Montag, 19. Juni 2017

schattenjagd

im reich der schatten jag ich nach licht
von tausend sonnen aus der liebe gezogen
ein leben oder zwei ich zähle da nicht
viele oder all die welche jemals gelebt

ich hab mir die schatten gewählt
so sieht man mich nicht
unterm trauern im täglichen sein
und bin zum frieren hier

eingeschlossen im nicht mehr erstrebten
ausgeschlossen vom lebendig wirkenden sein
aufgeschlossen von gespenstischen mächten

das ist es
im licht hier
hilflos zu sein

nein ich lass mich nicht blenden
jetzt nicht und nimmermehr
euer licht ist alt und
teuflisch geworden

ich such mir die liebe unter den schatten
dort wo man sich herzensnahe erkennt
ist die luft hier auch kalt

es gibt leben zu wärmen
in dem still leichteren rauschen
dann wenn einer den andern berührt

und ich jage mit geschlossenen augen
ganz sanft durch eine lebendige welt
umd wissend verwandte leben zu finden
ein lieben das in leichtigkeit hält

(copyright © 19.6.2017, bernd pol)

Sonntag, 18. Juni 2017

wieder liebe machen

mein lieben ist ein fallen lassen
ist geschehen machen im anderleben
ist sehnen treiben aussichsein
ist über leben aus gemeinsamkeit

will dich über grenzen über zeiten schweben wissen
will spüren wo du bist und warum und immer wie
will sein wie und wo du bist auf unsre eigenweise
will die lust uns treiben alle überlebenstage

einfach sein und allerorten
in dir zugleich und aller welt
und wieder fort im ungewussten

im einen ewigschauer
durchgeliebt zu sein

(copyright © 18.6.2017, bernd pol)

Dienstag, 13. Juni 2017

schreibantriebe

muss ich ständig dem entsetzen trotzen
das von außenwelten auf mich schlägt
ohne dass mein schreiben hier
erdweit menschenwerke ausgebiert

werke die äonen gelten
lebenswerke erdennah
liebeswelten umgeschaffen
dauerhaft aus zeitenströmen

es wird wenn sich die menschen regen
wenn menschenhandeln allen gilt
tabus für fremde eigensüchte

ja ich will mein schreiben lehren
den widersprüchen dieser zeiten

immer neu und immer wieder
menschenliebe vorzuhandeln

(copyright © 13.6.2017, bernd pol)

Samstag, 10. Juni 2017

lass mich

lass mich bei dir sein
in den zerbrechenden welten
hab ich ein leben für dich

dort wo dein halten
das lieben befreite
wär es nur recht hier
im zerlaufenden sein

lass mich in dir sein
in den zerbrechenden welten
hab ich ein lieben für dich

wohin es auch fliegt
das alther gefundne
wenn die bänder zerfallen
im brechenden licht

lass mich um dich sein
in den zerbrechenden welten
hab ich ein leiben für dich

ein leben zusammenzuschließen
noch einmal aus körper seele und geist
und sich dann wieder zu fangen
zu finden im neu zu schaffenden eins

lass mich vorbei sein
in den zerbrechenden welten
hab ich ein leiden für dich

lass mich nein
lass mich nicht
lass mich sein

wie es uns womöglich lebt
hinter zerbrochenen welten

(copyright © 10.6.2017, bernd pol)

Donnerstag, 8. Juni 2017

empathie zu leicht gelebt

tage gibts aus fremden leben
in aller fülle liebe leid und glück
durchzogen existenzen schwer
und peitschen dich durchs
wieder ermüdende licht

es sind jene nah gerückte
und jene ferne leiden

an schicksal kriegen katastrophen
an feuerschlag und dunkelheit
an herzensfinsternis
an machtüberfluss
hoffnungsfernes überleben

ich hab mich in die feuer begeben
hier in meinem überfluss

an leben soll es hier nicht fehlen
an leichtigkeit und liebesfeiern
an lässigkeit in empörungssucht
an lauterkeit im möchten wollen
hoffnungsferner überdruss

tage aus den fernen leiden
in aller fülle nahe empathie
durchzogen schwer gewissen
und gepeitscht sein durchs
wieder ermüdende nichts

raff ich mich auf
wer nimmt mich mit
ins schaffen einer
wahren liebesstarken
menschen lebenswelt

(copyright © 8.6.2017, bernd pol)

Dienstag, 6. Juni 2017

umbruchtrauer

die welt kehrt sich da draußen eben um
es bleibt das innerste nicht drinnen
das äußerste drängt dich aus dem sein

es ist das leben das wir kennen
und ist das lieben das wir hätten mögen
es waren flügel ohne wahre kraft

wär es nur leicht wie ein was wäre wenn
oder was wär gewesen ohne ein wenn nicht

vielleicht wär man an stürmen doch genesen
vielleicht wär es ein leben hin zum licht

es ist ein traum
du weißt hier nicht
was ist wenn du erwachst
und nüchtern vor dem leben stehst

(copyright © 6.6.2017, bernd pol)

Freitag, 2. Juni 2017

ewigkeiten neu zu spüren

immer wieder kommen diese tage
an denen du da bist ohne hier zu sein
wo ein sehnen in der luft liegt
ein zwischen welten in die arme nehmen
so einfach sanft beisammen sein

wenn niemand spricht
dabei sich alle nähe spürt
wo fremdes nahe rückt aus leben
wenn bloßes hiersein glücksform trägt

solche tage
welten durchzuatmen
solche tage
zeiten fortzutrinken
solche tage

ewigkeiten mögen so vergehen
wenn nur die welt uns hier
einfach zeitlos bleibt

(copyright © 2.6.2017, bernd pol)