Sonntag, 31. Juli 2016

auch ein ende

wenn die worte
keine wirklichkeit
vom leben mehr tragen

wenn berühren
ohne antwort bleibt
im lauten nebeneinander

wenn die leben
auseinander streben
ohne jedes neue vereinen

wenn die wege
sich in den sümpfen
fremder alltage verlieren

und kein blick sich mehr trift
im verstehen und vertrauen
und die welt steht trauerstill

weil du nicht weißt wo dein anderes lebt
und im leeren das sehnen bleibt und
das erinnern vergangenen liebens

dies gewissliche ahnen
da geht wirkend keine
gemeinsamkeit mehr

ein ende hier oder aber
vielleicht jenes wunder

dich zu dem anderlieben
von dir fort zu begeben

und dort womöglich
mitgenommen zu sein

auf einen verzweifelt
garantie losen weg

(copyright © 31.7.2016, bernd pol)

Samstag, 30. Juli 2016

am anbeginn

das wichtige war der da glanz deiner augen
und die fülle der haare sacht unter der hand
wie schauend sich ein ohr nachzeichnen ließ
schüchtern vor dem schwung dieser lippen

noch weit vor jedem einleitenden kuss
hat dich die sonne bei den wäldern gesehen
wo die haare strahlten im gegenschein

und du hast die hände vor dich gehoben
zum schutz vielleicht vor
jenem begehrenden blick
der da war und doch wieder nicht

es war noch die zeit beieinander zu stehen
derweil sich ganz langsam nähe erschuf
im ersten gemeinsam erkennbaren sein

noch ohne ein wort
da am anbeginn
unserer zeit

(copyright © 30.7.2016, bernd pol)

Samstag, 23. Juli 2016

fassungslos

der tag ist heute menschenschwer
ein schritt mehr fort vom kinderlachen
greift trauer heftig nach den herzen
mit welten zweifelndem verstand

als ob sich unheilswolken öffnen
aus dunkelschlünden erdenwärts
stürzt schicksal wasserfällen gleich
auf menschen werk und menschen sein

da kommt grad eine welt abhanden
zieht mensch sein wider alle zeit
bleibt liebe weithin unverstanden
und jeder schritt führt leicht zu weit

dem menschen wird der tag zu schwer
die kindlichkeiten sind verloren
im herzen treibt ein trauerdunkel
und in den hirnen fassungslosigkeit

(copyright © 23.7.2016, bernd pol)

Freitag, 15. Juli 2016

zu viel sehnen

und dann die sehnsucht
wo ich nicht warten mag
ob du kommst oder gehst

und was dir gerade geschieht
und was mich dabei betrifft
und dann bei all dem doch

würd ich dich erdrücken wenn
ich dich jede minute bei mir
haben wollte jeglichen tag
es bräche mir das herz

schwer ist die sehnsucht
bist du fern von mir
in anderen welten
auf eigenem weg

so ganz ohne eifersucht nur
einfach dieses sehnen
ich wüsste um dich
dir wäre es gut

wärs doch zu viel hier
dir und mir den atem rauben
den weiten den das leben braucht

im kommen
im gehen
im wirklich sein

so ganz aus uns selbst
wenn du nur immer bleibst
eine blütendauer lang

damit reifezeit bleibt
in sehnsucht gebettet

für eine lebensliebe

(copyright © 15.7.2016, bernd pol)

Dienstag, 12. Juli 2016

so nahe sein

zu zweien auf stets eigenen wegen
erzählen können von gemeinsamkeit
mitleben mitleiden und nahe sein

nicht hindern mögen
was nicht das eigene ist
doch teilhaben in allen seiten
dessen was wichtig ist und
lebendiges echo serzeugt
nicht hindern mögen
wie es geschieht

ein leben führen in unbedingtheit
selbst sein und dabei lieben mögen
die wege sehen und mitleben dürfen
auf die ferne vielleicht und dabei
kaum synchron in lebendiger zeit
so unbedingt einander gebunden

viel leben führen
viel leben teilen
viel leben erzählen
viel leben gestalten

viel lieben lang einfach nur sein

(copyright © 12.7.2016, bernd pol)

neu wieder finden

bin ganz für dich hier diesen tag
wenn du nur magst
auch jene nacht dazu

weil wer sich so oft wie wir
gefunden hat
so über leben lang

mag die stunden nicht zählen
kein augenblick
sei ungelebt mit uns

das lieben hat uns eingebunden
mit langen fäden unzerreißbar
wie gummileinen alle male
immer weit und immer hier

dies enge nahsein heute wieder
dicht und neu mit dir zu spüren
wieder mal für tag und nacht
und dann vertrauend mehr und mehr

ohne zu richten
ohne zu zählen
hier und jetzt
wie gestern sein

(copyright © 12.7.2016, bernd pol)

Sonntag, 10. Juli 2016

hymne auf einen tag

hab dein lächeln eingesogen
einen tiefen langen neuen kuss
seidenvoll im nahebleiben
träumegleiche innigkeit

bin dir heut so dicht gewachsen
dass ein trennen sicheln bräuchte
ein halm der wiese dieser liebe
ein früchtekern der neuen zeit

das ist was uns vom gestern trennte
im heute alles dennoch mitgetragen

mag doch ein leben kaum erfassen
was gestern noch das lieben war

(copyright © 10.7.2016, bernd pol)

Samstag, 9. Juli 2016

morgenreisegedenken

was brauch ich noch nach fernen sternen greifen
wenn deine innenfülle universen birgt
durch die sich reisen lässt in zeitlosigkeit
dann wenn wir so ganz bei uns sind
lebendig liebend als gälte es die welt

und jetzt im morgen
so vertraut im letzten schlaf
klingt es noch einmal
durch wie sphärenklänge
dies einfach urvertraute
grundlegende menschensein

noch einmal deine wärme trinken
noch einmal jenseits arm in arm
noch einmal liebend uns durchtauchen
noch einmal du und ich und wir zu sein

es ist so schön
mit dir im all zu reisen
es ist so schön
nachzulieben in gewesenheit

und von den sternen zu träumen
in unsren innenuniversen
und dabei sicher zu wissen
all das wird wieder unser sein

(copyright © 9.7.2016, bernd pol)

Freitag, 8. Juli 2016

lebendig liebend verliebt

es ist ganz leicht
sich zu verlieben
ein tagesgeschäft
ein augen blick

es ist ganz leicht
so viele zu lieben
zur selben zeit

getrennte universen
zeiten überbordend

es ist so leicht

doch wieviel mühe kostet ein leben
das auf einer liebe gebaut ist
die den ganzen menschen umfasst
in stets neu gewachsenem ernst

wenn du nur in liebe hältst
wenn du gehalten bleibst in ihr
wenn du vertrauend gehst und kommst
wenn sprechen dauerhaft bindet

im auf und ab gemeinsam
so ganz ohne angst

dann
genau dann
wird es leicht
sich neu zu verlieben
jeglichen tag
in sanftmut
in treue
fest

es braucht kein kämpfen mehr
einfach nur leben
in konsequenz
der einzigen
wirkenden
liebe

(copyright © 8.7.2016, bernd pol)

traumfantasien

in meinen träumen hatte ich lieben gesehen
einfach nur im glück mit bloßer haut
und gleich mit wem nur dieses aufgehen
in purer wilder existenz

ich musste mich verbergen in diesen träumen
um dir das glück nicht aufzustören
das leben auszuschöpfen wie es treibt
einfach nur elementar zu sein

und dann bin ich erwacht
und meistens lag die welt dann leer
doch die sehnsucht trieb dein bild
noch ewigkeiten vor mir her

ich weiß nicht
will ich dich auch
außerhalb der träume
so lebenslieben sehen

aber dass du es schön hast
immer mal wieder in wärme
und nähe und geilheit

so ganz existenziell
das wäre mir lieb

(copyright © 8.7.2016, bernd pol)

Donnerstag, 7. Juli 2016

morgenlied verborgen

ein kleiner vers zum frühen morgen
nur dass du weißt
ich bin noch da
und all die großen kleinen sorgen
ich bin dir nah
was das auch heißt

ich mach dir alles was ich kann
ich würd dich jetzt sogar gern küssen
ich schau dich nur beim schlafen an
ich mein ich könnt dich besser wissen

es ist so viele jahre her
ich konnt dich über keine schwelle tragen
mitunter warst du mir zu schwer
doch dies lieben würd ich wieder wagen

ich wollt dich niemals nicht besitzen
ich wollt nur wissen wie man dich liebt
ich wollt dich nicht einmal beschützen
ich wollt nur dass dies leben blieb

so steh ich hier an deiner seite
mit meinen hände voller blüten
und blick in die vergangne weite
dich und jeden tag zu hüten

am frühen tag
still und leise
wie ich dich mag
auf unsrer reise

(copyright © 7.7.2016, bernd pol)

Mittwoch, 6. Juli 2016

universen gleich zusammen sein

ich hab mich dir ins herz geborgen
irgendwo an einem weichen ort
um eingekuschelt liebe träumen
ganz erdenfern und leicht in dir

lass ich die zeiten überlaufen
lass liebeswelten wolkentreiben
lass uns ins hier und heute fallen
lass wiegen mich im lebenspuls

es ist beinah wie dauerküssen
ewig vereinen wie das götter tun
irgendwo fern auf pagodenstufen
ein dauerdasein voller liebeslust

welten werden so erhalten
tage können nächte sein
nächte stille sternenzeiten
ungezählter universen

parallele welten voller lieben
und wir in weiten eingebunden
unendlich viel in gleichen zügen
hingegeben nur uns eins zu sein

in deinem herzen mag ichs spüren
und weiterreichen in die welt
ein dasein wie in zauberküssen
tief treiben ineinander ohne end

(copyright © 6.7.2016, bernd pol)

traumküssen

wollt mich in dein leben träumen
da mit einem tiefen langen kuss
schon in ganz frühen liebestagen
bedingungslos eins und frei zu sein

wissen wer du bist im seitenleben
und was du lebst in tiefer treue
und wie es geht daraus zu lieben
in all der kraft aus früher zeit

träumen ja
das ging im
frühen leben
küssen auch nur
das war schwerer
wenn es mit mühe war
da sein und fort sein
und doch vertrauen
dass dieses leben
hier harmonisch
in fülle geht

dein leben wollt ich mir träumen
vom spiegelbild im freien kuss
was du mir bist warst du gewesen
wie du mir bliebst gilt mir die welt

träumen in sanften alten winden
und immer wieder tragen lassen
durch das was wir geworden sind

(copyright © 6.7.2016, bernd pol)

zum welttag des kusses zu wissen

als wir das küssen lernten wussten wir
noch nicht wieviel uns noch zu lernen blieb
ein ganzes leben voller versuch und irrtum
und dem glück immer neuen entdeckens

so ganz aufgehen in dir
so ganz dich spüren
nur mit lippen und zungen
und ganz ohne angst

es ist ein wunder sich nah sein zu dürfen
mit oder ohne unmittelbare folgen
auch wenn es schön ist die
geilheit spontan gemeinsam
genießen zu dürfen

von zeit zu zeit
bergen küsse überraschungen
hier und heute
vertraulich nahe zu sein

wo wann und mit wem
auch immer das leben
hingabe treibt

(copyright © 6.7.2016, bernd pol)

Montag, 4. Juli 2016

wankelgedanken

dies ist ein tag im freien schweben
zwischen glück hier und sehnsucht
und erfüllen bedauern betrauern
im wissen möchten was war und
wie sind wir hier her gekommen

und dann doch nur unwissend
vertrauen zu dürfen als ob
eine zukunft nur wahr wird
wo viel vergangenes schläft

es scheint doch so leicht im wissen zu lieben
doch ginge zu leicht uns dies lieben vorloren
es scheint doch so leicht wär erinnern geboten
doch ging uns zu leicht dies vertrauen entzwei

es ist hier so leicht
in unsern armen geborgen
einfach nur nah und gemeinsam zu sein

doch bist du auch nur
zwei wände getrennt
treibt sie blüten
die sehnsucht

nach dir und diesem
wachsend durchwirkten
liebend lebendigen sein

(copyright © 4.7.2016, bernd pol)

Sonntag, 3. Juli 2016

vom ende gesehen

es kommt was ist und
wird was war und
was sein will
soll sein

ich hab mich durch unsere leben gesehen
da war nichts einfach und einfach nur klar
doch selbstverständlich und folgerichtig
vom schluss gesehen längst wunderbar

was war schien anders zu sein als heute
was wurde war so nie wirklich geplant
was gerade scheint sind schleifenwege gewesen
was wir träumten hat sich doch anders erfüllt

und dennoch ist alles
dann richtig gelaufen
vom ende gesehen wenn
auch durch verluste
und mühegewebe

in all jenem dennoch
im trotz alledem
vom ende gesehen
was sein sollte
kam ins leben

und die liebe flog als phoenix
durch ewige feuer unzählbar
erneuert durch lebendige zeit

so war es letztlich
vom ende gesehen
der mut zu vertrauen
auf gegabelten wegen
unterm gehen sich doch
wieder neu zu vereinen

was bleibt ist
der dank und
das glück und
das wissen

was sein will
soll wirklichkeit sein

(copyright © 3.7.2016, bernd pol)

Samstag, 2. Juli 2016

paradiesisches

im mondschein liegen und
seelen nachträumen und
ohne worte wissen
wer du bist und
lebendig sein

da lebt frühes freuen
im waldboden fort
unter dem mond

trägt alles
in dauer
zur welt

was gilt es noch immer ein wenig verrückt zu bleiben
auch wenn ich wüsste dass morgen die welt untergeht
würd ich dir heut noch den liebesapfel stehlen
aus den goldenen bäumen der anderen seite

und dann gemeinsam genießen
als wesensgleiches gottesgeschenk
ganz gleich was die schlange verspricht

im mondlicht
ein paradies

(copyright © 2.7.2016, bernd pol)