Montag, 29. April 2013
morgenwunder
hab dem tag
sein wunder
wieder gegeben
und das lieben
wieder neu
zu leben
gelernt
ist doch
wie du neu
die augen öffnest
jedesmal ein morgengeschenk
und ein kinderstaunen
dass eine nähe wieder lebt
wie diese altvertraute wärme
dieses morgennahesein bei dir
das wunder hat uns wieder eingefangen
nach einer vielleicht schwer durchträumten nacht
das leicht sein dürfen über schweren leben
das morgenspüren umeinander durchberührt
ein blick genügt
ein leises lächeln
ein tage überdauernd
lebensvolles morgenlächeln
du ich wünsch dir wunderzeiten
alle leichtigkeit der welt
an diesem tag will ich dir
lebenssanft bereiten
weil heute wieder wirklich ist
was neue morgenwunder hält
(Copyright © 29. April, Bernd Pol)
Sonntag, 28. April 2013
die alten wege gehen
ich würde so gern
die alten wege wieder
mit dir gehen
dein lächeln spüren
und den blick
auf meiner haut
den quellbach möcht ich
wieder mit dir stauen
mit kieseln und dem
altersgrauen moos
und hinter borkenschiffchen
die fortgerückte zukunft
rückwärts wiederträumen
ich möcht im dämmern wieder
mit dir zu kinderschaukeln schleichen
und dann danach mit weichen beinen
den damm im dunkeln durchzufühlen
dabei mit dir an einer hand
vertrauenslieb erneut
die alten bäume spüren
die uferwiesen träum ich wieder
zu jeder nahen tageszeit
in sonderheit die abendnähe
da wo aus kinderjacken
ein köpfchen schaut
und lebensändern treibt
es ist so viel
der blick ist nicht verloren
und übers teilen
bleibst du mir so erinnrungsnah
wir brauchen diese wege nicht durcheilen
doch immer wieder mal ein leiser schritt
und all die durchgeliebten jahre
sind so im rückwärtsblick
verbindend
treuweit
dauernah
(Copyright © 28. April 2013, Bernd Pol)
Donnerstag, 25. April 2013
meta morphosen
die zeiten hab ich mir geborgt
und alte verse wieder
umgeschrieben
gedanken von vordutzendjahren
neuem sprechen umkleidet
neues denken angeschlossen
dem was menschenweise war
taten nochmal neugeschehen
folgen wieder wirkungwert
liebesgesten eingeboren
menschenwelten aufgezehrt
und dann sind da die vertrauten gesichter
und ein lächeln das immer noch lebt
und worte die sich treu bleibend finden
und ein fühlen das doch nicht vergeht
und leben ist da wo längst nichts mehr wächst
alleine durch neu gelebte worte getragen
die welt wird neu mein
und mir neu eine liebe
eine ewig erfasste
im wirkenden sein
wen kümmern die verse
wenn sie einfach nur alt sind
ich nehm mir die zeiten
und lebe sie neu
(Copyright © 25. April 2013, Bernd Pol)
Mittwoch, 24. April 2013
Begehrensgrenzen
Ist es wirklich,
dass ich dich begehre
und du mich oder
ist all das doch nur
begehrenswertes Spiel.
Wie soll ich all die Tage bestehen
und die endlosen Nächte
traumlos schwer in Sehnsuchtsträumen
wo ich doch bei Gott nicht weiß,
ob ich dies Leben mit dir gehen will.
Deine Wärme möcht ich kosten, ja,
und deine Lippen wieder spüren,
die Haare dir durchkraulen bis
es vom Nacken dich durchschauert …
Und endlos,
endlos weiter tauchen
mit dir, in dir, bis
zum Wesensgrund.
Wege möcht ich mit dir gehen,
horizontelos gemeinsam
in der einen selben Spur,
ohne Ziele vorzuglauben,
zeitlos gleiten,
einfach nur.
All das, ja,
doch wird es reichen
über heute und den
übernächsten Tag?
Will ich nur spielend dich begehren?
Willst du ein lebenslanges Spiel?
(Copyright © 24. April 2013, Bernd Pol)
Montag, 22. April 2013
fünfwortenachtgedicht
den tag hab ich mir aus den schatten gefangen
im netz mit fäden gezogen aus glas
sollen seine zeichen mir heute dienen
für eine glatt durchträumbare nacht
vielleicht gelingt es jetzt träume zu fischen
für den kommendenden tag im schattennetz
nicht einmal zeichen müssen es sein
sie deuten sich oftmals zu glatt
wenn sie nur ausreichend zu lieben versprechen
mögen sie auch rau sein im spiegelnden glas
so lebt sich anschließend noch am besten
solch ein vorversprochener tag
(Copyright © 22. April, Bernd Pol)
Ein Fünfwortegedicht aus "Schatten, Netz, Glas, Zeichen, glatt", mit drei Versen statt zweien leicht abgewandelt aus den Spielvorgaben von Kerstin Seidel.
Sonntag, 21. April 2013
Missverständnisse
Schatten habe ich geworfen
durch die Zeiten wie durch Glas,
glatt gewebte Netze
wie die Schleier,
in denen immer sich
meine Zeichen fangen.
Umgedeutet glatt gestrichen
kehren sie zu mir zurück,
ein Glas mir vorzuhalten,
mit Schatten meiner selbst
gesetzten Zeichen hier
in Netzen mich zu binden.
(Copyright © 21. April 2013, Bernd Pol)
Nach einer Idee von Kerstin Seidel: Zwei Verse, die jeweils diese Wörter enthalten – Schatten, Netz, Glas, Zeichen, glatt.
durch die Zeiten wie durch Glas,
glatt gewebte Netze
wie die Schleier,
in denen immer sich
meine Zeichen fangen.
Umgedeutet glatt gestrichen
kehren sie zu mir zurück,
ein Glas mir vorzuhalten,
mit Schatten meiner selbst
gesetzten Zeichen hier
in Netzen mich zu binden.
(Copyright © 21. April 2013, Bernd Pol)
Nach einer Idee von Kerstin Seidel: Zwei Verse, die jeweils diese Wörter enthalten – Schatten, Netz, Glas, Zeichen, glatt.
Samstag, 20. April 2013
lebensweise
das ist wenn sich der morgen hebt
und der abend klingt noch nach
mit menschenwärme haut an haut
und traumlos dichtem
eingeliebt gewesen sein
wie soll man einen tag für sich beschreiben
der sich so tief im vorigen verankert
im grunde allerweltsgeschehen
was sich in heiligkeit verschenkt
immer neu das du das wir
das um und ineinander das
und ewig sein
jahrzehnte über
unausschöpflich
ewigwunder du
dass es dich
in uns gemeinsam
lebensweise
ähnlich gibt
(Copyright © 20. April 2013, Bernd Pol)
Freitag, 19. April 2013
weltenschöpferfantasien
manchmal möchte ich mit sternen werfen
einfach so aus schabernack
um durch die nacht
mir lichterspuren
aufzuzeichnen
wie es wohl sein mag
über lichterwelten
herr zu sein
die welt durchwürfeln
in augenblicken
mal eben alles
übermütig
neu zu machen
zeiten gehen da zugrunde
welten werden umgeschaffen
alles knapp in wimpernschlägen
und immer wieder menschenmachtgelüste
im dauerfragen wo führt das hin
wenn es nicht selbst durch liebe trägt
ein ewigschaffen im vergelten
ein ewigtrennen treu im sein
ein wiederkehren in sternenspuren
ein liebessterben
ein dauersein
die zeiten sind uns eingeboren
und die wechsel machen uns konstant
in träumen sind wir sternewerfer
und schabernack füllt uns den tag
und die spuren
die wir übrig lassen
verglimmen weit vor ewigkeiten
nur ein erinnern bleibt
an leben und an übermut
und dass man dabei
menschenliebt
(Copyright © 19. April 2013, Bernd Pol)
Donnerstag, 18. April 2013
träumend treiben lassen
lass ich keine träume gelten
bleibt dann viel von dir und mir
was da noch trägt über raum und zeiten
sind solche zarte traumgespinste
zum halten von unwirklichkeit
noch lieb ich diesen nächteweg
von dir zu mir auf geisterbahnen
dies spüren was dich bei mir trägt
ein sein sich selber zu erahnen
noch trägt die welt ein stück von dir
ist alles andre auch verborgen
das sorgen bleibt
das trauertreiben
das sein dich dauernd zu umwerben
ich halt mich in der freude fest
im blickerinnern
stimmensein
einfach so beim wesen bleiben
duftend nah mit haut und haar
wenn da auch nur zwei wände trennen
das was du warst in freundlichkeit
das unausschöpfbar nahe du
soll weiter dieses träumen treiben
ich bin in dir
in mir bist du
das ist genug von dir und mir
und soll traumartig leben gelten
raum und zeitlos
körperliebensfrei
(Copyright 18. April 2013, Bernd Pol)
Mittwoch, 17. April 2013
Ein Frühgebrauchsgedicht
Dieses Jahr ist's hier ein Drosselmorgen,
ein freies, neues Vogelweckgedicht,
das mir den Tag so nah entgegenträgt.
Was kümmern da die Muskelschmerzen,
die jedes Frühjahr mit sich bringt?
Dies Graben, Rupfen, Zweige schneiden
treibt auch die innere Natur.
Ich fühle mich ganz blütenneugeboren
und wink der Hummel freundlich zu,
auf ihrem Bildschirmfrühbesuch …
Ein Lebensliebetag will sich entfalten.
Wohlan! Von mir aus mag's geschehn.
Ein letzter Kaffee noch, dann soll es halten —
ich mag nach nahen Menschen sehn.
(Copyright © 17. April 2013, Bernd Pol)
Dienstag, 16. April 2013
über alle zweifel tragen
hab ich dich dazu über die erde getragen
um jetzt nicht dein ein und alles zu sein
diese liebe trägt sich hier nicht schwer
schwer ist nur dieses ewigsinnen
dies beinahzweifeln über du und hier
und ich dabei an welchem platz
ach all das grübeln deckt mir deine farben
und schließt die welt vor meiner liebe zu
ich möchte lieber mit dir liebe tanzen
den staub aufwühlen zum zeichen für die welt
singen möcht ich dir mit lerchenkehlen
hoch über jedem weg den dein schritt geht
durchgenießen möcht ich deinen duft
und nicht denken müssen ob er
womöglich schaden tut
du bist mein rausch
ich möchte darauf trauen
die welt in himmelsfarben tauchen
tragen möcht ich dich durch diese liebe
auch wenn ich nur ein wenig herzensreiche
bleibst du mir nah
bist über jeden zweifel
du meinem lebenslang genug
(Copyright © 16. April 2013, Bernd Pol)
Montag, 15. April 2013
morgenwünsche vorgedacht
herausgerufen von der sonne
und den tag herausgefordert
was soll da heute noch geschehen
es ist wie dem leben abgetrotzt
ein blenden von draußen und
die muskelschmerzen hier
gartengewerk gestern
trägt sich heute
nun sichtlich
zu schwer
doch ist es wieder auch schiere lust
diesem tag neu zu vertrauen
selbst wenn sich zarte
melancholie einschmeichelnd
in diese frühen stunden schleicht
schert es
anscheinend
doch irgendwen
was einen umkümmert
beim erwarten unbenannter
taggewinnungstraumgestalten
die sich grad aus dem leben schälen
was soll heute anders wohl geschehen
als sonne und menschen und tag
und lebensbesorgen bestimmt vielleicht
solch ein tag wird nicht erst am abend gut
er will liebevoll durch die sonne getragen sein
ganz gleich was geschieht ab der sanften melancholie
ein sonnenleben soll es heute sein
und zur neige ausgetrunken werden
(Copyright © 15. April 2013, Bernd Pol)
Samstag, 13. April 2013
doch nicht verloren gegangen
auf den wegen hab ich dich gesucht
in den himmeln und
tief unter dem meer
die erde hab ich nach dir umgekehrt
und die engel nach
deinem dasein
ausgefragt
kann es denn sein du bist
bei all dem verloren gegangen
durch schieres erblinden
vor dieser warmen
eingelebten
nähe du
was will ich dich immer
nur im allerfernsten finden
wenn dieses lieben doch
zeichen einen schritt nur
weiter setzt
kann es sein
dass man erblindet
alleine durch
die gewohnheit der zeit
es ist dann doch immer diese nähe geblieben
dieses vertrautsein tag über tag
und das fernweh hat immer uns beiden gegolten
so selbstverständlich wie
kein antworten uns
anders trägt
wir sind uns doch nicht verloren gegangen
all die jahre manchmal womöglich vielleicht
aus versehen nur ein ganz klein wenig ertaubt
doch die engel haben mir dein dasein gesungen
und ich habe durch dich all die wege gefunden
durch all die himmel erde und meer
bis zu den letzten schritten
ganz nahe hier
bei mir
(Copyright © 13. April 2013, Bernd Pol)
Montag, 1. April 2013
fieberklare nächte teilen
ich möcht mit dir
die nacht aufteilen
das fieber nehmen
mit bloßer haut
den regen möcht ich übergießen
den wind aus jeder ritze treiben
und die wolke dort von
unsern sternen ziehen
den dunst vertreiben möcht ich mit dir
und all die fülle dieser nacht
in klarheit durchgenießen
ohne weiterfragen so
einfach nur
mit dir
es ist ein sonderleben was uns trägt
auch durch die klare kälte dieser nacht
die alles birgt in fieberschauern
im wesensbergen ganz durch bloße haut
die nacht aufteilen
möcht ich mit dir
den teil zum träumen
den teil zum wachen
den teil zum ruhen
den zum gesunden
all das gemeinsam
dir und mir
(Copyright © 1. April 2013, Bernd Pol)
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