Samstag, 28. Februar 2015

Morgenzorn

Ein Leuchten schwebt gerade in der Welt
und macht es schwer, den Morgen ganz zu fassen.

Was soll mir all das Licht, wenn anderwärtig
so vieles Blut im Dunkel ungespürt verströmt,
wenn das Stöhnen, wenn die Schreie,
vor den Kameras verhallen,
weil nicht gezeigt sein darf,
was Bürgerglauben stören kann?

Hier aber blendet frühe Sonne meinen Schmerz
und lässt mich zweifeln am Lieben in der Welt.

So gerne würd ich allerorten
all dem Gesinnen und Todestreiben
Einhalt gebieten mit Zaubermacht …

Allein …

Der Arm wird mir lahm schon beim Besinnen
und die Zunge vermag keinen Zauber auszuformen.

Nur tief drinnen streitet unstillbarer Zorn
mit einer viel zu verlockenden Morgensonne.

(Copyright © 28. Februar 2015, Bernd Pol)

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