Mittwoch, 23. August 2017

ein großes kind vielleicht

bin vielleicht zu oft nur kind gewesen
hab kinder auch als kind mir groß gezogen
und unberechnend manche falle eingetreten
vom leben gestellt von innen gewählt

vielleicht zu oft
vielleicht ein leben lang
vielleicht zu wenig
vielleicht ein leben ungerecht

hab gelernt erwachsen sein zu spielen
manchmal ganz im ernst schicksale mit gestalten
hab mir zu viele wege zu eigen gemacht
manchmal zu tief in schlamm und fremdem schmutz

vielleicht dann doch
vielleicht zu wenig kind gewesen
vielleicht zu viel
vielleicht im eigennutz gelebt

bin aber doch im weltenbund gelandet
hab einfach liebend meinen gang getan
manchmal zu schwer im innerkindesleben
manchmal zu sicher mit zu starkem ernst

und sicher dennoch kind
und sicher groß und schwach geworden
und sicher zart wie kinder innen sind

und sicher fest und laut geliebt
ein ganzes großes kindesleben lang

(copyright © 23.8.2017, bernd pol)

Montag, 21. August 2017

dankeslied für jahrestage

ich habe mir dein glück gezeichnet
tief ins innen eingegraben
wer du bist und wie und was für mich

wenn du mir nah in wärme bist
das ist genug ich mag dich spüren
durch allen stoff dazwischen

deine haut und darunter
einfach ich und
einfach du

dann such ich meine zeichentafel
irgendwo ganz tief im spüren
durch nach dir und bin zufrieden

für diesen augenblick
ist dein bild hier
so unvergleichlich nah

(copyright © 21.8.2017, bernd pol)

Freitag, 18. August 2017

spätes kindessinnen

weiß noch wie die blumen gingen
hör noch still den sternenglanz
bin noch ganz im kindessinnen
und die welt ist mir noch ganz

ja wenn die welt nur kindesnahe bliebe
wo ein lächeln wunder schaffen könnte
und jede träne löste tausendfach
jeden schmerz in lieben auf

tragen lernen aus
verlornen tageleben
was wichtig war und
lebentreibend bleibt

und dann nach jahren über jahren
zurück schauen über das was kam
und die hände wieder fassen
mit dem kinde das man war

ach die welt mit allen wichtigkeiten
will profan am drehen bleiben doch
seh ich sie neu mit kindesaugen
kann ich ihr stocken ändern gehn

weiß wieder wie das lieben ging
kann sterne in das leben tragen
und so getröstet neu vereint
wird die welt mir wieder ganz

(copyright © 18.8.2017, bernd pol)

fernes seelenfreuen

ein kleines glück ist mir heut zugefallen
nicht mal mir selbst
muss wohl ein andres sein
ein strahlen aus entfernterem begegnen
so wunderweise
so eigensam

wir wissen nicht wem wir begegnen
wir wurden zeitenweise übersprungen
wir teilten ohne abstand sonderwelten
wir waren leben auf ganz eigne art

es ist nicht wahr
es ist nie hier gewesen
es ist in keiner art beweisbar

und hat hier doch ein stück wie glück begleitet
nur so von ferne her
so unbekannt so nah
doch mitgeschwungen mitgeführt wie eigenleben
ein weilchen nur
weil es so war

(copyright © 18.8.2017, bernd pol)

Donnerstag, 17. August 2017

mittelmeer heute

das ist dann immer wieder
dass einem der atem stockt
und alle wörter fliehen

es sind die schreie
die stumm bleiben
auf den bildern

wenn der atem stockt
beim wissen um all
das viele letzte
ringen wo die lungen
allein noch wasser finden

nicht auf den bildern
in unseren zimmern
aber die träume
wissen davon

es ist was menschen menschen tun
was zynisch ohne mitleid lebt
es sind die täglichen morde
und die hilflosigkeit
jenen gegenüber die
sie im namen von
staatlichkeit
befehlen

nein
es ist genug geweint
zeit wird es
im namen der menschheit
zu handeln

(copyright © 17.8.2017, bernd pol)

Mittwoch, 16. August 2017

wahrheiten gelebt

wie du im verborgenen liebst
wie du im lichtverstehbaren bleibst
wie du lebst in dieser wahrheit von dir

und selbst nur im anschein
doch wieder ganz du bist

denn was geschieht und was war
sollen wahrheiten bleiben
ganz eigen in dir

gilt uns auch die andere
nicht mindere wahrheit
doch wirklich zu binden
im widerspruch der leben
was immer augenblicks ist

das bleibt gewiss
wie es ist wie es war
ganz unser geschehen

denn die liebe reicht weit
über die schluchten der zeit

(copyright © 16.8.2017, bernd pol)

Dienstag, 15. August 2017

in deiner nähe zu treiben

ich treibe mitunter
ganz still an dir vorbei
nur zum spaß und einfach so
dir ganz verborgen nahe zu sein

es ist die freude am anderen leben
und am glück wenn es lebt und
dann auch wieder am mit dir leiden
im wünschen dies teilen zu dürfen
befreiend im gemeinsamen sein

mitunter klaube ich
aus deinem leben die krumen
die neben unseren weg
fielen um zeugnis abzulegen
was immer ohne mich war

und verwahre sie dann still ganz nahe bei mir
und hol sie mir manchmal in einsamen stunden
und beschaue von allen seiten wie sie nun sind
und genieß ihre rätsel ohne wirklich zu lösen
und freu mich über was das ohne mich war

so bin ich dir im verborgenen nah
ganz zum spaß und in freude
gerade nur einfach mal still
in deiner nähe zu treiben

(copyright © 15.8.2107, bernd pol)