Freitag, 30. März 2012

sehnsuchtswege

manchmal kreuzen sich sehnsuchtswege
allzu lange im wirklichen nicht
und allein träumen bleibt auf parallelspuren
und ein hoffen dass der eigene pfad
noch vor dem unendlichen den andern berührt
wo aus unerwartetem begegnen ein funke entsteht
der in den herzen ganze welten zu entzünden vermag

manchmal wird unmögliches lebbar
manchmal wird träumbares wahr
manchmal werden augenblicke zur wahrheit
manchmal rückt entferntes noch nah

©Copyright: Bernd Pol, 30. März 2012

Mittwoch, 28. März 2012

verzauberter morgen

dies ist ein morgen der die erde verzaubert
ein morgen für einen liebegetragenen tag
ein morgen wo freude die sehnsucht verwandelt
wo neu werdende nähe alles fernesein still übersteigt

dies ist ein morgen der vertrauen befestigt
so wie die lerche fast als stein vom himmel gefallen
doch immer den boden um einen halben meter verfehlt
und wieder aufsteigt und ihren jubel verströmt

dies ist ein morgen der das menschsein beflügelt
ein morgen an dem du alle welt einfach nur liebst
ein morgen der dir farben ins herz hinein streichelt
und wie zauberlicht freundschaft mit zärtlichkeit eint

dies ist ein morgen von der erde verzaubert
ein morgen zu leben als wäre kein jahr
als wär immer nur frühling und trunkene farben
und du und ein lieben im ewig verwandelten sein

©Copyright: Bernd Pol, 28. März 2012

Sonntag, 25. März 2012

sommer sonntag zeit

ich wünsch mir zeit
ich wollte sie der welt verschenken
nur um ein wenig dran zu nippen
wie sie die mir am liebsten bleiben
lebendig freut

©Copyright: Bernd Pol, 25. März 2012

Freitag, 23. März 2012

morgen gesang

hab heut dein herz
in die sonne getragen
und durch meine gedanken
gingst du warm und nahe bei mir

in diesem neuen frühlingsfrischen tag

war es wie ein mitgehen von dir
in still vertrauter schlenderbegleitung
und erinnert wie ferner morgengesang
schwang da leise deine stimme in mir

in diesem neuen frühlingsfrischen tag

hab ich wie durch deine schönen augen gesehen
dass eine lerche tirilierend den himmel bestieg
und sich höher schraubte und immer höher
zu einem verschwindend winzigen punkt

in diesem neuen frühlingsfrischen tag

hüllte ihr gesang uns in warmes nahesein ein
für diesen einen ewig dauernden augenblick
eine beinahe vollkommen durchgelebte welt
in diesem neuen frühlingsfrischen tag

©Copyright: Bernd Pol, 23. März 2012

Donnerstag, 22. März 2012

morgennähe

wenn du am morgen nähe suchst
die immer noch im fernen lebt
und dabei früh getröstet bleibst
dann ist leben wieder einen tag
raum- und zeiterfüllend wahr

©Copyright: Bernd Pol, 22. März 2012

einfach dasein

es ist ein ruhiges vertrauen
ein durchklingen dessen
was du bei mir bist

wenn ich in meinem tun verborgen
der stimme hingegeben lausche
die du mir gegenüber lebst

dein leises lachen treibt mich an
dein ungemein vertrautes leben
das ich nicht bin und doch

verbunden weiß mit dem
was irgendwo von fern
durch mein geschehen treibt

es lässt sich nicht im widerspruch erklären
es will zusammensein und weiterhören
will nahesein wo alles sonst im fremden bleibt

es ist ganz ruhig im vertrauen
auch wenn sich außen fremd getrieben
unachtsam lachend etwas welt zertrennt

von innen bin ich mit dir eingeschmolzen
in dieses unbeschreibbar durchgelebte
stundenweise hergeschenkte lebensglück

©Copyright: Bernd Pol, 21. März 2012

Mittwoch, 21. März 2012

frühjahr leben

jetzt wird die welt schon wieder früh am morgen warm
und alte kalte träume schmelzen
wie allerletzter schnee
ernüchterung ist höchst willkommen
wie neuer aufbruch hier sich duckt zum sprung

die welt treibt lebensgrün und schmuckgedanken
was scherts dass du nicht alles tun verstehst
die seele wird für neue blüten frei
und leben geht den uralten vertrauten weg
von liebesschritt zu nächstem liebesschritt

vertrauen ists was jetzt die erde trägt
was jetzt gelingt wird vielleicht spät im leben gut
und was nicht geht kann morgen neue blüten treiben
und junges laub das altes glück ernährt

es lebt die zeit hier wieder auf
das alte starre ist gebrochen
wenn du genug beweglich bleibst
wächst erdgebunden neu von hier
ein altes glück durchs jahr

©Copyright: Bernd Pol, 21. März 2012

Dienstag, 20. März 2012

frühlingsschweben

da ist ein schweben in der welt
ein prickelndes ergreifen
ein wehen über grundgefühlen

wie da die farben
leben neu gebären
und im frühen morgentau
sich tausend sonnen spiegeln

nur zu diesem einen zweck
welten neu zu schaffen
für die nächste ewigkeit

©Copyright: Bernd Pol, 20. März 2012

Montag, 12. März 2012

abschieds träumen

kann es wirklich so sein
wenn endlich abstand ist
und jeder neue schritt
nicht wieder schmerzt

kann es da sein
dass alles ein letzes mal
neu wieder aufbricht wie
in einem abschiedstraum

kann das so sein
dass du ein letztes mal
durch mein träumen ziehst
ganz heiter erfüllend
was so niemals war
so selbstverständlich
so ganz ohne sehnen
zurück

kann sein
wirklich

und dann endlich

sind wir
von und für
einander
frei

©Copyright: Bernd Pol, 12. März 2012

Sonntag, 11. März 2012

winter rosen feld

das hab ich geträumt

ein feld mit tausend rosensträuchern
alle schwarz und winterkahl
und nebeldunst wabert
über der welt

nur inmitten
und beinahe
am rand auf
armeslänge

eben nicht erreichbar
die eine einzige knospe
eben blutrot sich öffnend
und sorgsam geschützt in
kristallreinem kugelglas

und dort im glas
ein haarfeiner riss
aus dem warme klarheit
ganz sacht hinausströmt

und in nahen sträuchern
nebelenthoben zart
schon spitzen von grün

hoffnungsfroh

hab ich bei mir
frei sich bewegendes
leben hinüber geträumt

zu mir und
ganz sicher
zu dir

©Copyright: Bernd Pol, 11. März 2012

Dienstag, 6. März 2012

neuer frühling heute

da schmeckt heut frühling durch die luft
und über mir schwelgt schierer azur
wie es sich für einen himmel gehört

so klar ist hier wieder die luft
man möchte das blühen umarmen
das eben noch ein wenig träumt
im frisch herausgewachsenen bett

ich möchte nur gehen und gehen und gehen
und trag dich behutsam ein stückchen mit mir

die angst der ersten zögernden schritte
hat sich darin schon länger verzogen
nur noch tief vertrauender frieden
macht heut künftige wege bereit

so ein tag lässt lieben entstehen
und blüht alte leben wieder herbei
die welt bleibt mir weiterhin nah
und du ruhst liebe getragen in ihr

die alten gespenster verschwinden darin
so genieß das leben ein wenig
doch noch innig
bei mir

©Copyright: Bernd Pol, 6. März 2012

Sonntag, 4. März 2012

alleine haben

manchmal wünschte ich
ich hätte dich bei mir allein

und wäre es nur ein augenblick
nur ein minütchen oder zwei

nur deine augen auszutrinken
nur einen atem still mit dir zu teilen

nur sicher sein
jetzt bist du da
ganz ungestört
und ganz bei mir

einen blick lang leben mit dir spüren
einen moment mit dir in einem arm

nur einen augenblick allein zu haben

ganz einfach sein
was gäbe das
für einen tag

©Copyright: Bernd Pol, 4. März 2012

Samstag, 3. März 2012

ein hoffnungsleben


das ist dieser tage
mal wieder ein leben
das hoffnungen trinkt

wie aus einer überreichen quelle

das lang herangereifte wünsche
um ein haar beinahe erfüllt
und morgen vielleicht
oder übermorgen
ganz sicher aber – bald
wirklich und wahr werden lässt

ein leben in leuchtenden widersprüchen
so ein himmelhoch jauchzend
so ein zu tode betrübt
in schwindelnder folge

anstrengend
und doch –

es fühlt sich an
ganz deutlich
nach mehr

©Copyright: Bernd Pol, 3. März 2012

Freitag, 2. März 2012

Pan tanzt

Komm, lass mich dein Pan sein,
schließ mich ein in deine Frühlingsgefilde.
Ich will dir auch ganz friedlich die Tücher lösen,
die bunten, und sorgsam bewahren
(zum Erinnern für später,
denn Pane vergessen so leicht).

Lass uns gemeinsam die Grotte durchtanzen
und dann eintauchen, wo das Wasser
am tiefsten und wärmsten
und am heiligsten ist.

Und da lass uns endlich
wichtig zu leben beginnen...

©Copyright: Bernd Pol, 2. März 2012

Donnerstag, 1. März 2012

jeder abschied

jeder abschied
ist der erste im leben
jeder schmerz
ist im augenblick wahr
jedes leben
ist zum trennen geboren

doch jedes sein
ist zum wieder begegnen da

aus der trauer wird die welt neu geboren
aus dem trennen wird wird verbundenheit weit
aus dem gehen geht keine hoffnung verloren
aus der ferne erwächst neue zeit

und ist es der letzte fortgang im leben
was war lebt in allem was wird
und bleibt einzig im fortsein verhaftet
unzerstörbar was immer geschieht

©Copyright: Bernd Pol, 1. März 2012