Freitag, 28. April 2017

einmal noch einen traum gestalten

lass uns diesen traum gestalten
den großen der in zweifeln wächst
aus urgewalten innehalten
dort wo sich die leben falten
wo lächeln bindet allerletzt

wo die steine nicht mehr beben
ein leises summen nach der zeit
zeigt dass wir noch richtig leben

dort wo die gräser wellen schlagen
ganz aus dem was in uns lebt
wo alle sinne tiefer tragen
alle willen weiter wagen

lebenskräfte loszubinden
wie den sturm der in uns tobt
lass den traum ins leben finden

alles was uns durchgetrieben
all die vielen liebesjahre
all das scheitern wiederfinden
alles was vertrauen war

diesen traum möcht ich gestalten
dass er uns die tage leitet
bis zum ende der gewalten
und ein sein sich wieder weitet

(copyright © 28.04.2017, bernd pol)

wert schätzung

du bist mir ein leben wert
noch eines von den vielen
die ich um dich legen möchte
zu stärken und davon zu trinken

dieses ist das lieben nämlich
mir und dir ein lebensfließen
ein weltenüberwinden
ein bergeschieben
tälerschürfen
erdenmacht

hab das lieben neu geschaffen
jede stunde die ich hier
dich nicht wieder um mich sehe

entsteht sie mir in neugestalt
nur dazu uns gemeinsam
lebensweltlich zu erproben

(copyright © 28.4.2017, bernd pol)

morgensehnen

hab dich mir in träume eingebunden
dich in herzen aufgefunden
die bei all den lauten stunden
noch immer viel zu leise sind

nun lieg ich hier und treibe sehnen
tausendfach mich anzulehnen
an die brüste meiner schönen
dass ich ganz zu hause bin

ach was würd ich gerne dichten
all dies lieben weiter richten
immer neue traumgeschichten
wie wir ineinander sind

(copyright 28.4.2017, bernd pol)

neuer zustandsbericht

bin in helles eingebunden
in ein strahlen deiner welt
in das leuchten deiner augen
in die wärme deines seins

möcht ein leben mit dir tragen
möcht aus feuer dich allein
möchte wachsen ohne fragen
möchte wissend stille sein

liebe habich ausgeboren
liebend ruhe eingelebt
liebend mit dir unverloren
liebe hat uns überstrebt

wie die balken einer kuppel
wie ein wasser das uns trägt
wie die alten moosbaumhöhlen
wie die welt die uns bewegt

(copyright 28.4.2017, bernd pol)

Mittwoch, 26. April 2017

grübeln an grauen innentagen

mir ist der kopf heut grade größtenteils mus
und die beine wollen auch wieder nicht recht
und irgendwie macht mich jede brille konfus
und was ich sonst möchte ist irgendwie schlecht

es sind die grauen tage die einen drücken
es ist jede gar zu arg durchwachte nacht
es ist dies wollen ohne rechtes entzücken
es sind wünsche immer wieder zerdacht

da wäre so gerne ein gehn unter den sternen
und noch ein weiter fruchtbarer lebenslauf
ein nie sich wieder vom lieben entfernen

doch schau ich mir drauf
an solch grau überfärbten tagen



nun gut
ich gebe so leicht
mir das leben nicht auf

(copyright © 26.4.2017, bernd pol)

Donnerstag, 20. April 2017

eine kleine morgenhymne

nur die eine kleine große liebe
die die welt in ihren angeln hält
nur ein dasein im großen dabei
dort wo ein wort das andre stellt
und eines im andern schwingt
ungesagt ungestört im eigensein
nur hier im gemeinsam wissend
um und für einander leben

aufzuwachen beieinander
im vertrauen du bist da
wie du mir gewachsen bist
und ich in dir und wie
dann immer neu die welt
aus sanftem beben kam

und ich schau dich an und
weiß noch du lebst bestimmt
in deiner welt dasselbe doch
von völlig andrer eigen art

und schafft sich jeder auf ganz eignen wegen
manchmal in tränen und im widerspruch
mitunter aber wo die spuren kreuzen
doch in eins verwischt unverkennbar
gemeinsam ewig weite strecken gehn

da prägt es uns im beben
existenz gewordner
eins-samkeit

aus sternenleben
zum universum sein

(copyright © 20.4.2017, bernd pol)

Donnerstag, 13. April 2017

alb sanft verzeichnet

die straßen hier wie kerzenstummel
ausgeräumt da brennt nicht viel
kein mensch kein lebewesen nur
noch staub und trümmer und
der alte geruch nach leid

zeig die leichen nicht
zeig nicht das blut
zeig nicht die glieder
zeig nicht den todesschrei

kriege müssen heute sauber rüber kommen
wir mögen all das schlachten hier nicht mehr
und wenn doch so waren es immer die andern
da zeig und red und mach die köpfe leer

und zäun nur die menschen
die aus den höllen kommen
fernab ein in verbergende räume

ruhe soll sein den
alt lebenden hier

und ungealbte träume

(copyright © 13.04.2017, bernd pol)

Mittwoch, 12. April 2017

nachtgedanken

das reicht von meeresungeheuern
hin zum sternensterben
wo leben ist treibt
unruhe die welt

das reicht vom kleinsten teil
bis hin zur menschenmitte
und von dort zu ganzen universen
zum glück der großen ruhe
zum einssein aller werdewelt

das ist ein leben und bewegen
ein lieben in allgewaltgem maß
das sind die riesenwidersprüche
das sanfte das dann plötzlich hasst

ich schwimme durch mein weltenchaos
lass mich in lebensströmen treiben

und mitunter versinke ich
wie ein kristall im berg
im reinen glück aus
unendbarer ewigliebe

die welten nehm ich wie sie treiben
in allem aber doch mein innensein

das all dies trägt weit
übers wirklich werden
und bleibt doch teil
wahrer wunder welt

(copyright © 12.4.2017, bernd pol)

Dienstag, 11. April 2017

eine liebe verzehren

ich habe das sehnen auswendig gelernt
ein neu begegnen zumindest jeglichen tag
und dann doch nicht wissen wer du bist
und was dir was uns das leben erfüllt

gut ich bin da
und umlebe dich
und höre so gerne
was du mir sagst

wenn da nur die widersprüche nicht wären
und das ungesagte angerissene unfertig
in nebelbedeutungen unserer welt beigemengte

was doch im grunde
so gar nichts bedeutet
und doch ich bin und
ich glaube im zweifel
noch immer aufs wort

das ist das sehnen zum gemeinsam erleben
einer zeit einer liebe eines vertrauens
zum glück fehlt noch dies stück innerer ruhe
dies letzte du bist und du warst und wir werden sein

dies sehnen habe ich
auswendig gelernt

verschmelzen wollt ich
do so soll es nicht sein

(copyright © 11.4.2017, bernd pol)

Montag, 10. April 2017

kosmisch lieben

es ist ein stern aus frühlingsblüten
der gerade jetzt mit dir mein leben teilt
ein kometenschweif aus glücksgefühlen
ein mondbekränztes liebendsein

hab mich ganz aufs dunkel eingelassen
nachtgestalten nach dir abgesucht
sterne habe ich gefragt und wolkenzüge
und hinter alledem die eigenwelt
die uns trägt und nährt und
eine liebe bettet zu tausendfällen

wunder hat uns das versprochen
und eingebunden eins im licht vom mond
uns aufzunehmen gleich in wärmebögen
ein wesensdank in körperschauern

und neben uns die frühlingsblüten
treiben licht durchs dunkelscheinen

die erde ist da universen aufgefallen
und du und ich sind sternengleich

(copyright © 10.4.2017, bernd pol)

Sonntag, 9. April 2017

im leben vergehen

es geht hier jeden tag
ein wenig mehr verloren
aus einem leben das
allzu lange währt

was war ist gewesen ist einzig noch nah
und was wird kann nimmermehr sein
und was ist berührt nur aus der fremde
und alle gesichter sind falsch

man sagt ein mensch und
ein gemeinsames leben
doch die orte stehen
weit außer der welt

und man geht und sucht und ist nicht zu finden
wo man lebt hat sich ungeheures begeben
da führt kein weg mehr zum vertrauten geschehen
und kein tor mehr zum hause zu sein

es ist wie ein kind
zu sein ohne streben
und ohne gedanken außer
still verlorener zeit

da waren wohl mensch zum hassen zum lieben
da lebt immer noch ein sehnen zur nacht
und die tage binden erneut verlorenes leben

ich wollt es wär still
und aus nacht licht gemacht

(copyright © 9.4.2017, bernd pol)

Freitag, 7. April 2017

tief müde aus der dunkelheit

und wenn hier neu ein tag entsteht
und wenn lebenskräfte neue welt gestalten
und wenn vom grau der nacht die farben fliehen
und wenn am rand des lichts die erste amsel singt

dann werd ich still und denke
an die ruhe einer gespensterfreien nacht
setz mir ein morgenlächeln auf
zum wappnen gegen die phantome dieses tags

dass sie nicht fangen nicht belagern
nicht aus den wolken feuer regnen
das menschgemachte nicht und
nicht das aus unterwelten
schwerer alltagsträume

und wenn sich körper wieder wehren
und wenn sich fremd erinnern dumpf erhebt
und wenn müdigkeit besitz ergreift im nebentag
und wenn die welt erneut bedrohlichkeiten ausgebiert

dann zieh ich zitternd eine decke mir
hinauf zum kopf und harre
blind rufend stumm im widerschein bis
hin zum trost in neuer nacht

(copyright © 7.4.2017, bernd pol)