Montag, 12. März 2012

abschieds träumen

kann es wirklich so sein
wenn endlich abstand ist
und jeder neue schritt
nicht wieder schmerzt

kann es da sein
dass alles ein letzes mal
neu wieder aufbricht wie
in einem abschiedstraum

kann das so sein
dass du ein letztes mal
durch mein träumen ziehst
ganz heiter erfüllend
was so niemals war
so selbstverständlich
so ganz ohne sehnen
zurück

kann sein
wirklich

und dann endlich

sind wir
von und für
einander
frei

©Copyright: Bernd Pol, 12. März 2012

Sonntag, 11. März 2012

winter rosen feld

das hab ich geträumt

ein feld mit tausend rosensträuchern
alle schwarz und winterkahl
und nebeldunst wabert
über der welt

nur inmitten
und beinahe
am rand auf
armeslänge

eben nicht erreichbar
die eine einzige knospe
eben blutrot sich öffnend
und sorgsam geschützt in
kristallreinem kugelglas

und dort im glas
ein haarfeiner riss
aus dem warme klarheit
ganz sacht hinausströmt

und in nahen sträuchern
nebelenthoben zart
schon spitzen von grün

hoffnungsfroh

hab ich bei mir
frei sich bewegendes
leben hinüber geträumt

zu mir und
ganz sicher
zu dir

©Copyright: Bernd Pol, 11. März 2012

Dienstag, 6. März 2012

neuer frühling heute

da schmeckt heut frühling durch die luft
und über mir schwelgt schierer azur
wie es sich für einen himmel gehört

so klar ist hier wieder die luft
man möchte das blühen umarmen
das eben noch ein wenig träumt
im frisch herausgewachsenen bett

ich möchte nur gehen und gehen und gehen
und trag dich behutsam ein stückchen mit mir

die angst der ersten zögernden schritte
hat sich darin schon länger verzogen
nur noch tief vertrauender frieden
macht heut künftige wege bereit

so ein tag lässt lieben entstehen
und blüht alte leben wieder herbei
die welt bleibt mir weiterhin nah
und du ruhst liebe getragen in ihr

die alten gespenster verschwinden darin
so genieß das leben ein wenig
doch noch innig
bei mir

©Copyright: Bernd Pol, 6. März 2012

Sonntag, 4. März 2012

alleine haben

manchmal wünschte ich
ich hätte dich bei mir allein

und wäre es nur ein augenblick
nur ein minütchen oder zwei

nur deine augen auszutrinken
nur einen atem still mit dir zu teilen

nur sicher sein
jetzt bist du da
ganz ungestört
und ganz bei mir

einen blick lang leben mit dir spüren
einen moment mit dir in einem arm

nur einen augenblick allein zu haben

ganz einfach sein
was gäbe das
für einen tag

©Copyright: Bernd Pol, 4. März 2012

Samstag, 3. März 2012

ein hoffnungsleben


das ist dieser tage
mal wieder ein leben
das hoffnungen trinkt

wie aus einer überreichen quelle

das lang herangereifte wünsche
um ein haar beinahe erfüllt
und morgen vielleicht
oder übermorgen
ganz sicher aber – bald
wirklich und wahr werden lässt

ein leben in leuchtenden widersprüchen
so ein himmelhoch jauchzend
so ein zu tode betrübt
in schwindelnder folge

anstrengend
und doch –

es fühlt sich an
ganz deutlich
nach mehr

©Copyright: Bernd Pol, 3. März 2012

Freitag, 2. März 2012

Pan tanzt

Komm, lass mich dein Pan sein,
schließ mich ein in deine Frühlingsgefilde.
Ich will dir auch ganz friedlich die Tücher lösen,
die bunten, und sorgsam bewahren
(zum Erinnern für später,
denn Pane vergessen so leicht).

Lass uns gemeinsam die Grotte durchtanzen
und dann eintauchen, wo das Wasser
am tiefsten und wärmsten
und am heiligsten ist.

Und da lass uns endlich
wichtig zu leben beginnen...

©Copyright: Bernd Pol, 2. März 2012

Donnerstag, 1. März 2012

jeder abschied

jeder abschied
ist der erste im leben
jeder schmerz
ist im augenblick wahr
jedes leben
ist zum trennen geboren

doch jedes sein
ist zum wieder begegnen da

aus der trauer wird die welt neu geboren
aus dem trennen wird wird verbundenheit weit
aus dem gehen geht keine hoffnung verloren
aus der ferne erwächst neue zeit

und ist es der letzte fortgang im leben
was war lebt in allem was wird
und bleibt einzig im fortsein verhaftet
unzerstörbar was immer geschieht

©Copyright: Bernd Pol, 1. März 2012