Donnerstag, 13. September 2012

trauernachtgespenster

ein tag der spät begonnen hat
im garten scharren schon die wölfe
und hinterm haus sind kraniche am werk
aus knapp verlassnen kummerträumen
hängt rostrot noch ein finstermond
im blättergrab am pflaumenbaum

ein lieben glüht im horizont
weithin zur nahen mitternacht
wo sich bereits das leben dreht
da warten noch zehntausend pfründe
für immer ungenutzt und aufgegeben

die wölfe heulen längst schon stumm
und treiben sich durch altgedanken
noch schwache hoffnungsreste hetzend zu
auf traumgeronnen schweren trauerweiden

verglimmt am horizont die letzte glut
und lässt die liebe asche werden
zur dunkelhaften grübelzeit

wächst dennoch einem lieben urvertraut
in kranichhut geschaffen hinterm haus

zum morgenleuchten lebensmacht

©Copyright: Bernd Pol, 13. September 2012

3 Kommentare:

  1. Lieber Bernd,

    ein fantastisches Gedicht, voller Farben, voller Bilder, und fein gespürt.

    LG, Edith

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  2. "die wölfe heulen längst schon stumm
    und treiben sich durch altgedanken" -

    ein Durcheinander von Situationen und Gefühlen scheint mir da offenbar zu werden. Sehr tiefschürfend empfunden.

    Liebe Grüße
    Helmut

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  3. ...aus einem dunklen verworrenen nachtgedicht ist ein positives in den morgen hineinschauen entstanden.

    du malst starke wortbilder, die nachgrübeln lassen, auch die zeilensprünge machen mich nachdenklich - dein gedicht gefällt mir sehr

    liebe grüße
    gabriele

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