Samstag, 26. Mai 2018

noch immer früchte tragen

und ist es ein warten geworden
ein suchen in seelengemälden
ein hoffen ein schaffen
ein werden zu dir

die zeit hat
uns leben
beschert

dass wir leib an leib auf den gipfeln stehen
so jahr um jahr mehr aneinander gewachsen
und in den ebenen breiten sich wunder aus

ein versprechen der ferne
aus alten und künftigen tagen
und dem tragen dieses lebens
im dauernden heute und jetzt

noch ist es schön
weiter zu warten
um zu sehen wie

uns die ebenen
aus dem lieben
früchte tragen

ganz nah

(copyright © 26.5.2018, bernd pol)

Dienstag, 15. Mai 2018

an den grenzen der tage

so treibt nach dem glühen der horizont
fort hinter die erinnerung
und ich ducke mich überwachsen
von frühlingsblüten vollen dornenranken
tiefer in den alten warmen moder
vor der überwältigung des lichts
und dem wahrheitsdrang von hundeschnauzen
still und ohne atem um
nur immer hier und jetzt zu sein

ein morgenigel teilt mit mir
das versteck und schnauft von
den resten aus gefressner nacht
und dass er hunde auch nicht mag
und überhaupt alles laute hier
im tagdurchschnarchten schlaf

und ich bemühe mich
zum ruhig bleiben und
die amsel nicht zu stören
die gerade leben wühlen kommt
ein paar hüpfer hinter den
dornen zum wirklichsein

nur still ruhen bis
das leben einwächst
durch alte moderreste
tief drinnen hier um
ein handeln zu stärken
für all das wünschen
eines irgendwann neu
zu bewegenden tags

(copyright © 15.5.2018, bernd pol)

Dienstag, 8. Mai 2018

welten bewegen

dem schritt trauen

dem nächsten
kommenden
bevor er da ist

zwischen heute und morgen
schreiten ohne sonderplan

diesen einen
und dann bis zum
ausmessen der welt

es kommt nicht auf die beine an
ob sie tragen
nur das vertrauen in
den nächsten unbekannten

schritt

(copyright © 8.5.2018, bernd pol)