen wir an

(Copyright 18. März 2013, Bernd Pol)

Sonntag, 17. März 2013

du ich kenn dich


warum fehlst du mir
wenn ich dich nicht mehr sehe
und was du bist
nicht viel mehr ist
als ein längst verflogenes wort

es ist ein werk von augenblicken
das oder wochenlangem sehnen
oder einfach nur ein schließen der tür
einfach nur das dass ich
dich nirgendwo seh

du klingst in mir nach
ich hör dich von fern
aus irgendwelchen
verloren gefühlten vergangenheiten

und wenn da die nähe nicht immer neu wäre
wenn ich dich zufällig dicht bei mir sehe

wie wüsste ich
dass ich dich kenne
als wären es tausend
und abertausend tage und jahr

ich kenn dich so lange
du musst es nicht glauben
aber das lebt und treibt
dies wieder erkennbare leben
immer noch wieder und weiterhin fort

ich muss dich nicht sehen
doch du fehlst genau dann
wenn ich dich nur
ganz unbestimmt sicher
so nah bei mir fühle

du ich kenn dich
und ich mag
nicht anders als so
immer neu
bei dir
und um dich
sein

(Copyright © 17. März 2013, Bernd Pol)

Mittwoch, 13. März 2013

ablöseträume


und da ist sie schon wieder
diese lautlose stimme
im halbschlaf
in mir

geh was habe
ich mit dir zu schaffen
noch immer
kommt mir dein rufen
viel zu nah

ich mag nicht mehr die ängste von dir tragen
und dein verlassensein geht mich nichts an
die wege zwischen uns sind längst zerschlagen

dies schloss ist fest
ich komm nicht dran

du wolltest keine worte mit mir teilen
dein leben hast du abgesperrt vor mir
ich mag nicht mehr in deinem fühlen weilen
und deine stimme will ich nicht mehr hier

und doch
die nähe will nicht weichen
trotz jenem stets
ich brauche dich nicht mehr

geh doch
was hab ich nur
mit dir zu schaffen
du wolltest gehn

das ist ja gut
bei mir

die tage lassen sich so tragen
ich kann dich sehn
und bin darüber froh
dass es dich gibt und
ich brauch nichts mehr fragen

dein glück dein unglück
das ist mir da eins
am tage bleibst du mir verschlossen

jedoch die nächte du
lass mir doch meinen schlaf
es ist als dächtest bei mir
als wärst du hier von ferne so
wie es beinahe einmal war

sag du
was habe ich mit dir
zu schaffen

sag du
wie komm ich
von dir frei

(Copyright © 13. März 2013, Bernd Pol)

Montag, 11. März 2013

wie ich dich brauche


ich brauch dich nicht

— nein nicht so —

ich brauch dich nicht täglich mehr
nicht immer wieder stunde um stunde

um dir nah zu sein
genügen augenblicke
zwischendurch
ist es am aller
intensivsten

zu wissen dass du gerade liebst
da draußen irgendwie und irgendwo
trägt sich durch alle zeit der welt

und zwischendurch
bin ich doch immer wieder
so ungemein
nah bei dir
dabei

brauch ich dich

— ja sicher doch —

rund um den tag und jede nacht
und in den kleinen zwischenzeiten

und doch genügt
dies kleine innehalten
um das zu spüren

du bist mir
ständig nah

(Copyright © 11. März 2013, Bernd Pol)

Samstag, 9. März 2013

altvertrautes wiedergehen


ich mag so gern mit dir
die alten wege wieder gehen
dies altbekannte urvertraut

an deiner seite
hand in hand
aufgehen in
solch gleicher
lebenswelt

schritt für schritt so wieder
solches nahsein treu genießen
in diesem neu erwachten jahr

das gleiche sehen
sprechen lauschen
immer wieder
neu vertraute
eigen art

ein glück für stunden
mit dir trinken dürfen
lieben wie es hier nur geht

die wärme spüren
den immer gleichen
liebescode beim
zarten druck in
beider hand

so urvertraut uns durcherleben
auf diesen altbekannten wegen
so durch jahrzehnte weiterlieben

du urbekannte du
ich mag das so

(Copyright © 9. März 2013, Bernd Pol)

über die distanz


was geht wohl vor
wenn es geschieht
immer wieder mal

wie ein blitz aus heiterem himmel
bist du da in liebevoller euphorie
einfach so dass mir die brust zerspringt
und dein bild im geiste vor mir steht

und das fragen
dann erneut beginnt

ist all das wahr

was geht wohl vor dort wieder mal
wenn da vielleicht ein wenig
stolz gewesen war auf dich
und dein tun und dieses
dass es dich gibt
gerade so

wenn es geschieht
aus der ferne wieder mal

und ich

an deinem schaffen einfach so
ein wenig nähe teilen darf
und diese bricht sich dann
so himmelsheiter bahn zu mir

in liebevoller euphorie manchmal
oder in tränen auch manchmal
wer weiß es wirklich
in einsamkeit

ist das wahr
was da vorgeht
diese nähe du

und dieses fragen
bin das ich

(Copyright © 9. März 2013, Bernd Pol)

Mittwoch, 6. März 2013

eine frühjahrsmorgenliebe


du sollst einem morgen nicht trauen
sofern ihn der abend nicht lobt
so heißt es
und macht einen stumm
vor der überfülle
eines noch kommenden tags

da ist dieses licht
durch das ich heut treibe
mit dir an der hand
und einem lieben als weg
und einem stück glück
mit allen zu teilen

und diesem tiefen vertrauen
dass auch der abend uns trägt

ich möchte noch immer dein leben begreifen
es hat noch immer so viel mit uns vor
möcht mit dir raten und liebe begleichen
und tragen möcht ich was ein leben beschwor

ich möchte den tag bis zum abend durchloben
ich möchte mit dir einfach nur sein

ich möchte —
das ist dem sprechen enthoben —
ich möchte mit dir
alltageslieb sein

(Copyright © 6. März 2013, Bernd Pol)

Dienstag, 5. März 2013

ich weiß im grunde so wenig von dir


ich weiß im grunde so wenig von dir
wie kann ich trösten
wenn du innerlich weinst
wie tanzen um dich
durch ein verborgenes glück

ich weiß im grunde so wenig von dir
unendliche zeiten
treibt mich ein weg
stunde um stunde
vergeblich zu dir

im grunde
ich weiß

es gibt keine vergeblichen leben
um dich ist alles mir eins
und was dir geschieht klingt tiefer in mir
als es das sonst zuvor überhaupt gab

ich weiß das
im grunde
und doch

es geht nicht darum
deinen schritten zu folgen
und deine gedanken zu inspizieren
dein fühlen dein lieben
es ist alles dein

und doch
im grunde

da ruft es zu mir aus unendlichen zeiten
ein lied klingt da auf das so lang nicht mehr sang
ich weiß es gibt dich schon ewig im leben
ich war mit dir eins bevor alles begann

ich weiß im grunde so wenig von dir
denn wenn du nicht sprichst
ich bleibe dir unbekannt fern
doch kommst du mir manchmal rein zufällig nah
erleb ich durch dich meine andere welt

(Copyright © 5. März 2013, Bernd Pol)

wunderzeiten


es fühlt sich immer wieder
neu wie wunderzeiten an
wenn du bei mir stehst
so selbstverständlich
vertraut und nah

für augenblicke fast unbemerkt
aller altersraue zweifel
fällt da ab
und die welt steht frei
und unverborgen ganz zu mir

ein unsichtbares band gewebt
wie aus gefühlsgedankenseide
augenblicksgemeinschaft
unauflösbar reine innigkeit
bindet frei in stiller liebesart

ganz gleich was war
was kommen wird
jetzt zählt allein
nur dieses eine
einfach treue nahe sein

es hält nicht vor
und zögernd kehrt
ein arbeitstag zurück

doch gänzlich unversprochen
durchwebt ihn lange noch
dieser einzig eine
lebenswahre
traum

von liebevoller dauerhaftigkeit
in wunderzeiten du
alleine neben mir

(Copyright © 5. März 2013, Bernd Pol)

Montag, 4. März 2013

mehr als nur spiel


irgendwann kommt er immer wieder
jener besondere tag an dem
du ein spiel verloren
geben musst

auf alle zeit

irgendwann vielleicht
heute oder morgen oder
gestern womöglich bereits

kommt es drauf an

missverstanden gewesen zu sein
oder darauf nur
dass nichts zu verstehen war
oder dieses dass
einfach nie jener einzige
jener rechte augenblick kam

in jenem spiel das nie
von beiden seiten
nach gleichen regeln
zu spielen gedacht war
ist nichts gewinnbar

oder

beiderseits kommt immer wieder
dieser eine besondere tag

an dem einer aufgibt
oder
es anders geschieht

dennoch

jener besondere gemeinsame
ernst gewordene lebensmut

(Copyright © 4. März 2013, Bernd Pol)

Sonntag, 3. März 2013

Frühlingsgelüste

Wenn ich so mit dir zusammen gehe,
manchmal, da sticht mich der Hafer
und ich habe Lust
ein öffentliches Ärgernis zu begehen
und dich auf offener Straße zu küssen.

Nicht dass es an sich was Besonderes wäre,
Liebespaare küssen sich schon immer gern,
nur bei uns lebt das
nun schon einige Zehnerjahre von selbst
und nicht nur draußen im offenem Weg.

Ja, ich gestehe, es macht mir nichts aus.
Und ich sehe dergleichen bei anderen gern.

Doch es ist ganz offensichtlich ein Ärgernis,
selbst für diesen kleinen übermütigen Moment

jetzt, unter dieser Frühlingssonne.

(Copyright © 3. März, Bernd Pol)

wo ein dasein wichtig ist


badest mich in dauerschweigen
wo ein dasein wichtig ist
ein jedes ja ein nein
sein muss allein
zum überleben

ist genug zum weiterhören
irgendwo im leeren raum
so ein ich war ich bin
um dich für dich
noch immer da

vielleicht auch nur ein zwischenfühlen
ein wenig sammelzeug aus ungelebtem

hier und da mit freundlichkeit durchsetzt

lauter ungeprüfte beinahlebensstücke
ein blasser berg aus ungesagtem sein

bin ungeboren
umgeschrieben nackt
im beginnen angetastet
ein fernes auseinanderleben
trotz allem nah mit eingebunden

gilt dennoch dies
im schweigen dauerhören
unerfühlt ein manchmalbleiben
dasein ohne dageglaubt zu werden
um einander wissen aus einander sein

(Copyright © 3. März 2013, Bernd Pol)

Freitag, 1. März 2013

ich denk an dich in trauernächten


ich denk an dich in trauernächten
wenn deine sehnsucht nach mir greift

weil in mir lebt
was dir nicht reicht

da treibt mich deine ferne um
und deine nähe tut mir weh

weil mir nicht reicht
was in dir lebt

denn alles ist im unbestimmten
denn alles ist zum greifen klar

denn alles ist —
was es nicht ist

du bist nicht hier
ich bin nicht da

und was ich weiß ist unerwiesen
und was ich fühle wird kaum wahr

doch das was ist
das kommt aus dir

es sind die fernen trauernächte
und dass du still und unvermutet

wahrscheinlich ganz im ungewissen
so nah nach meinem fühlen greifst

(Copyright © 1. März 2013, Bernd Pol)

Mittwoch, 27. Februar 2013

lob eines lachens


es ist so schön
mitunter wieder
lachen zu dürfen
von innen einfach
frei heraus grad wie ein kind

bedenken zerdenken
vergiftet da nicht
und nicht zu dichte melancholie
einfach nur das
albern eines augenblicks
und dies kinderlachen ohne scheu

lachen dürfen
ohne mordsgelächter
lachen ohne
witz opfer tränen
tränen lachen
einfach so

kein kinderlachen bei alledem mehr
nur aus liebe lachen vielleicht

ja aus liebe bestimmt

(Copyright © 27. Februar 2013, Bernd Pol)

virtuelles vorweg freuen


ich will mich auf ein morgen freuen
von dem ich weiß dass du mich spürst
so einen der ohne worte lebt
wo nur ein blick genügt
und ein vorhanden sein
uns den tag zusammen bindet
wo ohne mühe aufzuschauen
ein lächeln ungesehen schwebt
und stilles freuen sacht bewegt
mit einem stummen lied uns füllt
wie ein sanfter unberührter kuss
all dies aufgetrennte eint

auf ein morgen werd ich mich freuen
das gestern eben noch nicht war
das nächsten tags vielleicht nicht ist
und dennoch zwischen unsern welten schwebt

so unerwartet
geduldig nah
wie eben hier
dein abend
sicher ist

(Copyright © 27. Februar 2013, Bernd Pol)

Dienstag, 26. Februar 2013

und wenn du dich vor mir verbirgst

es ist nicht einmal überraschend
wie du dich so vor mir verbirgst
als wärst du wie ein armes wild
getrieben stets und durch gejagt
und ausgespäht in jeder lebensecke

war denn nicht dieses leben immer dein
vertrauensvoll von fern begleitet
so nahe nur wie du verträgst
so weit dass du zu ahnen bist

was immer über raum und zeiten trug
vertrauensvoll noch immer aneinander bindet
was einfach ist weil es von jeher war
ganz ungewollt geschenkt unaufgekündigt
weil eben nichts kündigbar war

es trägt noch immer ganz verborgen
weiß trotz allem etwas deinen ort
und dass dein leben weitergeht
so wie's dich ganz alleine gibt

es kennt den ort und kennt dein wesen
und bleibt im lieben dennoch endlos fern
schließt ohr und aug und lässt dich leben
unerreichbar frei in sanfter scheu

nein da ist nichts aufzuschrecken
dein ruhen ist mir wirklich lieb
und willst du dich vor mir verstecken
ich bleib so fern dass dich nichts sieht

aug und ohr lässt sich verschließen
als ob du gar nicht wirklich bist
doch diese ewig alte lebensbrücke
dies ganz von fern gefühlsgelebte
das bleibt so lang es nähe gibt

ich mag dich wirklich nicht verlieren
doch lass ich gern dir dein versteck
nur überraschend kann ich spüren
was dich bewegt und was dich weckt

so schau mich an und lächel wieder
wenn ich dir unverhofft begegne
ein kleines freuen im erkennen
wie es von jeher war
so soll es sein

(Copyright © 26. Februar 2013, Bernd Pol)

Montag, 25. Februar 2013

kein morgenlächeln mehr


ach mir fehlt dein morgengruß
und dein fernes abendlächeln
versinkt schon lang im nirgendwo
mag mich nicht im leben finden
und im lieben sowieso

noch sind die brücken nicht zerschlagen
doch geht auf ihnen niemand mehr
ein wünschen mögen sie noch tragen
ein erfüllen kommt nicht mehr

es lässt sich nicht mehr ausprobieren
die zeit dazwischen ist zu weit
zu lang ist niemand mehr gegangen
und die lücken klaffen breit

es gibt kaum noch rückerinnern
wie seinerzeit der bau erstand
wie stege zueinander finden
was sehnen aneinander band

ach mir fehlt dein morgenlächeln
auf dieser seite ist der boden grau
und auf dem fluss sind nebelflächen
lassen alle weitsicht brechen —
dein lächeln fehlt mir heute so

(Copyright © 25. Februar 2013, Bernd Pol)

lebenswartetage


hab mir ein lächeln eingegraben
ganz tief drunten wo
es wiederkeimt und
aufgehn mag
zu immer neuem dauerblühen

hab wunderaugen treiben sehn
durch traumgedankenströme
die keiner weiß
außer dort vielleicht
wo diese lächelblicke leben

hab eine stimme im schweigen gefunden
hab mich nach händen gesehnt
nach zartheit im stillen
einfach liebeswahren
um und beieinander sein

hab eine liebe über die jahre getragen
wieder und wieder neu im hier und dasein
auf und durch und fortgespürt
stunden vielleicht und
endlos nah durchsehnte wartetage

wieder neu und wieder hier
lebenslieben fragegefüllt

bleib noch ein wenig und
warum bist du so nah

(Copyright © 25. Februar 2013, Bernd Pol)

Sonntag, 24. Februar 2013

um dich sein mögen


ich wär so gerne ein teil deiner gedanken
möchte mit dir durch sehnsüchte treiben
und die stunden der nacht
mit zusammenträumen füllen

die glückstraumwege möcht ich mit dir gehen
und dich im schweren wetter tragen
und auch dort wo du nicht bist
so nah gewachsen
bei dir im
du sein bleiben

ich möchte deine tränen klären
aus dem schmerz die ebenso
wie im los gelassnen freuen
ein lachen möcht ich mit dir machen
immer wieder so ganz im inneren
bewegt dir freude tanzen

pferde möcht ich mit dir stehlen
und sie zu dir ins traumland treiben
träumeteiler möcht ich sein
und leben durchgestalten

einfach möcht ich sein und angenommen
und selbstverständlich bei dir sein
vielleicht nur manchmal halbe stunden
vielleicht im dauerhaften
lebenstraum

(Copyright © 24. Februar 2013, Bernd Pol)

Freitag, 22. Februar 2013

fern geblieben


heut hat sich mir der abstand eingerieben
ein da sein ohne ein dabei
dein lächeln ist mir viel zu fern geblieben
es war so stumm
fast wie ein schrei

ich hab mich zu dir hin gehoben
ein wort vielleicht gesucht
ein augen blick
da war die nähe heute fortgestoben
du warst mir heute nicht genug

ein lieber blick
er hätte mich gerettet
ein scheues kleines miterkennen
ein schritt zurück
ein du sich wieder zu benennen

heut hat sich mir die trauer eingefroren
heut war die welt so regungsleer
heut gingst du mir ein neues mal verloren
und doch du weißt
ich brauch dich sehr

es wär nicht mal ein liebesreden
nur zauber des beisammen seins
ein beieinander stehn
auf den verwandten seelenböden
ein stilles fühlen
das ist eins

ich mag dich nicht besitzen wollen
mir reicht's zu spüren wer du bist
ein lächeln hätt es werden sollen
ein sanfter blick
der leben ist

(Copyright © 22. Februar 2013, Bernd Pol)

Donnerstag, 21. Februar 2013

einfach in worten nahe sein


das ist wenn kein vertrauen reicht
und worte kein versprechen finden
wo nur dein blick die nähe zeigt
von der ein klang in dieser stimme kündet

da lebt ein wünschen unter solchem reden
das saugt sich nur im bloßen hören ein
im lauschen völlig ohne gegenleben
einfach nur stilles echo sein

wenn du möchtest bleib ich fest auf dieser stelle
und wenn du rat suchst kommt er ganz still von hier
und willst du anders werd ich auf neue worte warten
und willst du gehn begleitet dich ein teil von mir

ich bin nur da dir zuzuhören
wie es der augenblick verleiht
ansonsten bleibe ich auf dieser stelle
bis mich dein nächstes du erreicht

vielleicht wächst schritt um schritt vertrauen
vielleicht erwacht noch selbstverständlichkeit
vielleicht lässt sich auf sanfte nähe bauen
vielleicht zum leben ausschöpfbare zeit

denn es ist schön auf dich zu hören
schön ist es manchmal nah zu sein
wo keine unterschiede stören —

vielleicht was bleibt
bleibt dein und
ist doch
mein

(Copyright © 21. Februar 2013, Bernd Pol)

Mittwoch, 20. Februar 2013

wirklich so sein


sag du mir
unbekannte du
du sag es

du

würde ich sein
was du denkst
wer ich wäre

wäre ich
das was du
wrklich willst
für dich für

mich

es sind so viele stunden
die wir täglich uns berühren
so viele nahe augenblicke

doch bin ich
wirklich
wen du
in mir
siehst

und du hast du
das und den
zur seite
was und wen du
wirklich
willst

zaubertage ziehen hier vorüber
und halten uns im augenblick
und nächte die uns schweigen machen
weil ewigkeiten wahrheit tragen

und dennoch
bin ich wirklich der
den deine hand
beim träumen hält

oder doch der
unbekannte
der ich
wirklich
besser wäre

hier jeden tag

für dich
für mich

(Copyright © 20. Februar 2013, Bernd Pol)

in den gespensterstunden der nacht


lohnt es sich immer neu
das durch die nacht zu tragen
was dann doch nicht aus dir selber kommt

lohnt sich das sorgen
das immer wieder neu befragen
dieses treiben in kreisen
aus ewig vergangener zeit

lohnt sich ein sehnen
das es im grunde nicht gibt
am vorigen und am kommenden tag
das nur drängt und besteht
in gespensterstunden
der nacht

niemand weiß woher die schatten aufstehen
die nicht einmal die deinen sind
oder doch nur aus uralter zeit
wo sie ihr wirken verlernten
und ein ehrliches dasein

das bist du nicht
das bin ich nicht

nicht heute nacht
und gestern nicht
morgen nicht mehr

und dann wieder doch
was schert mich dein anderes dasein
und dein lieben vielleicht
das in solch anderen leben
vielleicht doch unseres war

ich bin du

in den gespensterstunden der nacht
treibt mich verlorenes leben noch um

du ich bin
ich bin ich

es lohnt und lohnt doch nicht

was gehen mich
all deine gespenster
heute nur an

(Copyright © 20. Februar 2013, Bernd Pol)

Montag, 18. Februar 2013

antwort los


was war das für eine nachricht
die da eintraf zur nacht und
ganz dicht
bei mir

und von wem wurde diese
gerade wohl geschickt
warst du es oder dennoch
du wieder nicht

wenn man es nur entscheiden könnte
was du bist und was du nicht
zu wissen gemeint hast
und ob es gut war
oder nur so
nebenbei
erdacht

und wenn man einfach nur
rückfragen könnte
wirklich
es hülfe sehr
wär all das hier
nicht so vor mir versteckt

eine nachricht wars
das hatte sich erspürt
mit wärme mit sehnsucht
mit angst mit trauer vielleicht
mit ganz zarter euphorie

und unter allem dennoch
immer neu dies vertraute
dies einsame freuen

um dich
in mir

immer neu diese
nachrichten
antwort
los

(Copyright © 18. Februar 2013, Bernd Pol)

Donnerstag, 14. Februar 2013

Erdenträume


Die Erde, sie wartet,
sie leidet und träumt.
Vom Menschen träumt sie
und dass er bald endlich
endlich erwachsen wäre.

Dass das Rauben und Plündern,
das Zerstören und Morden
das Wesensvernichten von alledem
was sie liebegeworden trägt
endlich endlich endlich
ein Ende finden darf.

Und doch träumt sie vom Menschen,
vom gütig gewordenen Menschengeschlecht,
vom Hüter und Heger
vom begleitenden Träumer
von Gärtner und Pfleger …

… von einem tätigen Freund.

Vom Menschen träumt sie
die Erde und dass er
endlich wirklich
und noch zu beider
richtiger Zeit
vom Kind zum
mündigen Menschen
erwächst.

(Copyright © 14. Februar 2013, Bernd Pol)

Sonntag, 10. Februar 2013

fragen in einer durchzweifelten nacht


diese tage kommen doch immer wieder
mit abenden die hilferufe tragen
unausgesprochen die und überhört
von jenen die sich verbergen
wo gebrauchtes vertrauen nicht
auslebbar weit genug reicht

immer wieder diese hilflosen tage mit
vorwurfsbehaftet durchzweifelter nacht
hast du nur elend gehorcht oder
war dir ein kommen verboten
ein sprechen ein hören
ein winziger trost

es gibt sie diese durchgrauenden tage
wo hinter erdachten verboten verborgen
du weißt dass da jemand war und dass es
rechtzeitig war womöglich und doch
jeder abstand zu weit schien um
weiter um näher zu kommen

manchmal immer wieder um
fragen zu dürfen
zu hören zu spüren
zu halten einfach nur
vertrauend liebevoll sein

immer wieder jedoch womöglich
ein missverständnis nur
am grunde der nacht

(Copyright © 10. Februar 2013, Bernd Pol)

Samstag, 9. Februar 2013

Ein Leben lang


So geht ein Traum:
Lieben zu dürfen
ein Leben lang
und jeden Tag neu.

Sich wie ein Kind
unschuldig
im immer Nächsten
wiederfinden.

Im Dasein treiben,
ein Leben lang
und immer neu.

Sich täglich über Menschen freuen
und sei es nur Minuten lang.

Die Welt in Ewigkeiten strecken …

Ein Leben lang.
Und immer neu.

(Copyright © 9. Februar 2013, Bernd Pol)

Wintermorgenillusion



Ach, was bist du jung geblieben!
Draußen fällt ein dichter Schnee,
und durch den Vorhang vor der Welt,
spürst du den Rosenmorgenschein
vom Horizont, der sich befreit.

Da brechen Jahre in dir weg.
Du bist bereits am Schneemannbauen
und während noch dein Kaffee kocht
formen die Hände eiskalte Kugeln
im denkfreien Vorstellungsraum
bleibt die Welt noch immer neu.

Nur leider, wie dann
dieser Schneevorhang geht
und du die Sonne richtig
begrüßen willst, da
verstellt dir ein Spiegel
die Welt und lacht:

Jung bist du geblieben?
Ach!

(Copyright © 9. Februar 2013, Bernd Pol)

Freitag, 8. Februar 2013

losgelöste euphorie


heut liegt stilles freuen in der luft

losgelöste euphorie

ein lebenspüren als ob da jemand
wirklich liebes an einen denkt
so von der leisen art wie

losgelöste euphorie

ein fühlen unterhalb der wissenschwelle
einfach nur ein so da sein
ungebunden tief beinahe dauerlust

losgelöste euphorie

stunde um stunde
stille freude
einfach nur

(Copyright © 8. Februar 2013, Bernd Pol)

Halberwachtes Morgenträumen


Ein Morgen ist's,
sich Träume vorzulegen.
Von jener Sorte, die
verbot'ne Sehnsucht tragen.

So wie aus heit'rem Himmel hier
ganz feine Flocken fallen,
dies überraschende Vertraute
im freien Wundern anzunehmen.

Die Träume, die
die Nächte durchmäandern
und in den Tagen hinterrücks
gern Stimmungen bebauen,

die Menschenlächeln vor dich tragen,
welches so schon lange nicht mehr lebt,
versprechend warme Augen-Blicke
aus gar nicht lang verlorener Zeit.

So ein Lächeln in den Morgenträumen,
das ein Sonnenlicht durchlebt,
ein Wünschen noch, ein zart erliebtes,
ein wenig ungeduld'ges Anersehnen.

Das war es dann für diesen Morgen.
Die Träume wieder weggeschlossen
für einen Tag vielleicht, der nächstem Träumen
einen neu versprechensatten Boden legt.

(Copyright © 8. Februar 2013, Bernd Pol)

Mittwoch, 6. Februar 2013

Mittnachtsträume


Die Nacht ist längst hereingesunken
und die Träume in mir kreisen
um jeden kommenden Tag.

Wollen wieder Menschen fassen,
jene, die so nahe rücken,
so durchgespürt,
gerade so, als wäre
dies Leben wirklich
eben hier.

Sind nur Gespenster zu verscheuchen,
Sehnsuchtsträume wegzutreiben,
alles das kommt nicht aus mir.

Oder doch? — Es sind nur Träume,
ein Spiel mit fremden Wirklichkeiten,
ein ausgedachtes Liebesfragen,
ein Antwortsreigen nebelgleich.

Es ist allein ein Nächtetreiben,
ein Spiel vor allem Träumeschlaf,
ein Reigen ohne Wahrheitsfolgen —
bei Tageslicht bleibt das nicht da.

Und dennoch, sag mir,
warum rückt
das alles gleich
wieder unheimlich nah?

(Copyright © 6. Februar 2013, Bernd Pol)

Montag, 4. Februar 2013

Morgenkick


Der Tag will seinen Morgenkick.
In den Gärten sammeln sich die Spatzen
und über diesen Wolkendecken irgendwo
dürfte wirklich echte Sonne sein.

Neben mir wehrt sich ein Morgenkaffee
gegen unbeachtetes Erkalten, doch
den Kick will er heut so recht nicht bringen.

So bleibt mir nur, was Liebes zu erträumen,
ein klein wenig warmes Menschenleben spüren,
so ein starkes, unverletztes, lebensnahes —
den Morgenkick für solch einen Tag.

(Copyright © Bernd Pol, 4. Februar 2013)

Sonntag, 3. Februar 2013

überlast


ist es zu schwer
was ich dir tragen gab
weil – diese worte gleiten
ganz unverstanden
an dir vorbei

ist diese eingeprägte nähe
doch nur auf einer seite wahr
ein wirkungsfeld im liebesraum
zu grenzenweit hinausgedehnt
bis in unendlichkeit
die kraft sich schließlich
für immer ganz verliert

die brücken sind
dennoch nicht eingebrochen
und ziehen fluten unter sich
mit sanften wellenrändern
wo sich ein sehnen doch
bis hin ans nächste ufer traut

das unbegreiflich nahe sein
das über welten zu dir finden
das nehmen und das wieder geben
das lasten nehmen lasten sein
das tragen und das worte reichen

und doch das
unverstanden sein

bleibt es zu schwer
was ich dir tragen gab
so lass es schweigend neben mir
die zeit womöglich
macht es doch wieder leicht

(Copyright © Bernd Pol, 3. Februar 2013)

Freitag, 1. Februar 2013

liebesbegleiten


da ist sie wieder
diese so süß euphorische last
die freude die
mit ihren stillen tränen
irgendwo im hintergrund wenn
vor schmetterlingen die brust dir
ungehindert platzen möchte

denn eine last ists doch
die ihre quellen nicht benennt
und einfach nur das eine weiß
dass irgendwo die liebe sich gerade
weit über ihre grenzen trägt
und du selbst du
zählst nicht ob und wer
du dabei bist

diese süß euphorische freude
dieses wissen um ein beieinander sein
dies fragen und doch nicht hinterfragen
dies tiefe tragen und bei allem
einfach nur stille
dankbar sein

(Copyright © Bernd Pol, 1. Februar 2013)