Donnerstag, 9. November 2017

tagesträume

bin aufgebrochen alte ufer zu sehen
deiner mitte wieder nahe kommen
im fleische die und jene die
für mich dich ganz enthält

mitunter ists als brächen blüten
dir aus dem leib und in die seele
drängen warm gewendete tagesträume

und ich lieg gebannt
und schau gebunden
und werde eins

wo verbringst du deine tage
was macht dein lieben mir
so eingewöhnlich nah

(copyright 9.11.2017, bernd pol)

Mittwoch, 8. November 2017

aus den schatten treten

da sind die schatten schon wieder
die aus der nacht und den vergangenen tagen
das sehnen zum einen und das nimmermehr wissen
und das freuen und das genießen und das andere glück

und das hoffen
es möge hier sein
und unser im ganzen
oder doch zum wesentlichen
sinnerhaltenden lebenshauptteil

wär der tag hier nicht so trübe
aus dem morgen gewachsen
es wäre wohl leichter
dem leben mit liebe
licht abzutrotzen

bau ich mir halt andere lichter ins grau
aus heißem herzen die und
die aus hoffendem vertrauen
und geh an deiner hand neuere wege

(copyright © 8.11.2017, bernd pol)

Dienstag, 7. November 2017

rätsel mit lösung

könnte es sein
ich bräuchte den tag
zum da sein zum
erkennen unsrer liebe
wo der grund ist
und die gründe noch
immer den tag
treiben im ungewissen
wie es dich lebt
im doch immer neuen
einander zu sein

das rätsel hört doch nicht auf
dies zusammen weiterbestehen
und jeden tag aufs neue die
güte zu wissen und die stärke
und die geduld immer wieder

trotz allem uns
eines zu sein

ich bin du
bist du fern
und ich weiß
mir geht es
mit dir dort

auch weiter
unendlich
liebevoll
gut

(copyright © 7.11.2017, bernd pol)

Montag, 6. November 2017

goldenmorgen

der tag fängt golden an
was nicht nur die sonne meint
wenn da deine augen leuchten
und das frühe kussversinken
wär dieser tag nur halb

auch wenn du dann die eignen wege gehst
von denen andere nur ahnen können
der morgen lebt im urvertrauen
und der tag wird wieder wahr

draußen wachsen letzte goldenblätter
an halbschlaf alten zweigen
ich geh mir eines sammeln für den tag
den morgen zu bewahren

(copyright © 6.11.2017, bernd pol)

Sonntag, 5. November 2017

traumwanderungen

was wäre ein leben
ohne traumländer
zu durchwandern

jene vor allem
die ein tag ins fühlen trägt
das wissen darum mehr zu sein
in wolken über wipfeln vor
gar zu tristen

scheibengrenzen

das was einen doch vom
bloßen hiersein trennt
den raum freimacht zu
reisen rund um jeden
augenfälligen schein

und doch
was wäre
ein leben

das sich zum schluss
allein in traumgängen

erschöpft

(copyright © 5.11.2017, bernd pol)

Samstag, 4. November 2017

unvollkommenes wissen

oh es kommt vor
dass mir die wörter fehlen
sie kommen vor
die zerfaserten sätze

allgegenwärtig
dies denken
ohne ziel

da wo es mich durch welten treibt
durch gegenden voll sternenschauern weht
wo mich stille sonnen anrufen und
ein schwarzes loch verschwindend brüllt

überall da wo
ein mensch verloren hat
und doch lebt
die universalität des seins
verfälschend

doch aufgenommen

in die vielfalt seiner sterne
und die sorgende güte
des bodens unter
unruhefüßen

und ein unverzweifelndes lieben
einem und mehreren menschen
und ein vertrauen dazu
in eine noch lange
werdende welt

(copyright © 4.11.2017, bernd pol)

morgensammeln

noch ist da stilles morgentreiben
die welt liegt sanft im trunkenschlaf
nur hier und da ein krähenwandern
und unter decken ruht sich lieben aus

es ist so friedvoll
dass es fast schon lüge ist
die vorsturmstille
bevor hier tagesdasein treibt

so trägt der morgen
schon den eifer mit
und die hektik
und den stress
und alltagsgrauen vor
neid und kriegsgeschrei

es scheint zu schwer
vergeblichkeiten auszufechten
doch reichen wunder
noch immer ewigkeiten weit

man wird sich bald aufraffen müssen
der tag wird hart so wie es scheint
nur will die morgenstille noch
menschenlieben weiterkosten

(copyright © 4.11.2017, bernd pol)