Montag, 8. Juni 2015

Dichters Klage unterm Hochnebel

Was könnte heute
doch für ein Tag sein,
mit Sonne satt
und tausend Versen.

Aber so drückt mich der Nebel,
der ganz hohe weit oben,
herunter ins Nichtssein,
ins geistlos dumpfe,
Kopf entleerte
Sinnenlose.

Da drängt sich alles aufzuschreiben,
zu singen vom Beisammensein,
zu übervoller Liebesrede,
zum Allweltleben,
tätig sein.

Doch dann genügt ein Fensterblick,
wie sich das Grün heut niederdrückt,
und alles Wollen flieht aus dem Gehirn:

Ich tät's so gern,
es will nicht glücken,
elendig Klagen nur
statt Weltenstücken.

Doch lässt sich's Dichten nicht vertreiben,
muss das in Versezeilen schreiben …

(Copyright © 8. Juni 2015, Bernd Pol)

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