Sonntag, 4. November 2012

nebelfadenscheingewebe


wie eine schleppe aus nebelfäden
zieht altes sehnen hinter mir

halberträumtes ausgefühltes
fortgesehntes aufgegeben
fadenunzahl unerwirktes
unfassbares scheingewebe
nebelschleppenscheingespenst

ein nebel wie aus ungelebtem lieben
eingetauchtsein wie in einsamkeit
und immer noch ein zarter ruf
im altvertrauten brückenwerk

das fühlen staut sich noch in brückenstreben
die ohne widerlager nicht mehr im ersehnten ruhn
wo nicht lang zurück noch nahimpulse liefen
und fühlen sich von dir zu mir
von mir zu dir verteilte

da ist nichts mehr
nur dieses zarte klingen
und in der rückschau nebelfäden
die beinahe über die äonen reichen

das war so nah seit alten ewigkeiten
das war vertraut für ewig neue zeit
das war versprochen ohne festzuhalten
das war trotz allem ungelebt

aus nebelfäden ein gewebe
fängt solches lieben nicht mehr ein
wenn es zergeht mit zartem reuen
im nächsten reinen sonnenschein

Copyright © Bernd Pol, 4. November 2012

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