Freitag, 22. Juni 2012

stürme halten

es sind die tage
in denen mit stürmen
hausgehalten werden muss
nur um die mauern zu wahren
das wilde land gedeicht zu halten

sekunden stunden monate jahre
und immer wieder diese tage
die stürme auszuhalten
dass dieses drängen
kein leben bricht

ein schrei will dies gelassensein zerwinden
ein augenblitz die welt aufreißen
damit die strudel ihren abgrund finden
den fluten ihre wege aufzuweisen

wär da nicht diese eine schranke
das leben könnte überwältigt sein
und du dort auf der schmalen planke
würdest ein schwerer schwimmer sein

die tage sinds
in denen stürme zählen
in denen aller mut erneut zerbricht
der an den schleusentoren wache steht
und immer wieder warten will
auf die befreite lebenshand

©Copyright: Bernd Pol, 15. Juni 2012

Freitag, 15. Juni 2012

dauer zweifel leben

und immer wieder neu die zweifel
was ist wenn sich kein lieben lohnt
wenn all das leben ohne antwort bleibt
und kein gemeinsam sein entsteht

was ist wenn echte brücken fehlen
wenn worte keine schluchten überwinden
und all der abstand unbezwingbar bleibt

da führt kein weg hier zwischen dir und mir
da hat vertrauen kein zusammensein bewirkt
die welten sind getrennt die wir bevölkern
und sprechen steckt im unverstehen fest

nur ein gefühl lebt da
wir sind verbunden
ein stilles lebenswissen
ich gehör zu dir

und dennoch immer wieder
solches schweigen
in dem ein dauerzweifel
einsam wächst

es gibt ein leben
jenseits aller täuschung
im schweigen führt ein ruheweg
ein wort dass du mich gehen lässt

©Copyright: Bernd Pol, 15. Juni 2012