Sonntag, 30. Juli 2017

nicht zu sehr stören

und wieder weiß ich mich zu hause
wenn ich deine augen ahne
selbst wenn du schläfst
in deinem atem hier
bei meinem arm

ich hätt mich gerne über dich gebeugt
für einen zarten verschwiegenen kuss
zwischen tag und traum in diesem morgen

doch da war dieses lächeln über dir
solch ein rein sein macht mich scheu

diesen traum will ich nicht stören

bei meinem arm
in deinem atem hier
wenn du bei mir schläfst
und ich ahne deine augen noch
immer weiß ich mich zu hause mit dir

(copyright © 30.7.2017, bernd pol)

Samstag, 29. Juli 2017

in wanderschaften gewesen

da hab ich dich
in morschigen netzen
unsres vergangenen gefunden

beim rückschauen
im träumen neben dir
gleiten durch gewesenes sein

was sich aufhebt
im doppelten Sinne
von bleiben und gehenlassen

und die freude
und das wissen dass
es noch immer beiderseits gilt

viel leben in eins
und wieder füreinander
doch vertrauend gewesen zu sein

komm schau mich an
die wanderer im lieben
in einem kern noch immer vereint

(copyright © 29.7.2017, bernd pol)

Donnerstag, 27. Juli 2017

neu lieben zur nacht

streicheln die blätter
deine lippen im sommer
küssen sanft die wärme der nacht

wo der wind eben noch
nicht vollständig schläft
und das gras sich betten lässt

weich noch und warm
vor dem tau im morgen
dieser sternvollen liebesnacht

trag das leben zu mir
von dämmern zu dämmern
unterm heut still lebendigen laub

lass uns neu umarmen
um der erde zur nacht
endloses lieben herzuschenken

dies leben in liebe
tränkt sich im tau
eine neu aufdämmernde welt

(copyright © 27.7.2017, bernd pol)

erkenntnis

manchmal unter dem sandlicht des monds
setz ich mich unter die bäume und warte

nicht darauf dass da etwas geschieht
das macht die welt hier ganz von alleine

aber auf das wissen warum und wie
und das im mondlicht gefunden

wo die geheimnisse schatten werfen
ganz sachte die
nur mit angehaltenem atem erkannten
kaum bewegten
leben zwischen dem lärmen der welt

und die hoffnung
immer neu es käme
eines davon ganz
ungerufen leise

zum umarmen zu mir
einen moment im
zauber der zeit

manchmal unter dem sandlicht des monds
heb ich die augen und fühle mich frei

(copyright © 27.7.2017, bernd pol)

Dienstag, 25. Juli 2017

immer neu begehren

es ist ein sehnen in den zweigen
ein sturm der ferne blätter treibt
es lösen regensträhnen alte beeren
ein fallen fast aus fremdem sein

da streift ein wünschen an ein wollen
ein werden tritt an die vergänglichkeit
und reine lust treibt wirklichkeiten
mit schatten voll verborgenheit

will dich ganz im heute halten
will eines sein im nun mit dir
will treiben in den urgewalten
will vergehn im jetzt und hier

und dieses sehnen in den zweigen
nach stürmen aus entfernter zeit
wir treiben hin im wieder schweigen
und tragen uns erlösungsweit

(copyright © 25.7.2017, bernd pol)

unheilbar geblieben

du lebst deinen teil in inneren landen
dort wo ein schmerz sich stumm versteckt
besuchst sie nacht für nacht und wieder
wird neu lebendig was dich vorzeiten traf

doch am tag bleibst du taub
über fremdem begegnen
begehren nach friede
und gemeinschaft in leben
und liebe und glück

und es ist als hätte es nie trauer gegeben
und schmerzen verlust der überlebt
und es ist verboten darüber zu sprechen
und niemand rühre hier einen finger daran

doch dann leben die nächte
die immer zu stillen

und das begehren
und die menschen
und das beichten

fremdes verstehen im tag
in vertrauter gemeinschaft
und ein frei tragen dürfen
von untragbaren schmerz

(copyright © 25.7.2017, bernd pol)

Sonntag, 23. Juli 2017

reulos gehen

man denkt dann wieder unter zweifeln
ob sich all der herzensaufwand lohnt

nicht dass dies nicht sinnvoll wäre
doch wo dichte nähe nicht mehr trägt

weil solchart lieben über wuchs
längst vertraut aus vollen jahren

so ist dabei ein neues ziel erreicht
ein etappenschritt auf anderwegen

und der mohr hat seine schuldigkeit
wieder leis verschenkend abgetan

und sollte aus dem herzen gehen
reulos still wie er gekommen war

(copyright © 23.7.2017, bernd pol)

Mittwoch, 19. Juli 2017

in frühe freuen

es geschieht im frühemorgen
wo die welt sich eben öffnet
wenn du liegst und träumst
ein wenig außerleben nach

es geschieht
da ist ein freuen
in dir über fremdes sein
wie ein glück in andren leben
einfach nur ein schönes nahesein

es geschieht zur morgenfrühe
und wenn es gut ist hälts den tag
und wenn es wirklich lebt
wird es morgen glücksvoll bleiben
so ein ganzes leben lang

es geschieht
ein stilles freuen
und ein vertrauen
ins heute und
in alletag

(copyright © 19.7.2017, bernd pol)

Dienstag, 18. Juli 2017

es gibt

es gibt ein tor im sprachefinden

es gibts dass alltag sich verliert
es gibts wie lebenslaute flügel finden

es gibt ein einssein in der welt

es gibt den lebensraum beim innenreden
es gibt die antwort die nach fragen schreit

es gibt ein fragen unter endebäumen
es gibt ein schweigen über leerem laub

es gibt die sonnen auf den erntespuren
es gibt den karren der nur holprig läuft

es gibt ein gären unter fruchtgebilden
es gibt ein taumeln das vom leben träumt

es gibt ein du hier
es gibt noch ruheleben
es gibt verborgne redewelten
es gibt ein lustvoll starkes andersein

(copyright © 18.7.2017, bernd pol)

Montag, 17. Juli 2017

unter den träumen des tags

neulich
als ich aus
träumen erwachte
sah ich dich noch mit
weltfremden augen der nacht

und siehe du
bliebst mir nicht fremd
auch unter den
schatten des alltäglichen
so unverträumt

behalt ich doch gewiss meine fragen an dich
die unbeantworteten und die nicht erst gestellten
und die sehnsucht noch immer näher zu sein
als beim vorigen tag und aus der vergangenen nacht
schweben die antworten auch weiter mit mir

wenn ich dich wieder sehe
durch die träume des tags

weltfremd auch die aus den
alten augen der nacht
das träumen bleibt
hier erhalten
jedentags

(copyright © 17.7.2017, bernd pol)

danksagung

es ist mir mit dir so zum träumen zumute
hier in die bilder schlüpfen die wir
in uns bergen aus erinnerungen
an ein leben das fantastisch
war in allem wirklichen
unendlich liebhaft
lebendig sein

es sind die augenblicke geworden
die zählen im gemeinsam leben
ein leib und viele seeligkeiten
geschmolzen im immer
neu vereinigt sein

das dank ich dir und
dank ich dem leben
und dem dass wir
lieben durften
zum heutigen
inniglichen
werdetag

(copyright © 17.7.2017, bernd pol)

Freitag, 14. Juli 2017

traumsegenswünsche

ich wünsche dir um deinen schlaf
einen wall von träumefängern
dass nicht böses dich ereilt
in deinem stillen innesein

ich drücke dir für deinen schlaf
sanft mit meinen bergekräften
ein wenig jenes sorgens fort
was dich vom tag ereilt

ich küsse dich in deinem schlaf
ganz sanft um nicht zu stören
schau deinem atem zu und
träum mich leise zu dir ein

schlaf gut mein lieb
ich werd dich morgen sehen
und wissen wie es weiter geht
beim lieben und beim tages leben

(copyright © 14.7.2917, bernd pol)

Mittwoch, 12. Juli 2017

in stille zu lieben

ist mir das dämmern ganz zupass gekommen
der weg ins lichte dunkel einer nacht
unter schwachen sternen beim starken mond

diese stille zu trinken
zwischen tag und traum
den rechten moment zur
liebe zu finden unter
dem schatten der bäume

im mond das leise blättrige leben
da wo selbst fern die stadt etwas schweigt
nur ich und du und ein eingraben
in die sanftheit dieses moments einer welt
die uns bald bleibt im erinnern

so ans dämmern verloren
gar zu scharfe klarheit
der wärme getauscht und

der nähe und
dem glück einfach
in und mit dir zu sein

(copyright © 12.7.2017, bernd pol)

dauerhaft

hab mich mit dir an die treue verloren
diese die in mir lebt und dir
die schatten frisst und leiden lindert

die einfach ist und einfach schwer

es ist das vertrauen das leben gebiert
das zarte wissen du bist bei mir
ganz gleich was dir gerade geschieht

den lebensschritt den wir uns brauchen

dies zu können
ganz ohne fremde scham
eins zu sein
wann und wo immer es
uns braucht

(copyright © 17.7.2017, bernd pol)

gesetzmäßige zeit

immer wieder wenn die leben glühen
und die zeiten sich verknoten
und eins sich zum anderen gesellt
und keiner kann vom andern lassen
und keiner kann mehr nur sich selber sein

weil die leben brennen
phönixgleich zu asche
und daraus zu neuem
schönem über leben

das ist es schmerzt das leben
so ein glühen
so ein brennen
so ein sich zusammen finden

und sich trennen auf zeit
und doch wieder dauer treiben
und doch wieder eins in beiden sein

(copyright © 12.7.2017, bernd pol)

Montag, 10. Juli 2017

morgenschweben

ich schwebe durch einen schweren morgen
voller feuerresten in der luft und
wasser über der erde und
suche das leben

ich schwebe durch diesen schweren morgen
im geiste nur und letztem schlaf
weil der rest sich sammelt
weitab der welt

ich schwebe durch meinen neuen morgen
und schau dich an und finde neu
was die nacht hier verbarg
unter dem schlaf

und da verlässt mich auch dies schweben
und die morgenschwere löst sich vor
deinen augen hat leichtigkeit
alleine bestand

(copyright © 10.7.2017, bernd pol)

Samstag, 8. Juli 2017

loblied auf das glück

du bist mein glück
du bist ein leben hier für mich
du bist mein glück
du bist die formerin gewesen
du bist mein glück

es ist als wären da minuten nur geschehen
oder ein paar stunden bestenfalls so
im rückerinnern wenn die welt uns nahe rückt
und jahrzehnte alles zeitgeschehn verlieren

bin ich dir wirklich nah genug gewachsen
hast du genug für dich auch lebensnah gehabt
sind wir ausreichend unsern weg gegangen
und werden wir aus allem liebvoll sein

ich leb dafür es wird uns frei gelingen
ich richt uns unser altes dasein neu
ich lieg bei dir und du in meinen armen
ich werde bis zum schluss dein nächster sein

du bist mein glück
du bist mein glück gewesen
du bist mein glück für jeden nächsten tag

(copyright © 8.7.2017, bernd pol)

Freitag, 7. Juli 2017

unbewältigtes

da ist ein leben aus vergangenheiten
ein ich habe es bewusst erhalten
ein dies aber soll verborgen bleiben
ein immer wieder schwer erringen
ein dabei manchmal glücklich sein

da ist ein leben hier und heute
ein vertrauen auf was ist und war
ein weiterziehen auf vertrautem boden
ein wissen wie ein dasein trotzdem läuft
ein leben dennoch wie auf einem urvulkan

dann doch ein leben wie es kommen mag
wenn alte wälle dennoch einmal brechen
und keiner hier die fluten fängt und lenkt

das leben fest auf gute zeiten bauen
es wär ein glück wenn lieben solch
vertrauen immer wieder schenkt

so ein werden aus vergangenheiten
so ein leben das in widersprüchen zieht
so ein dasein mit verborgnen träumen

und ein stilles teilen das ein lieben prägt

(copyright © 7.7.2017, bernd pol)

Donnerstag, 6. Juli 2017

zur nacht

und ich liebe deine warme nähe zur nacht
deine feste weichheit bei mir im arm
spüren haut an haut unter zarten geweben
dein haar in der kuhle mir neben dem hals

das ist das leben das wir beide uns teilen
das eine am tag mit blicken über den raum
das eine zum abend wo sich die hände berühren
das eine zur nacht in den vorhöfen der lust
das eine am morgen zum wiedererkennen im kuss

einfach das alltägliche leben
in selbstverständlichkeit sein
im begegnen ohne einander zu stören
im wieder umarmen spontan wie die zeit

lass mich dein sein inmitten der nacht
lass mich spüren wie du nahebei lebst
lass mich den händen hingeben zur lust
lass mich vom lieben treiben zum schlaf
lass mich erwachen und alles bleibt wahr

ich liebe deine treue nähe zur nacht
dann im augenblick wo alles dies lebt
und das übrige leben ins ferne rückt
zum einen vertrauen das uns umgibt

(copyright © 6.7.2017, bernd pol)

Mittwoch, 5. Juli 2017

wieder schwarzes leben

das ist wenn das leben in scheiben zerfällt
und eines sich nicht mehr zum anderen fügt
und das treiben auf der anderen seite vom dasein
unrettbar endlos weit und endlos gefährlich erscheint

in dunkelheiten eingesunken
träume die nur in kreisen drehen
gleichgültig allem in dauerängsten
ein jedes bewegen im vorhinein schwer

jetzt einen menschen zum leben haben
zu lieben vielleicht doch sonst einfach da
nur zum hier sein und jetzt beim trauerhören
still mitschwingende seelen voll leidharmonie

wo ist das leben vor dem dunkel geblieben
warum nur schmerzt jeder streifen von licht

man hätte so gern sich im schönen verloren
es bleibt versunken in scheiben aus nichts

in nebelwatte gebunden
unbeweglich gefangen

seelen ertränkt

(copyright © 5.7.2017, bernd pol)

lichterleben

tanz
lichterschatten
ausgefranste sonnenfeuer
tanz

wesen die sich selbst begehren
schattenränder gegen licht
pures leben blattgebilder
winddurchspieltes sein

tanz
dunkelstiche
eingetrübte randmoränen
tanz

vielen fernen abgezogen
lebensreigen ausgeschaffen
blattgespenster umzukreisen
blitzegleich und donnerfern

tanz
kreisgesänge
stillbewegte zaubermünder
tanz

aufgesprühte sommerteile
menschenferne wesensnah
fast so wie ein liebestreiben
glanzgelebtes weltentreiben

tanz
augenblicke
ausgedauert
wesenshalber
ernstgebunden
sonnnenlichter
freiumspielter
tanz

(copyright © 5.7.2017, bernd pol)

noch eine elegie

so hat man mal wieder einer dauer vertraut
und doch vergessen wie die zeiten gehen
nichts steht still was nur sicher scheint
und was jetzt nahe heißt ist morgen fern

und wieder trägt ein anfang stille trauer
wenn man um das immer gleiche ende weiß

leben ziehen leis an dir vorüber
für augenblicke nah und eng und
manchmal ehrlich liebe voll

doch dann bindet dennoch wieder nichts
was halt nicht beiderseitig lebt

einen wimpernschlag der zeit
dürfen herzen offen stehen
das leben aber liefert
doch leise wieder
fremdvergessen

fremd ist die zeit
gar zu vielen
sehnsuchtsleben

(copyright © 5.7.2017, bernd pol)

Dienstag, 4. Juli 2017

wie es ist

aber ich hab dich lieb
immer wieder auch wenn
du mich nicht verstehst

gerade dann
wenn ich dich sehe
und du mir nah bist
gerade dann

wir haben ein leben nebeneinander bestanden
und dabei immer wieder mal welten getauscht

und du bist mir lieb in allen gestalten
die du mir zeigst bin ich mit dir allein

und gemeinsam wollen wir
innere leben erschaffen

du ein teil
ich ein teil

und in die welt eingefügt
neu ein liebendes ganzes
das uns lebensvoll hält

hier und im vertrauen
auf dauer jeglichen tag

(copyright © 4.7.2017, bernd pol)

Montag, 3. Juli 2017

dennoch aufbegehren

mein traum gegen die welt
eindringlich gesetzt in ungebundenheit
mein sein gegen ein sein
eingegangen ins leben der urteilslosen
die welt gegen den traum

es könnte später werden in der zeit
zu spät für all das einst erträumte
und wirklichkeiten machen sich breit

und die ellenbogen der anderen leute
deren stoß ich nicht mitmachen wag
treffen sich hinterm rücken in stille

dein platz wird frei für andere träume
deine welt wird andrer leiden welt
dein leben ist ungezählt vergangen
dein vertrauen ist ungenutzt verpufft

wie halt ichs auf
außer im hören und glauben
wie leb ichs mir
außer in lebendiger zeit

ich setze meinen traum in die welt
und lass ihn mir vom leben neu fangen
mein sein im ganzen sein und
den menschen mein vertrauen

so ganz sicher
vielleicht ganz
neu diese welt

(copyright © 3.7.2017, bernd pol)

zwischen zeiten sein

und nun ist mir schon wieder
die welt entgegen kommend entgangen
und ich lebe hinter ihr her
der welt und den menschen darinnen

es ist nicht die zeit die mir fehlt
die mach ich mir ohnehin selber
die gelegenheiten sinds
die allzu schnellen

und ich stehe und
halte mich fest im
wundern wie ein kind

darüber was hätte sein können
was nicht war mitunter durch
eigenes unschuldsgeschehen

und ein bisschen schmerzt doch die reue
menschen nicht gesehen zu haben denen
das leben eine neue bahn sich wünschte

der welt entgegen zu leben
mit offenen armen zu sieben
nur so ein dasein im glück
menschen liebend zu sein

(copyright © 3.7.2017, bernd pol)

Samstag, 1. Juli 2017

zurückschau sentimental

vergangenheiten sind zum suhlen geschaffen
sich zu wälzen in befindlichkeiten
ganz im freuen im leiden im zeiten verfälschen
und doch wieder in dauernder sucht

es wäre vielleicht ein wäre wenn gewesen
und ein das war und jenes war nicht
und dann ist doch alles anders geschehen
und ist gut wie es wurde wie es ist

ich liebe zwischen den stunden die bilder
die gefühle wie sie waren im wieder erspüren
und jene die besser unangetastet sind

und ich hol mir gesichter ins erinnern
menschenleiber die längst nicht mehr sind
und wundere mich über die zeit die alles verwischt

und ich bleibe darin
ein lebender keim
im weiter tragen
meines seins

von jetzt
von heute
von einst

(copyright © 1.7.2017, bernd pol)