ist als ob seit wochen
ein böser zauber hier
das jahr aufhalten will
und abend für abend wolkenbänke schafft
nur um dir den sonnenuntergang zu stehlen
selbst an fast vollkommen klaren tagen
es weht nur kalt im freien feld
und im westen zieht der himmel zu
ein kleiner riss dort noch
wo gleich die sonne wäre
doch der verschwindet knapp bevor
er richtig feuer fangen könnte
nur rund über den großen berg im westen
bleibt ein ganz schmaler himmelsstreifen frei
und lässt ihn um so dunkler drohend strahlen
gespenstisch wie ein zauberkern im strahlenkranz
da hilft nur sich beim gehen
ins träumen zu verkriechen
ein wenig wärme sich erleihen
im wissen dass es irgendwo bestimmt
ein oder zwei vertraute lieben gibt
nordwestlich aber
unterm zauberstrahl
fangen windräder sich
eine riesenhafte regentraube ein
wirbeln sie durch
verdichten sie
grau schwarz
geht dieses biest auf einen los
an jenem punkt wo man genau
am weitesten von jedem dach
ganz rettungslos verloren ist
und wie eiskalte regenfäden
dir unter die kapuze kriechen
da reißt im wolkenwesten
plötzlich der himmel nochmal auf
und ein gleißend helles zauberauge
treibt über glitschig nasse wege
in schierer panik dich nach haus
ein böser zauber ists bestimmt
der dir den jahresrest verborgen hält
doch das vertrauen bricht er nicht
dass alles letztlich doch
wie immer es auch werden soll
richtig und wirklich
und liebend werden wird.
(copyright 19.12.2011, bernd pol)
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